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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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Blick auf Samantha, als die wieder ins Büro gestürmt kam, und murmelte: „Mierda.“
    Samantha knallte den Präsentkorb auf Elenas Schreibtisch. „Hier, nimm den mit nach Hause zu deiner Familie und genießt das alles.“
    Elena hob erstaunt die Augenbrauen. „Da steckt aber eine ganze Menge Geld drin.“
    „Betrachte es als Bonus“, meinte Samantha. „Vermutlich ist es der letzte, den ich dir je werde geben können.“
    „So darfst du nicht reden“, schalt Elena sie. Sechzehn Jahre älter und vierzig Pfund schwerer als Samantha, vergaß sie manchmal, dass sie eine Angestellte war, und verwandelte sich in die Büromutter. „Und warum bringst du den wieder mit?“
    „Lange Geschichte“, sagte Samantha, „und eine, die ich nicht erzählen möchte.“ Nachdem sie so eine weitere Lektion verhindert hatte, schloss sie ihre Bürotür, ließ sich auf ihren Schreibtischstuhl fallen und starrte verbittert auf die Fotogalerie an der Wand.
    Generationen erfolgreicher Familienmitglieder lächelten auf sie nieder. Urgroßmutter Rose und ihre Ehemann Dusty – beide in ihrem Sonntagsstaat – standen vor dem neu erworbenen Gebäude, in dem Sweet Dreams Chocolates unterkommen würde. Dann waren da ein Foto aus den Fünfzigerjahren von Tante Fiona und Grandma Eleanor, die mit Schürzen bekleidet hinter dem Tresen im Laden standen, und eines von Grandpa Joe, der lächelnd über die Schulter in die Kamera blickte, während er zusammen mit dem jungen José Castillo und mit George Loomis am Fließband in der Fabrik stand. Es gab ein Foto von Mom am Empfangstisch, das aufgenommen worden war, bevor sie Dad geheiratet hatte. Und eines von ihr und Grandpa, wie sie das Logo zeigten, das Mom für das Siegel auf den Pralinenschachteln entworfen hatte. Außerdem ein Foto von Dad, der zusammen mit seinen drei Töchtern vor dem Geschäft posierte, das gesamte Sweet-Dreams-Team um sich geschart, und alle mit strahlenden Gesichtern. Die Unterschrift darunter lautete: Nichts ist süßer als Erfolg!
    Samantha wurde ganz schlecht. Sie legte den Kopf auf den Schreibtisch und schloss die Augen.
    Einen Moment später ertönte Gwen Stefani aus ihrem Handy. Schon wieder Cecily. Ohne den Kopf vom Schreibtisch zu heben, angelte Samantha ihr Telefon hervor und hielt es sich ans Ohr. „Sag mir, dass du anrufst, weil du eine Vision hattest, in der Geld vom Himmel fiel.“
    „Tut mir leid, Sterntaler ist weit und breit nicht in Sicht. Ich dachte nur, du willst vielleicht reden.“
    Viel lieber wollte sie eigentlich die Zeit zurückdrehen. „Ich hab’s in der Bank vermasselt.“
    „Wieso, bist du reingestürmt und hast den neuen Manager erschossen?“
    „Schlimmer. Ich habe ihm Schokolade geschenkt.“
    „Bestechung ist immer gut.“
    „Und dann hab ich sie wieder mitgenommen.“ Was war nur mit ihr los? Hatte sie einen Nervenzusammenbruch? Vielleicht litt sie unter Schizophrenie und wusste es nur noch nicht.
    „Oh“, meinte ihre Schwester verblüfft. Samantha konnte sich gut vorstellen, wie Cecily jetzt vor Schreck in ihrem kleinen rosa gestrichenen Büro, in dem sich ihre Partnervermittlung Perfect Matches befand, auf den Schreibtischstuhl plumpste.
    „Ich habe mich am Anfang wirklich bemüht, charmant zu sein, ehrlich“, verteidigte Samantha sich. „Aber dann saß er einfach nur da. Er wirkte so überheblich, während er ständig wiederholt hat, dass er mir leider, leider nicht helfen kann – wie ein großer blöder Papagei in einem dreiteiligen Anzug. Und dann, na ja, bin ich ausgerastet.“
    Ein Seufzer drang durch die Leitung. „Was würde Dad jetzt wohl sagen, wenn er noch da wäre?“
    Er würde sagen: Was hast du dir dabei nur gedacht, Prinzessin? Oder vielleicht würde er sagen: Du hättest dem Kerl einen Kinnhaken verpassen sollen. Okay, das wohl eher nicht.
    „Ich weiß nicht“, meinte Samantha unglücklich.
    „Er würde sagen, ‚Wutausbrüche …‘“
    Ach ja, das. „… und gutes Geschäftsgebaren gehören nicht zusammen“, beendete Samantha den Satz. Er hatte ihr das oft genug eingebläut, vor allem als sie noch jung und impulsiv gewesen war.
    Und jetzt war sie ja so reif. Ha!
    Eine lange Pause entstand, ehe Cecily fragte: „Vielleicht könntest du dich bei ihm entschuldigen?“
    „Entschuldigen? So nach dem Motto, ‚Hey, Sie Drachen, estut mir leid, dass ich böse geworden bin, weil Sie Feuer gespuckt und mein Dorf zerstört haben‘?“
    „Er versucht, die Bank zu retten, so wie du versuchst, Sweet Dreams

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