Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
Vom Netzwerk:
Familienscherz an, dass Schokolade das Äquivalent von Vitaminen war.
    Wenn Samantha so weitermachte, würde sie demnächst an einer Überdosis Schokolade zugrunde gehen. Sie lief zum Tresen, schenkte sich eine Tasse Tee ein und nahm einen Brownie. Nur einen. Das war das letzte Mal in ihrem Leben, dass sie etwas aß, das so dick machte. Okay, das letzte Mal in diesem Monat. Diese Woche. Na ja, wenigstens für diesen Abend.
    „Wie geht es dir?“, fragte Mom.
    Wie den Mitgliedern des französischen Königshauses auf dem Weg zur Guillotine. Samantha zuckte mit den Schultern. „Mir ging’s schon mal besser.“
    Auf dem Gesicht ihrer Mutter spiegelten sich Bedauern und Mitgefühl. „Süße, es tut mir so leid.“
    Da waren sie schon zu zweit. „Mom, wegen heute Morgen – es tut mir leid, dass ich dich so angeschnauzt habe.“ Töchter sollten ihren Müttern Trost spenden. Doch sie war ungefähr so tröstlich wie ein Tritt in den Hintern.
    Mom wischte die Entschuldigung mit einer Handbewegung beiseite. „Vergiss es einfach. Ich weiß, dass du total gestresst bist.“
    Stress, die typisch amerikanische Entschuldigung für schlechtes Benehmen. Ob sie noch mal zur Bank gehen könnte, um das auch bei Blake Preston zu probieren?
    Mom tätschelte mütterlich ihre Schulter. „Irgendwie wird sich das alles wieder einrenken, mein Schatz.“
    Leider war Samantha diejenige, die einen Weg finden sollte, diese Vorhersage wahr zu machen. Die Last der Verantwortung, die auf ihren Schultern lag, fühlte sich an wie ein Paar Elefanten.
    Wie sollte sie es nur schaffen, sie alle aus diesem Schlamassel zu befreien? Panik!
    Nein, nein. Gerate nicht in Panik. Bleib ruhig und denk nach.
    „Also haben die beiden noch nicht angerufen?“, fragte sie, obwohl es mehr als offensichtlich war. Plötzlich konnte sie es gar nicht mehr erwarten, mit ihren Schwestern zu reden. Auch wenn sie keinerlei Hilfe anbieten konnten, wäre ein bisschen moralische Unterstützung doch gut.
    „Noch nicht“, erwiderte Mom. „Ich wollte gerade nach oben gehen. Wir könnten ja schon mal mit Cecily reden. Du weißt doch, wie das mit dem Skypen funktioniert, oder? Waldo hat immer …“ Mom verstummte.
    Samantha nickte einfach nur und ging auf der Treppe voran nach oben. Auf den ersten Blick sah es so aus, als ob Mom das Arbeitszimmer gründlich aufgeräumt hätte, doch bei näherer Betrachtung stellte Samantha fest, dass ihre Mutter nur sämtliche Papiere von Waldo ordentlich aufgestapelt hatte.
    „Ich bin noch dabei, mich durch die Unterlagen deines Stiefvaters zu arbeiten“, sagte Muriel, als sie sich setzte und den Computer hochfuhr.
    „Ich kann dir gern dabei helfen“, bot Samantha an und zog sich einen Stuhl heran, um sich neben ihre Mutter zu setzen.
    „Das hat noch Zeit“, antwortete Mom. „Du hast im Moment schon genug am Hals.“
    Nicht so viel wie ihre Mutter. Ja, Samantha fühlte sich verantwortlich dafür, dass die Firma nicht in Konkurs ging, aber Mom hatte den Verlust eines Ehemannes zu verkraften, verlor vermutlich auch noch ihr Haus, und dazu kamen noch all die Schwierigkeiten mit Sweet Dreams. Sämtliche Lebensfreude war aus ihr gewichen, und sie sah aus wie ein Zombie, mit ihren Augen, die vom vielen Weinen ganz rot waren. Samantha mit ihren unbesonnenen Wutanfällen war da nicht gerade hilfreich.
    Die Internetverbindung wurde hergestellt, und Cecily erschien auf dem Monitor. Sie saß auf dem braunen Zweiersofa in ihrem Wohnzimmer, trug eine gemütliche Jogginghose und ein altes Sweatshirt. Das Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanzzusammengebunden. An der Wand hinter ihr konnte Samantha den Moskowitz-Druck von 1979 sehen, den Mom Cecily mitgegeben hatte, als sie nach Los Angeles gezogen war. Das Bild zeigte drei pastellfarbene Strauße. Einer hatte den Kopf in den Sand gesteckt, während die anderen beiden erstaunt in die Welt hinaussahen. Ziemlich symptomatisch für die meisten Frauen in ihrer Familie, wenn man Samantha fragte. Was natürlich keiner tat.
    „Bailey ist noch nicht hier“, erzählte Cecily ihnen. „Sie hat angerufen, um Bescheid zu sagen, dass sie sich verspätet.“
    „Was für eine Überraschung“, murmelte Samantha.
    „Unser Baby. Was soll man dazu sagen?“, meinte Cecily nur. Sie riss die Augen auf. „Isst du da etwa einen Brownie?“
    Samantha stopfte sich schnell den Rest Kuchen in den Mund. „Mmmh.“
    Cecily verzog das Gesicht. „Das ist nicht fair.“
    Genauso wenig wie die Tatsache, dass Samantha

Weitere Kostenlose Bücher