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Schokolade des Schreckens

Schokolade des Schreckens

Titel: Schokolade des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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nun macht euch für die Abfahrt bereit!“
    Dominik und Poppi hockten sich in die Säcke, und ihre Freunde nahmen die Plätze der Schlittenführer ein. Max löste die Anker und klatschte zweimal in die Hände.
    Unter lautem, freudigem Gebell rasten die Hunde los und stürmten in die Dunkelheit.
    „Halt!“ brüllte Lilo. „Wir haben keine Fackel mit! Wir können den Weg nicht sehen!“ Doch es war zu spät.
    Die Lichtung mit den Fackeln war bereits nicht mehr zu sehen, und weder Axel noch das Superhirn der Bande hatten eine Idee, wie man die Schlittenhunde stoppen konnte.
    Lilo und ihr Kumpel klammerten sich krampfhaft an den hölzernen Griffen fest und hatten alle Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Immer wieder holperte ihr Schlitten über vereiste Wurzeln und Steine, und jedesmal konnten sie nur mit größter Mühe auf den schmalen Kufenbrettern stehenbleiben. Immer schneller und schneller sauste der Schlitten durch die Nacht.
    „Hoffentlich... hoffentlich stürzen wir nicht einen Abhang hinunter!“ dachte Lilo ängstlich. Die Dunkelheit war furchteinflößend und bedrohlich. Wieder beschlich Lilo das seltsame Gefühl, daß irgendwo die gefährlichen Angreifer lauern könnten. Immer wieder zuckte sie zusammen, wenn durch das Rauschen des Fahrtwindes und das kräftige Hundegebell ein lautes Knacken oder Rascheln drang. Manchmal spielten ihr die Augen sogar einen Streich und zeigten weiße Punkte in der Finsternis. Jedesmal mußte das Superhirn dann an glühende Augen denken, vor denen es sich entsetzlich fürchtete.
    Lilo zog den Kopf ein. Was würde auf sie zukommen? War ihre Angst berechtigt? Wo würde die Fahrt enden?

Unsichtbare Gegner
     
     
    „So etwas nennt man eine stockfinstere, kohlrabenschwarze Nacht“, dachte Axel. Immer wieder kniff er die Augen zusammen und riß sie dann weit auf, um irgend etwas rund um sich zu erkennen. Doch es gelang ihm nicht. Der Mond war hinter einer dicken Wolkenschicht versteckt, und in der Nähe gab es weder ein Dorf noch ein einzelnes Haus, aus dem ein wenig Licht gedrungen wäre. Die Schlittenhunde schienen den Weg genau zu kennen und ein bestimmtes Ziel anzustreben. Mit großer Sicherheit zogen sie die beiden Schlitten im Blindflug durch die Finsternis.
    Plötzlich klang ihr Bellen ganz anders. Es hallte laut und wurde vom Echo vervielfältigt. „Wir müssen in einer Höhle sein“, rief Lieselotte ihrem Kumpel zu.
    „Oder in einem Tunnel“, brüllte Axel zurück. Die Fahrt ging nämlich ungebremst weiter, immer tiefer und tiefer in den Gang hinein.
    Unter lautem Gebell verlangsamten die Hunde schließlich das Tempo, und Axel und Lieselotte sprangen von den Kufen. Sie liefen über den harten Boden und hielten den Schlitten zurück, damit er den Tieren nicht auf die Pfoten krachte.
    Ein lautes Knirschen und Quietschen ertönte hinter ihnen. Es hörte sich nach einer Tür an, die langsam zuschwang und schließlich mit einem lauten Knall einrastete.
    Aus den Transportsäcken der Schlitten tauchten nun Dominik und Poppi auf, die von den Ängsten ihrer Freunde nichts mitbekommen hatten. Für sie war die Fahrt ein großer Spaß gewesen.
    „He, wieso ist es hier so dunkel?“ wollte Poppi wissen. „Frag mich etwas Einfacheres“, brummte Lilo, die ihr Unbehagen unter allen Umständen vor den anderen verbergen wollte.
    Die Hunde hatten sich beruhigt und lagen hechelnd auf dem Boden. Ihr dampfender Atem erfüllte die Luft
    Wieder knirschte und quietschte es. Doch diesmal kamen die Geräusche von vorne. Die Hunde schienen nicht besonders überrascht und bellten nur kurz auf.
    „Was... was machen wir jetzt?“ fragte Dominik zaghaft. „Ich meine, wo hat es uns hinverschlagen?“
    „Auch diese Frage kann ich nicht beantworten“, brummte Lilo. „Ich weiß nur, daß wir uns zweifellos in einem Berg befinden. Es scheint sich um einen Gang im Fels zu handeln. Die Wände sind auf jeden Fall rauh und unbehandelt. Sie fühlen sich nicht nach einem Beton-Tunnel an.“
    An der Decke des Ganges flammte eine Lampe auf, die direkt auf die vier Knickerbocker leuchtete.
    Poppi schrie auf und deutete nach vorne. „Dort steht jemand!“ kreischte sie. Doch als die anderen hinblickten, verlosch das Licht wieder.
    Die vier Knickerbocker drängten sich eng zusammen und hielten einander an den Händen fest. „Ist das die Überraschung, von der Max gesprochen hat?“ flüsterte Dominik aufgeregt. Durch Lilos Kopf jagten mehrere Gedanken: Monsieur Schwertli will uns an einen Ort

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