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Schönes Leben noch! (German Edition)

Schönes Leben noch! (German Edition)

Titel: Schönes Leben noch! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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wir leise sein müssen, damit du dich ausruhen kannst.“
    Er lehnte sich gegen den Küchentresen. „Bei meiner Arbeit ist etwas Schlimmes passiert, Em. Ein Mann, mit dem ich zusammengearbeitet habe, ist gestorben.“
    Sie starrte ihn an. Das hatte ihr niemand gesagt. Sie dachte an seine Freunde – an die, die er mit nach Hause gebracht hatte. An den, den sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. „Onkel Mark?“
    Er schloss kurz die Augen. „Ja.“
    „Oh.“
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie war Onkel Mark ein paarmal begegnet, und er war immer freundlich zu ihr gewesen. Jetzt war er tot, aber sie wusste nicht so richtig, was das bedeutete. Er war weg. Und würde nicht mehr zurückkommen. Aber war das alles?
    „Warst du traurig?“, fragte sie.
    „Eine ganze Zeit ja. Ich konnte nicht aufhören, immer wieder daran zu denken, was passiert war – wie er gestorben ist. Ich war nämlich dabei.“
    Emily zitterte. Sie wollte nicht mit ansehen, wie jemand starb. Das hörte sich viel zu gruselig an.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Tief hier drinnen ist ein Teil von mir ganz still geworden. Als ob er schlafen würde. Ich wusste, dass ich wieder an Mark denken würde, wenn ich diesen Teil wecken würde, und dass ich dann wieder traurig werden würde – und das wollte ich nicht. Deshalb ließ ich ihn schlafen. Doch weil ich diesen einen Teil schlafen ließ, konnte ich nicht mehr sehen, was um mich herum geschah. Und das war der Moment, als du und Mom gegangen seid.“
    Emily lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Sie wollte nicht darüber sprechen. Es gefiel ihr gar nicht, wie eklig sie sich innen drin fühlte.
    „Ist schon gut“, murmelte sie.
    „Nein, ist es nicht. Es tut mir leid, Em. Als ich begriffen habe, was passiert war, dass ihr gegangen wart, wollte ich euch zurückholen. Aber dieser schlafende Teil in mir hat es mir sehr schwer gemacht.“
    Ihre Augen brannten, und sie biss sich fest auf die Unterlippe. Sie wollte nicht, dass er sagte, dass es ihm leidtat. Sie wollte, dass er ihr sagte, wie lieb er sie hatte. Und dass er jeden Tag mit ihr zusammen sein wollte.
    „Aber jetzt bin ich hellwach“, sagte er. „Ich freue mich, dass wir zusammen sind. Und ich möchte, dass alles wieder gut wird.“
    Sie schüttelte den Kopf, ohne zu wissen, wie sie ihm sagen sollte, dass es nie wieder gut werden könnte. Nicht, wenn er sie nicht mehr vermisst hatte als alles andere. Nicht, wenn er ihr nicht sagte, wie lieb er sie hatte.
    In ihr drin tat alles weh. Als hätte sich in ihrer Brust ein großes Loch geöffnet. Sie hatte Angst und fühlte sich klein.
    „Ich möchte, dass alles wieder so ist wie vorher“, sagte sie, bevor sie sich zurückhalten konnte. Sie stand auf und sah ihn wütend an. „Ich wünschte, ich könnte bei Mommy sein statt bei dir.“ Bei Mommy, die ihr ständig sagte, wie wichtig sie war.
    Ihr Dad sagte nichts. Sie sah, wie sich etwas auf seinem Gesicht veränderte, und wusste, dass sie ihm sehr wehgetan hatte. Emily bekam noch mehr Angst, und das Loch in ihr drohte, sie zu verschlucken. Sie fing an zu weinen, doch statt es ihm zu zeigen, rannte sie aus der Küche.
    Ihr Herz tat so weh. Denn was immer sie vielleicht gesagt hatte, wusste sie eins genau: Obwohl sie gern bei ihrer Mom gewesen wäre, fand sie es auch schön, bei ihrem Dad zu sein. Aber das wusste er nicht. Und vielleicht würde er sie jetzt wegschicken.
    Jill erreichte Los Lobos gegen zehn. Nach ihrem Bewerbungsgespräch hatte sie sich mit einem Shoppingnachmittag und einem leckeren Abendessen belohnt, ehe sie zurück nach Norden gefahren war. Zwar hätte sie fünfundsechzigtausend Dollar in etwasanderes investiert als in einen BMW. Aber sie musste zugeben, dass sich das Ding auf dem Highway ziemlich genial fuhr. Allein die Geschwindigkeitsbeschränkung hielt sie davon ab, mit einhundertvierzig Kilometern pro Stunde nach Hause zu zischen.
    Trotz ihres extra schlechten Parkens in der Tiefgarage der „Century City“-Kanzlei war das verzauberte Gefährt noch immer kratzer-, beulen- und dellenfrei.
    „Das ist der Beweis dafür, dass es doch Wunder gibt“, sagte sie, als sie in ihre Straße einbog und vor dem Haus rechts heranfuhr.
    Als sie hielt, bemerkte sie einen Schatten auf der Veranda. Der Schatten bewegte sich, stand auf und wurde zu einem Mann, den sie sofort erkannte. Wenn das kein Adrenalinschub ist, dachte sie, während sie auf Mac zuging. Er war genau das, was sie nach der langen Fahrt als

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