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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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ganzen Raum. Als er aufstand, um sie zu begrüßen, blickte sie – auf der Suche nach einem Ehering – unwillkürlich auf seine Hand. Nichts zu sehen.
    Vergiss seinen Ringfinger und all seine anderen Körperteile. Du bist geschäftlich hier.
    Im Hinterkopf konnte sie die Stimme ihrer Schwester hören: Charme nützt auch im Geschäftsleben mehr, als du denkst.
    Sie setzte ihr charmantestes Lächeln auf und meinte bemüht freundlich: „Guten Morgen.“ Du magst mich. Du willst mir eine längere Laufzeit für meinen Kredit geben. „Ich bin Samantha Sterling von Sweet Dreams Chocolates. Wir sind zusammen auf der Highschool gewesen“, fügte sie hinzu, in der Hoffnung, dass sie damit ein paar Pluspunkte sammeln könnte.
    Er streckte ihr die Hand entgegen. Samantha nahm sie und hatte das Gefühl, einen noch viel heftigeren Stromschlag zu bekommen als eben schon von seinem Lächeln. Vielleicht war das ein gutes Zeichen. Vielleicht würden sie sich ja super verstehen. Vielleicht würde er nichts lieber tun, als sich einen Besen zu schnappen, um das Durcheinander, in dem sie sich befand, in Ordnung zu bringen.
    „Ich erinnere mich“, sagte er.
    Ja, sicher. Du warst älter und viel zu sehr damit beschäftigt, Party zu machen und Schule zu schwänzen, als dass du einer vier Jahre jüngeren Streberin Beachtung geschenkt hättest. „Ich war ja ein bisschen jünger, aber Sie haben damals schon Eindruck gemacht.“ Na, wenn das nicht verdammt charmant gewesen ist, lobte sie sich selbst. „Ich dachte, ich bringe Ihnen ein paar Kostprobender besten Schokolade im Staate Washington mit“, sagte sie und reichte ihm den Präsentkorb.
    Er nahm ihn ihr ab und stand etwas ratlos da. Sein Computer und mehrere Papierstapel bedeckten den gesamten Schreibtisch. „Oh, danke. Das ist aber nett. Setzen Sie sich doch.“
    Sie nahm Platz, und auch er setzte sich, noch immer den Korb in der Hand.
    „Die Kartoffelchips mit Schokoladenüberzug schmecken Ihnen bestimmt“, meinte sie und deutete auf den Korb mit den Bestechungsversuchen. „Das ist unser neuestes Produkt.“
    „Interessant.“ Er saß da wie ein Junggeselle, dem man unerwartet ein Baby in die Hand gedrückt hatte, und schob den Korb mit dem Vermögen an Schokolade unbeholfen hin und her.
    Okay, das war die Charmeoffensive gewesen. Samantha entschied sich, als Nächstes die Sympathiekarte auszuspielen. „Ich bin mir nicht sicher, ob Sie es schon wissen, aber wir hatten in letzter Zeit Probleme in der Firma. Wir haben gerade meinen Stiefvater verloren.“
    „Ich habe davon gehört. Es tut mir leid“, erwiderte er und sah tatsächlich mitfühlend aus.
    „Die Dinge gestalten sich im Moment etwas chaotisch, und dann habe ich heute Morgen den Brief der Bank gefunden.“
    Er räusperte sich. „Ich fürchte, wir haben da ein kleines Problem. Ihre Firma ist mit den Ratenzahlungen im Rückstand.“
    Als wenn sie das nicht wüsste! Glaubte er etwa, sie hätte seinen Brief nicht gelesen? Samantha merkte, dass ihr Blutdruck merklich stieg, und es kostete sie ihre ganze Willenskraft, ruhig und professionell zu bleiben. „Diese Firma ist seit Anbeginn in den Händen meiner Familie. Ich führe es in der vierten Generation fort.“
    „Ms Sterling. Samantha. Ich weiß, was diese Firma Ihnen sicherlich bedeutet.“
    Nein, das weißt du nicht. Du hast keine Ahnung. Vermutlich schimmerte ihre Wut durch, doch sie versuchte es erneut mit Charme. „Nicht nur mir. Wir beschäftigen viele Leute, die hier in dieser Stadt leben und alle eine Familie haben.“
    „Das weiß ich. Ich bin hier aufgewachsen. Aber …“
    Oh nein. Jetzt kam das Aber.
    „Aber die Nachsicht, die der vorherige Filialleiter hat walten lassen, hat auch die Bank in erhebliche Schwierigkeiten gebracht.“
    „Ich will ja gar nicht mehr Geld“, erklärte Samantha leise, damit möglichst niemand in diesem Goldfischglas mithören konnte. „Ich brauche nur ein paar Monate Zeit, um die Dinge zu regeln. Wenn Sie mir ein wenig zusätzliche Zeit einräumen könnten, den Kredit …“
    Jetzt schüttelte er traurig den Kopf. „Ich fürchte, das kann ich nicht. Ich würde ja gern, aber es geht nicht. Wie ich in dem Brief schon geschrieben habe, hat Cascade Mutual im Bezug auf überfällige Kreditraten eine strikte NeunzigTage-Regelung. Kulanterweise haben wir die schon bis zum Ende des nächsten Monats ausgedehnt.“
    „Das ist mir natürlich bewusst“, erwiderte sie und bemühte sich noch einmal um ihr charmantestes Lächeln,

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