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Schoener Schlaf

Schoener Schlaf

Titel: Schoener Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt , Friedemann Grenz
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schiefgeht, kommen wir in Teufels Küche.«
    *
    Meyer zwei wurde nervös. Sommerberg hatte ihm versprochen, das Bild eine Stunde früher als sonst zurückzubringen. Der Restaurator wollte Goldstein, der am Abend erwartet wurde, mit ersten Hinweisen auf das Hauptmotiv überraschen.
    Telefonisch erreichte er Sommerberg nicht. Darum rief er Anna an. Die machte sich sofort auf den Weg. Ihr Zweitschlüssel funktionierte nicht, weil von innen ein Schlüssel steckte. Rufen und Klopfen waren vergebens. Anna wählte den Notruf der Feuerwehr. Die kam mit einem Rettungswagen und einem Schlüsseldienst, der die Wohnungstür aufbrach.
    Hans Sommerberg lag in der Küche auf dem Boden und rührte sich nicht. Anna ließ sich auf die Knie fallen, rief seinen Namen. Der Notarzt schob sie weg, untersuchte ihn und schüttelte den Kopf.
    Â»Die Küchentür ist aufgebrochen worden«, stellte ein Rettungsassistent mit Blick auf das Schloss fest. »Hier liegt ein Verbrechen vor. Wir müssen die Polizei rufen.«
    Â»Das mache ich«, sagte Anna und rief Karlo Kant auf dem Handy an.
    Die Spurensicherer fotografierten, verteilten mit einem Pinsel Rußpulver auf den Türrahmen, nahmen sich dann die Tische und Regale vor.
    Kant erkundigte sich beim Notarzt nach der Todesursache.
    Â»Vermutlich Herzversagen. Vielleicht wegen Stress, verursacht durch den Einbruch. Es gab ja eine Vorerkrankung.« Der Arzt deutete auf die Tabletten auf der Fensterbank. »Angegriffen wurde er nicht. Endgültige Fakten nach der Obduktion. Dr.   Bornemann ist informiert.«
    Kant nickte. Er ging ins Wohnzimmer. Dort kauerte Anna mit verweinten Augen auf dem Sofa.
    Â»Es tut mir leid«, sagte er. »Hast du eine Idee, was der oder die Einbrecher hier gesucht haben können?«
    Â»Das Bild ist weg.«
    Â»Welches Bild?«
    Â»Der Vermeer.«
    Â»Ein Vermeer?« Kant traute seinen Ohren nicht. »Welcher Vermeer?«
    Â»Das Gemälde, das gerade freigelegt wird«, schluckte sie. »Es handelt sich vermutlich um einen echten Vermeer, der mehrere Millionen wert sein könnte.«
    Â»Was?« Kant erinnerte sich an die Zeitungsartikel. »Das Bild, das ihr da freilegt in der Kunsthalle, ist ein Vermeer?«
    Â»Alles weist darauf hin.«
    Â»Warum war das Bild hier in der Wohnung und nicht in der Kunsthalle?«
    Â»Hans hielt es für besser, es mit nach Hause zu nehmen.«
    Â»Das verstehe ich nicht. Dein Onkel nimmt ein Bild, das Millionen wert sein könnte, mit nach Hause? Warum liegt das Ding nicht in einem Safe?«
    Â»Hans wollte es so«, antwortete Anna. »Das Bild ist nur für fünftausend Euro versichert und natürlich vermuten Kunsträuber es zuerst im Safe der Kunsthalle. Also meinte Hans, dass es eine Superidee wäre, es abends einfach mitzunehmen. Und es gehört ihm. Er kann damit machen, was er will.«
    Â»Das war ein schwerer Fehler«, stellte Kant fest.
    Â»Es wusste doch fast niemand davon«, verteidigte Anna ihren Onkel.
    Â»Fast niemand?«
    Â»Nur ein paar Leute in der Kunsthalle. Aber die haben Stillschweigen zugesagt.«
    Â»Das hat ja prima geklappt«, meinte Kant sarkastisch.
    Bei Anna flossen erneut Tränen.
    Â»Warum hast du mich nicht um Rat gefragt?« Kant hätte sie gern in den Arm genommen, reichte ihr stattdessen sein Taschentuch.
    Â»Als ich davon erfuhr, hatte Hans seine Entscheidung längst getroffen.«
    Â»Komm, ich bringe dich nach Hause«, sagte Kant.
    Â»Nein, ich muss zur Kunsthalle. Sie müssen wissen, dass Hans tot ist und das Bild verschwunden.«
    Â»Na gut, fahren wir gemeinsam.«
    Kant und Anna sprachen zunächst mit Sucher. Der rief Meyer, Leist und Salieri ins Büro.
    Â»Ich wusste, dass das nicht gut gehen kann«, rief der Restaurator aus. »Aber er ließ ja nicht mit sich reden. Und jetzt ist das Bild weg. Alle Arbeit war umsonst.«
    Â»Ich muss doch sehr bitten, Herr Meyer«, fuhr ihn Sucher an. »Herr Sommerberg ist tot. Da ist Ihre Arbeit ja wohl zweitrangig.«
    Â»Es macht wenig Sinn, wenn Sie sich streiten«, stellte Kant fest. »Frau Stern berichtete mir, dass nur wenige von der Ich-nehme-mein-Bild-mit-nach-Hause-Aktion wussten. Wer außer Ihnen gehörte noch dazu?«
    Â»Nur die, die im Raum sind«, antwortete Sucher.
    Â»Kann es sein, dass jemand von Ihnen geplaudert hat? Unabsichtlich vielleicht. Denken Sie bitte nach«, verlangte

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