Schönes Leben noch! (German Edition)
sie mit ernster Miene.
Er grinste. „Sogar bei Hollis.“
„Er hätte es zwar verdient, aber das solltest du dir wirklich verkneifen.“
„Versprochen. Ich werde ihm nichts tun.“ Er fing an zu lachen.
„Was?“, wollte sie wissen.
„Hollis und seine Meinung, dass Polizisten schlechte Väter sind. Was für eine Ironie, dass er bei allen falsch liegt außer bei mir. Ich habe tatsächlich ein Problem mit der Bewältigung meiner Aggressionen, und ich war nicht immer für Em da. Ich war so damit beschäftigt, ihn zu hassen, dass ich ihm nie richtig zugehört habe.“ Sein Lächeln erstarb. „Schade, dass ich nicht mehr in der Lage sein werde, ihm das zu sagen. Ich habe das Gefühl, dass unser Treffen heute nicht gerade lustig wird.“
„Ich bin gerne bereit, dich zu begleiten.“
Er liebte sie für ihr Angebot. „Danke, aber ich glaube nicht, dass es meiner Sache zuträglich ist, wenn ich mit einer Anwältin bei ihm auftauche.“
Er konnte sein Handeln zwar erklären, aber die Wahrheit war, dass er es nicht wegreden konnte. Er würde einen Weg finden müssen, die Verantwortung dafür zu tragen, ohne Emily zu verlieren.
Franklin Yardley ging nach vorne in den Raum und bat um Ruhe. Mac und Jill nahmen hinten Platz.
„Ich habe wunderbare Neuigkeiten“, begann der Bürgermeister aufgeregt. „Wir haben eine großzügige Spende erhalten, mit der wir die Restaurierung des Piers vollständig bezahlen können.“
Alle im Raum applaudierten. Jill ächzte. „Hat Rudy nicht bereits einen dicken Scheck unterschrieben? Was will er sich diesmal erkaufen? Das Recht, Prostitution nach Los Lobos zu bringen? Ich will den Kopf dieses Mannes auf einem Stock aufgespießt sehen, das schwöre ich dir. Auf einem dicken Stock.“
Mac nahm ihre Hand und drückte sie. „Tief ein- und ausatmen.“
„Hilft das?“
„Nicht um sich zu beherrschen, aber irgendwann fängt man an zu hyperventilieren, und das ist eine perfekte Ablenkung.“
Sie grinste.
Der Bürgermeister wartete, bis die Anwesenden wieder ruhig waren. „Ich schlage vor, dass wir nächste Woche zusätzlich zur hundertjährigen Geburtstagsfeier unseres Piers Rudy Casaccio zum Ehrenbürger von Los Lobos küren und ihm den Schlüssel zu unserer Stadt verleihen.“
Viele Leute riefen ihre Zustimmung. Jill sackte auf ihrem Stuhl zusammen. „Na toll. Jetzt werden wir die Sopranos von der Westküste.“
Das Meeting schien Tage zu dauern, doch in Wirklichkeit waren es nur dreißig Minuten. Während Mac sich auf den Weg zu seinem Termin mit Hollis machte, bahnte Jill sich ihren Weg durch die Menge, bis sie neben Rudy stand. Sie fasste ihn am Arm und zog ihn zu einer Seitentür.
„Hey Jill“, sagte er fröhlich. „Wohin bringen Sie mich? Ich fühle mich durchaus geschmeichelt, aber Bev und ich …“
Sie drehte sich um und funkelte ihn wütend an. „Wagen Sie es nicht, mit mir zu scherzen.“ Sie sah Mr Smith auf sie beide zukommen. „Halten Sie sich da raus.“
„Geht nicht“, erwiderte er. Das war das erste Mal, dass sie ihn sprechen hörte.
Sie bemerkte die Beule unter seiner Jacke und wusste, dass es nichts damit zu tun hatte, dass er sich so freute, sie zu sehen, sondern damit, dass er unerlaubt eine Waffe mit sich führte.
„Na schön. Aber halten Sie Abstand. Ich brauche nämlich genügend Platz, während ich Ihren Boss anschreie.“
Es widerstrebte ihr zutiefst, dass er mit Rudy Blickkontakt aufnahm, um von ihm die Erlaubnis zu erhalten, sich ein paar Schritte zurückzuziehen. In der nächsten Sekunde betraten sie den schwach beleuchteten Flur hinter den Konferenzräumen.
Rudy, der in seiner maßgeschneiderten Freizeitmode gut gekleidetwie immer aussah, strahlte sie an. „Also, wo liegt das Problem, Jill? Wie kann ich Ihnen helfen? Geht es um Lyle?“
Sie starrte ihn an. „Helfen? Sie denken, ich will Sie um einen Gefallen bitten? Sie könnten nicht falscher liegen.“ Am liebsten hätte sie ihm ins Gesicht geschlagen, aber verschiedene Gründe hielten sie davon ab. Erstens fürchtete sie, Rudy könnte zurückschlagen, was vermutlich ziemlich wehtäte. Zweitens war das nicht ihr Stil. Und drittens – und das war der Hauptgrund – waren da noch Mr Smith und seine immer präsente Waffe.
„Sie haben mich angelogen“, sagte sie so erzürnt, dass es sie nicht gewundert hätte, wenn sie Feuer gespien hätte. „Sie haben gesagt, Sie würden hier nur Urlaub machen. Sie haben gesagt, die Stadt würde ihnen gefallen. “
Er sah ehrlich
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