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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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abwenden?
    Vielleicht würde eine andere Bank ihr Geld leihen, damit sie es benutzen konnte, um Cascade Mutual auszubezahlen. Samantha tätigte ein paar Telefonanrufe, um das Terrain zu sondieren. Vergeblich. Da war nichts zu machen. Das kostete sie einen weiteren Fingernagel.
    Aus ihrem Handy erklang Girls Just Want to Have Fun . Bailey.
    Samantha ging ran, obwohl sie keine Lust dazu hatte. Mit Cecily hatte sie schon gesprochen, und die hatte zumindest so viel Anstand besessen, nicht gegen Samanthas Depression anzureden. Bailey, die Cheerleaderin der Familie, rief bestimmt an, um ihre große Schwester aufzumuntern. Aber Samantha wollte gar nicht aufgemuntert werden, verdammt, sie wollte einfach nur sauer sein. Sauer, sauer, sauer!
    „Ich bin da“, knurrte sie.
    „Natürlich. Wo solltest du auch sonst sein?“, erwiderte Bailey vernünftig. „Du wärst nicht du, meine Schwester Samantha, wenn du nicht im Büro sitzen würdest und fleißig damit beschäftigt wärst, die Firma zu retten.“
    „Ich bin nicht fleißig damit beschäftigt, die Firma zu retten. Ich bin fleißig dabei …“ Was tat sie eigentlich die ganze Zeit? Ach ja, sich selbst bemitleiden – und das tat sie ganz ausgezeichnet.
    „Cecily hat mir erzählt, was mit der Bank los ist. Geht es dir einigermaßen?“
    „Nein.“
    Einen Moment lang herrschte Stille am anderen Ende der Leitung, und Samantha stellte sich vor, wie ihre kleine Schwester sich auf die Lippen biss und fieberhaft überlegte, was sie als Nächstes sagen sollte. „Es tut mir leid, Sammy“, erklärte sie schließlich. „Mir kommt es vor, als ob wir dich da oben allein in einem riesigen Haufen Mist sitzen lassen.“
    Samantha rieb sich die Stirn. „Es sieht so aus, als würde ich da nicht mehr lange sitzen.“ Und dann, was sollte sie dann machen? Und, noch schlimmer, was sollte Mom tun? Als Autorin verdiente sie nicht gerade ein Vermögen. Cecily würde für sie beide Millionäre finden müssen.
    „Aber du kannst nicht zulassen, dass man der Familie Sweet Dreams wegnimmt“, sagte Bailey. „Sammy, das wäre einfach falsch.“
    Manchmal hatte Samantha das Gefühl, dass der Fehler war, dass sie als Einzige der Schwestern in Icicle Falls geblieben war, um alles am Laufen zu halten.
    Sie kam sich fast vor wie der letzte Mohikaner.
    „Hast du irgendeine Idee, wie man die Firma retten kann?“
    Ich könnte anbieten, mit Blake Preston zu schlafen, und dafür verlangen, dass er, was die Vorgaben der Bank betrifft, eine Ausnahme macht. Oh ja, sicher. Was war das denn für eine Schnapsidee? „Nein“, antwortete Samantha. Aber irgendetwas musste man doch tun können. Warum fiel ihr nur absolut nichts ein? Bisher war sie nie um gute Einfälle verlegen gewesen. Also, wo waren all die brillanten Ideen jetzt? Offensichtlich war ihre Ideenfabrik auch schon geschlossen.
    „Wir müssen ein Familien-Brainstorming veranstalten“, erklärte Bailey fest entschlossen.
    Wenn Samantha selbst schon nichts einfiel, auf was für Ideensollten denn – Baileys Meinung nach – die anderen kommen? „Hör mal …“, begann sie.
    Bailey unterbrach sie. „Ich weiß, dass du glaubst, dass niemand außer dir die Firma leiten kann, aber wir sind alle ziemlich kreativ.“
    Das konnte man nicht leugnen. Samantha schaute auf ihre linke Hand und entschied, dass Maniküre eindeutig überbewertet wurde.
    „Ich rufe Cecily an“, erklärte Bailey entschieden. „Ich fahre heute Abend zu ihr, du gehst zu Mom, und um sieben Uhr wird geskypt.“
    Um sieben wollte Samantha einfach nur gemütlich in ihrer Wohnung sitzen, um sich mit einem Computerspiel oder einem Fernsehfilm abzulenken, während Nibs auf ihrem Schoß lag. „Ich glaube nicht …“, versuchte sie sich herauszureden.
    „Komm schon, jetzt drück dich nicht. Lass es uns zumindest versuchen.“
    Ihre kleine Schwester würde so lange am Telefon bleiben und sie bedrängen, bis Samantha nachgab. Da kann ich auch gleich klein beigeben, und die Sache ist ausgestanden, redete sie sich ein. „Na gut. Dann um sieben heute Abend.“
    „Sehr schön“, meinte Bailey so zuversichtlich, als hätten sie schon etwas erreicht.
    Überrascht starrte Cecily auf die üppige Blondine mit dem tief ausgeschnittenen Top und den dicken Klunkern, die auf der anderen Seite des Schreibtischs saß. Sie konnte kaum glauben, was sie da hörte. Eigentlich hätten Liza und Brad das perfekte Paar sein müssen. Er wünschte sich eine Frau mit einem Busen, so groß wie ein

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