Schönes Leben noch! (German Edition)
Anwaltsvorschuss in Höhe von fünftausend Dollar.“
Normalerweise verlangte sie weniger, aber sie hoffte inständig, Pam dadurch abzuschrecken. Vergebens.
Als sie ihr Scheckbuch hervorholte, aschte sie in ein Gefäß, bei dem Jill sich nicht sicher war, ob es sich tatsächlich um einen Aschenbecher handelte.
„Das ist bestimmt eine riesige Umstellung für dich“, sagte Pam. Sie stellte den Scheck aus und unterschrieb.
„Ich gebe zu, dass ich mich noch nie mit nicht auffindbaren Außerirdischen befasst habe.“
„Das meinte ich nicht“, erwidert Pam und reichte ihr den Vorschuss. „Ich meinte, wieder hier zu sein.“ Sie stand auf und sah sich im Raum um. „Was für ein Albtraum. Ich hätte nie damit gerechnet, dich irgendwann noch mal in Los Lobos zu sehen. Alle dachten, aus dir würde was werden. Aber anscheinend haben wir uns geirrt.“
Sie ging zu Tür und winkte. „Ich warte, bis du dich meldest.“
Jill war von der Beleidigung so verletzt, dass sie nicht sprechen konnte. So viel zum Thema „Pam hat sich geändert“. Doch der Gedanke, dass die Frau auf einem schäbigen alten Haus saß,das sie weder selbst nutzen noch verkaufen konnte, linderte den Stich ein wenig, den Pams Abschiedsschuss hinterlassen hatte. Natürlich war Jill eine so gute Anwältin, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Pam das Haus behalten müsste, gering war. Aber sie würde so viel Genugtuung aus der Angelegenheit ziehen, wie sie nur konnte.
Sie ignorierte Pams Small Talk mit der eben zurückgekehrten Tina, um keine weiteren Bemerkungen über sie und den Stock im Hintern zu hören, und war überrascht, als Tina in ihr Büro kam, nachdem Pam die Kanzlei verlassen hatte.
„Für Sie ist eine Lieferung angekommen“, sagte sie eifrig. „Eine wunderschöne Pflanze, und Annie von ‚What’s in Bloom‘ sagt, sie sei von Gracie Landon. Ist das möglich? Von unserer Gracie?“
„Ich schätze schon“, erwiderte Jill, während sie aufstand. Sie war sich nicht sicher, wer „unsere Gracie“ war. „Wir sind noch immer befreundet.“
Tina, die sich ihr T-Shirt in die kakifarbene Hose gesteckt hatte, drückte beide Hände auf ihre Brust.
„Ich weiß, dass ich ein paar Jahre älter bin als Sie beide, aber ich liebe diese Gracie. Sie ist eine Legende. Die Leute reden noch immer von ihr und davon, was sie getan hat, um ihre Jugendliebe zu erobern.“
Jill zuckte innerlich zusammen. Gracie wäre ganz und gar nicht erfreut zu wissen, dass ihre Taten, die sie als Backfisch unternommen hatte, um die Liebe von Riley Whitefield zu gewinnen, weiterlebten.
„Sie war damals ziemlich jung“, meinte Jill. Sie ging in den Empfangsbereich und sah dort einen wunderschönen Baum, um dessen Stamm bunte Blumen gesteckt waren.
„Das ist ein kleiner Ficus“, erklärte Tina. „Die Blumen sind Schnittblumen. Sie werden bald vertrocknen, aber der Baum kann noch viele Jahre leben. Da ist auch eine Karte.“
Sie reichte ihr den Umschlag und wartete gebannt. Jill fühltesich verpflichtet, die Nachricht vorzulesen, in der Gracie ihr Glück wünschte.
„Stell sich das einer vor. Gracie Landon.“ Tina berührte die Blätter und lächelte. „Wissen Sie noch, als Riley und Pam mit dem Auto die Klippe hochgefahren sind und Gracie ihnen auf dem Fahrrad gefolgt ist und einen Sack Grillen in den Wagen geworfen hat?“
Daran erinnerte Jill sich nur zu gut. Während sie sich damit zufriedengegeben hatte, Mac aus der Ferne anzuhimmeln, war Gracie fest entschlossen gewesen, Riley für sich zu gewinnen – und verbittert, weil er mit Pam Baughman zusammen gewesen war. Sie hatte einen Plan nach dem anderen ausgeheckt, um die zwei auseinanderzubringen, und Jill hatte meist als stille Verbündete mitgewirkt.
Was hatte sie alles gemacht? Grillen ins Auto geworfen, ihm eine Kartoffel in den Auspuff gesteckt, damit er Pam nicht abholen konnte. Einmal hatte Gracie bei Pam sogar alle Fenster und Türen zugenagelt, sodass sie nicht zu ihrer Verabredung erscheinen konnte. In der Nacht vor dem Frühlingsball hatte sie Riley Juckpulver in die Shorts gesteckt und sich sogar vor sein Auto geworfen und ihn angefleht, sie umzubringen, wenn er vorhätte, weiterhin mit Pam zu gehen.
Gracie hatte allen, die ihr zuhörten, gesagt, dass Pam sich in Wahrheit nichts aus Riley machte, sondern nur mit ihm zusammen war, weil er eines Tages das Vermögen des alten Whitefield erben würde. Niemand hatte ihr geglaubt. Jill vermutete, dass ihre Scheidung, weniger als fünf Monate
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