Schokolade für dich (German Edition)
Schlauchboot, und sie wollte einen Mann mit unerschöpflichem Portemonnaie, damit sie weiterhin ihrem Lieblingshobby frönen konnte: auf dem Rodeo Drive zu shoppen. Brad hatte nicht nur jede Menge Geld, zu allem Überfluss sah er auch noch ausgesprochen gut aus – auch das eine Forderung von Liza. Und jetzt erklärte die allen Ernstes, dass sie ihn nicht wiedersehen wollte? Ernsthaft?
„Also haben Sie sich nicht gut verstanden?“, fragte Cecily.
„Eigentlich hätte es funktionieren müssen. Er hat mich ins Melisse eingeladen, und das Essen dort ist wirklich köstlich. Wir lieben beide gutes Essen.“
„Gemeinsame Interessen sind wichtig“, warf Cecily ein. Sie hätten sich glücklich ihren Weg durchs Leben essen können, während Liza sich ihren Weg durch Brads Bankkonto gefressen hätte.
„Dann hat er gesagt, dass ihm mein Haar gefällt.“
„Komplimente, das ist gut.“
Liza verzog das Gesicht. „Ach ja? Nicht wenn er sagt, dass es die gleiche Farbe hat wie das seiner Mutter, und dann anfängt, über sie zu reden.“
„Vielleicht dachte er, Sie würden seine Mutter mögen?“
„Spätestens als er endlich fertig war, definitiv nicht mehr. Ich hatte wirklich das Gefühl, als wären wir bei dieser Verabredung zu dritt. Und sie wohnt bei ihm. Er ist vierzig und lebt mit seiner Mutter zusammen? Vergessen Sie es. Ich muss ehrlich sagen: Ich bin entsetzt, dass Sie Ihre Klienten nicht genauer unter die Lupe nehmen.“
„Na ja …“, begann Cecily stotternd. Dann hielt sie inne. Sie wusste wirklich nicht, was sie darauf sagen sollte. Auf ihren Formularen gab es keine Spalte, in der man ankreuzen konnte, ob man ein Muttersöhnchen war. „Liza, das tut mir leid. Ich dachte, er wäre perfekt.“
„Nein, das war er leider nicht. Da müssen Sie sich schon ein bisschen mehr anstrengen.“
Das könnte schwierig werden. Denn Liza hatte bei den letzten beiden Männern, mit denen sie ausgegangen war, jeweils schon bei der zweiten Verabredung versucht, die armen Kerle dazu zu bewegen, mit ihr shoppen zu gehen. „Ich kann das gern versuchen“, antwortete Cecily. „Aber vielleicht sollten Sie damit aufhören, die Männer gleich am Anfang Ihrer Bekanntschaft darum zu bitten, dass sie mit Ihnen einkaufen gehen. Da bekommen sie leicht das Gefühl, Sie wären nur deshalb an ihnen interessiert.“
Liza sah sie böse an. „Natürlich ist das nicht alles, worauf esmir in einer Beziehung ankommt. Sehe ich etwa aus wie eine Nutte?“
Genau genommen ja, und nicht mal wie eine erstklassige. „Nein, nein“, erwiderte Cecily schnell. „Keine Angst, wir finden schon noch den passenden Mann für Sie.“
„Das will ich hoffen. Ich meine, wissen Sie, ich könnte ja auch zu einer anderen Agentur gehen.“
Versuch’s doch gleich bei The Millionaire Matchmaker , dachte Cecily gehässig. In der Fernsehsendung wurden Millionäre verkuppelt. Sie zwang sich zu dem diplomatischen Lächeln, das ihr bisher immer über so brisante Situationen hinweggeholfen hatte. „Natürlich. Ich möchte, dass Sie glücklich werden.“ Der Rest des Satzes hätte jetzt eigentlich ungefähr so lauten sollen: „Und ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um den perfekten Mann für Sie zu finden.“ Aber leider kam der Rest des Satzes nicht aus ihrem Mund. Stattdessen entdeckte Cecily, dass sich wohl tief in ihrem Inneren eine böse Zwillingsschwester versteckt hielt. Und diese Zwillingsschwester sagte: „Wenn Sie das so sehen, sollten Sie mit Ihren Jimmy Choos woandershin traben und schauen, ob die einen Mann für Sie finden können, der auf Goldgräberinnen steht.“ Um Himmels willen, hatte sie das eben wirklich gesagt?
Offensichtlich hatte auch Liza das Gefühl, nicht richtig gehört zu haben. Ihr klappte der Mund auf. „Wie bitte?“
Verflixt. „Ich glaube, ich kann Ihnen nicht weiterhelfen“, erklärte Cecily schlicht. Und dann fügte der böse Zwilling noch hinzu: „Und ich glaube, ich möchte es auch nicht.“
Liza funkelte sie wütend an. „Ich will mein Geld zurück.“
Viel Glück dabei, dachte Cecily nur. Das Geld war längst aufgebraucht, genau wie ihre Geduld. „Sie haben für Ihr Geld genug bekommen. Ich habe Sie mit sechs geeigneten Männern bekannt gemacht. Ich kann nichts dafür, dass Sie es vermasselt haben.“
Liza starrte sie böse an. „Na gut. Ich werde allen meinen Freundinnen erzählen, dass sie ja nicht zu Ihnen kommen sollen. Niemals!“, meinte sie schnippisch, schnappte sich ihre
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