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Schönes Leben noch! (German Edition)

Schönes Leben noch! (German Edition)

Titel: Schönes Leben noch! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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ausgestopfte Schwertfisch hing an einem Ehrenplatz direkt über der Tür. Von wegen, so etwas hatte sie noch nicht gesehen – sie hätte schwören können, dass das Ding in ihrem Büro ein Zwilling oder wenigstens ein Geschwisterchen war.
    „Fischen Sie häufig?“, fragte sie.
    Er grinste. „Es ist meine Leidenschaft. Einige Partner wickeln Geschäfte lieber auf dem Golfplatz ab, aber mir braucht man nur ein schnelles Boot und ein paar Tankfüllungen Diesel zu geben, und ich nehme es mit jedem Geschäftsmann auf.“
    „Klingt aufregend“, erwiderte sie lahm. Sie befand sich in einer gehobenen Version von Dixon and Son.
    Emily setzte sich auf den Küchenstuhl, zog die Knie zur Brust und legte Elvis neben sich auf den Tisch. Ihr Dad schnitt Tomatenfür einen Salat und warf sie in eine Schüssel.
    Ihm zuzusehen ist ganz anders, als Mom zuzusehen, dachte sie. Bei Mom sah Kochen leicht und lustig aus. Sie redete und lachte viel dabei, und Emily durfte ihr helfen. Aber ihr Dad guckte immer ernst und schien wirklich hart zu arbeiten, um etwas zuwege zu bringen. Alle sprachen immer darüber, wie toll Jungs waren, und viele Leute sagten, Jungs seien besser und klüger als Mädchen, aber Emily war anderer Meinung. Es gab eine ganze Menge, was Jungs überhaupt nicht konnten.
    „Ich arbeite am Samstag nicht.“ Er war mit der letzten Tomate fertig und griff nach einer roten Paprika. „Ich dachte, wir könnten vielleicht zusammen segeln gehen.“
    Sie hatte ihn gerade darauf hinweisen wollen, dass ihr T-Shirt eher orange als rot war, doch nun flog ihr der Gedanke geradezu aus dem Kopf. Als sie heute mit Bev am Strand gewesen war, hatte sie Boote gesehen. Boote mit großen weißen Segeln, die übers Wasser rasten.
    „Auf dem Meer?“, fragte sie. Sie war viel zu aufgeregt, um so tun zu können, als wäre es ihr egal.
    Er sah sie über die Schulter an und lächelte. „Ich glaube nicht, dass wir ein ganzes Segelboot in einem Pool unterbringen können. Von daher bleibt uns nichts anderes übrig als das Meer.“
    „Kannst du das denn?“
    „Ich habe ein oder zwei Mal in meinem Leben ein Boot gesteuert. Auf meiner Wache arbeitet eine Lady namens Wilma. Sie hat ein Segelboot und meinte, wir könnten es uns leihen. Wie hört sich das an?“
    „Gut.“ Sie sah ihr Kuscheltiernashorn an. „Elvis kommt wohl besser nicht mit. Am Ende geht er noch über Bord und ist für immer verloren.“
    „Stimmt. Selbst die kleine Schwimmweste wäre zu groß für ihn.“
    Bei der Vorstellung, wie lustig es werden würde zu segeln, wand sie sich in ihrem Stuhl. „Kann ich das Segelboot dann vielleichtauch mal steuern?“, fragte sie.
    „Na klar.“ Die Paprika war kleingeschnitten, und er trug den Salat zum Tisch.
    Emily hatte schon vorsichtig Teller, Servietten und Gabeln hingelegt. Alles war gedeckt. Sie und ihr Dad hatten jeder ein Glas Milch an ihrem Platz stehen.
    Er ging zum Kühlschrank hinüber und holte das Hühnchengericht heraus, das Bev ihm gegeben hatte. Es war in Plastik eingepackt und bereit für die Mikrowelle. Emily bemerkte die rote Soße, die alles bedeckte.
    Beim Anblick der Soße fühlte sie sich irgendwie schlecht. Bei Bev oder in Restaurants aß sie, wonach ihr der Sinn stand, aber wenn sie bei ihrem Dad war, achtete sie genau darauf, dass das Essen farblich auf ihre Kleidung abgestimmt war. Sie ging nicht davon aus, dass Bev sie bei ihrem Dad verraten hatte, aber ganz sicher war sie sich nicht. Ob er wütend wäre, wenn er es herausfände? Ob er es ihrer Mom erzählen würde?
    Emily wollte darüber nicht nachdenken. Sie wollte kein komisches Gefühl haben. Vielleicht sollte sie irgendwas zu ihm sagen. Vielleicht …
    „Mir gefällt es in Los Lobos“, sagte er unerwartet. „Und mein neuer Job gefällt mir auch. Es ist anders als das, was ich vorher gemacht habe.“
    „Du meinst, weil du früher ein Polizist warst und jetzt ein Sheriff bist?“
    Er drückte auf ein paar Tasten an der Mikrowelle und betätigte den Startschalter. Dann drehte er sich um und sah sie an.
    „Zum Teil, ja. Dort, wo ich früher gearbeitet habe, war es anders. Dort gab es mehr böse Menschen. Es hat mir nicht gefallen, dass ich mit denen zu tun hatte. Erinnerst du dich noch daran, dass ich viel gearbeitet habe?“
    Sie erinnerte sich daran, dass er oft weg war. Sie erinnerte sich daran, dass er und ihre Mom sich häufig gestritten hatten, weil er so wenig zu Hause war. Sie nickte langsam.
    „Du warst oft müde. Mom hat immer gesagt, dass

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