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Schokoherz

Schokoherz

Titel: Schokoherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Castle
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sie und warf uns beiden einen prüfendenBlick zu, während sie danach griff. Diesmal schritt sie langsam davon, und wir sahen ihr den ganzen Weg hinterher. Sobald sie erneut hinter den Türen verschwunden war, drehte ich mich wieder zu Pete um. Genau diesen Augenblick suchte Olli sich aus, um den Deckel seines Saftbechers aufzustemmen und Pete den Inhalt über den Schoß zu kippen.
    »O Gott, Pete, das tut mir so leid!« Ich sprang auf, bot Servietten an, winkte die Kellner herbei und tat mein Möglichstes, um den armen Kerl trockenzulegen. Oliver beklagte in der Zwischenzeit brüllend den Verlust seines Getränks, und das gesamte Lokal, das sich langsam mit seriösen Kommissionstypen füllte, beobachtete fasziniert unseren Chaostisch. Bis sich Pete einigermaßen erholt hatte, war auch Lou wieder an den Tisch zurückgekehrt. Wir sahen uns ein wenig nervös an. Ich hätte zu gerne gewusst, was Pete mir hatte erzählen wollen, doch ich konnte ja schlecht nachfragen. Lou hatte offensichtlich schon Verdacht geschöpft, dass wir hinter ihrem Rücken etwas ausheckten. Pete gab sein Bestes, um die Sache zu überspielen, und die Kinder hatten die Nase voll davon, die zweite und dritte Geige zu spielen. Das Essen kam keine Minute zu früh.
    »Warum schmeißt ihr zwei denn nicht einfach eure Jobs bei den News hin und arbeitet für die Mail? Oder den Globe?« Ich bemühte mich, besonders fröhlich zu klingen, während ich zwei Münder mit Nudeln fütterte, ehe ich mein eigenes escalope de veau milanese kleinschnitt. »Ihr seid so gut, ihr könntet überall arbeiten.«
    »Manche von uns sind ein Herz und eine Seele mit dem neuen Regime und müssen sich über ihre Zukunftwirklich keine Sorgen machen«, flötete Lou und funkelte Pete dabei an.
    Pete verdrehte die Augen. »Lou, die Verrückte, glaubt, ich hätte was mit Gemma. Bloß, weil wir zusammen ein paar Artikel recherchieren mussten.«
    »Und weil sie mir erzählt hat, sie hätte dich gevögelt!«, knurrte Louise.
    Hoffentlich hörten Olli und Madeleine gerade nicht hin. Nein, die beiden waren viel zu sehr mit dem Versuch beschäftigt, sich Tagliatelle in ihre kleinen Münder zu stopfen, wobei dicke, fette Tentakel auf dem Fußboden landeten.
    »Louise, ich kann nicht glauben, dass du auf so was reinfällst«, sagte ich. »Gemma würde doch alles behaupten, um dich zu ärgern. Und du weißt genau, dass Pete nur Augen für dich hat. Dieses Gör ist ein Ungeheuer – denk nur daran, wie sie mich zu diesem schrecklichen schokoladenfreien Tag gezwungen hat. Was für ein Monster.« Ich schüttelte mich.
    In diesem Moment verschluckte sich Pete an seiner Seezunge. »Bella, du solltest wissen, dass Louise sich diesen Tag ausgedacht hat. Gemma und ich haben nur geholfen«, erklärte er mir ernsthaft, worauf mir die Kinnlade herunterklappte. »Nun komm schon, Louise, das stimmt, doch, oder? Du hast gesagt, es gehe um Bellas Gesundheit?«, appellierte er an Louise, die auf einmal sehr mit ihrem Essen beschäftigt war.
    »Gesundheit? Welche Gesundheit? Ich hab mich noch nie so krank gefühlt wie an diesem Tag!« Ich starrte Louise an, die seufzte und meinen Blick trotzig erwiderte. Da klingelte in ihrer Handtasche plötzlich das Handy. Sie schnappte es sich und stand auf. »SchlechterEmpfang hier drin. Da muss ich schnell rangehen, bin gleich zurück«, rief sie uns im Hinauslaufen über die Schulter zu.
    »Was, bitte schön, sollte das mit meiner Gesundheit? Und ist der Empfang wirklich so schlecht hier drin?« Ich sah auf mein Handy, das auf dem Tisch lag. Tatsächlich fehlte auf dem Display das übliche Symbol für den Netzbetreiber.
    »Jetzt wissen wir, was sie auf der Toilette getrieben hat – wahrscheinlich hat sie jemanden angerufen«, meinte Pete. »Schau, es passiert gerade eine Menge, von dem du nichts weißt.« Er brach ab und schaute sich schnell nach beiden Seiten um.
    Wie süß – seine alte Gewohnheit, so zu tun, als sei er in einem Spionagefilm. Manchmal hatte ich den Eindruck, das echte Leben war ihm nicht kompliziert genug. Als er sich versichert hatte, dass an den benachbarten Stahltischen keine Meuchelmörder lauerten, lehnte er sich wieder zu mir herüber – und damit fast in seinen Teller – um heiser zu flüstern: »Bella, du weißt doch, was ich immer für dich empfunden habe.« Zu meiner großen Verwunderung schob er seine Hand auf meine und schielte mich auf eine Weise an, mit der ich manchmal eine halbleere Schachtel Earl Grey Vollmilchwaffeln von Prestat

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