Schokolade für dich (German Edition)
Waldos Schreibtisch und fing an, sich Notizen zu machen.
„Das alles kostet aber auch eine Menge Geld“, gab Muriel zu bedenken. „Ich glaube nicht, dass wir so viel aufbringen können, wie wir bräuchten, um das zu unterstützen. Das Wort Sponsern an sich beinhaltet ja schon Kosten.“
Jetzt, wo die Firma den Bach runterging, entwickelte sie einen Sinn fürs Geschäftliche? „Alles beinhaltet Kosten“, widersprach Samantha.
Aber Mom hatte nicht ganz unrecht. Das Ganze war ziemlich hoch gepokert und konnte ihnen auch um die Ohren fliegen.
Doch selbst wenn – na und? Wenn die Bank sowieso ihr Geschäft übernehmen wollte, war es doch egal, oder? Die Chancen, dass sie auch nur annähernd genug Geld zusammenbekamen, um die Bank zufriedenzustellen, waren äußerst gering – doch wenn sie gar nichts unternahmen, waren die Chancen nicht nur gering, sondern gleich null. Und vielleicht schafften sie es ja zumindest, so viel Geld zu verdienen, dass sie noch einmal mit der Bank verhandeln konnte. Wenn sie mit einem Scheck hereinspazierte …
„Ich habe ein gutes Gefühl bei der Sache“, verkündete Cecily.
Samantha vertraute den Instinkten ihrer Schwester. „Dann lasst es uns machen. Was haben wir zu verlieren?“
Ihre Firma natürlich. Und vielleicht auch ihren Verstand.
Oh, Moment, wenn sie versuchen wollten, so eine große Veranstaltung in so kurzer Zeit zu organisieren, hatten sie wohl schon den Verstand verloren. Was sollte es also. Sweet Dreams Chocolates würde ein Schokoladenfestival sponsern.
6. KAPITEL
Der Mann deiner Träume ist der, der deine Träume mit dir teilt.
Muriel Sterling, Die Verbindung von Arbeit und Vergnügen: Wie man Arbeit und Liebe erfolgreich miteinander verknüpft
N ach der Telefonkonferenz mit ihren Schwestern versorgte Muriel Samantha mit reichlich Hähnchenauflauf, Thunfischsalat und Brownies, drückte sie noch einmal aufmunternd und schickte sie nach Hause. Samantha war ein bisschen schlecht. Sie hoffte, dass das an all dem Zucker lag, den sie in letzter Zeit in sich hineingestopft hatte, und nicht an der Angst, zu scheitern.
Sie ging ins Bett in der Hoffnung, den Tag zu retten, indem sie ein köstliches Schokoladenrezept erträumte, so wie es ihre Urgroßmutter Rose vor all den Jahren getan hatte.
Konnte sie das? Nein, natürlich nicht. Statt von einem neuen Rezept zu träumen, das sich als Goldgrube erwies, verbrachte sie ihre REM-Phase damit, vor Schokoladenriegeln in King-Kong-Größe zu fliehen. Die Ungeheuer verfolgten sie quer durch die ganze Stadt und versuchten sie mit ihren großen breiten Füßen zu zerquetschen. Schließlich hatten drei von ihnen sie direkt vor der Bank eingekesselt.
„Schnappt sie euch“, brummte einer und hob seinen riesigen Fuß.
„Nein“, schrie sie. „Ich tue alles. Wirklich alles!“
Bisher sah es in ihrem Traum so aus, als wäre sie der letzte lebende Mensch in Icicle Falls, doch plötzlich öffnete sich die Bank hinter ihr, und Blake Preston stand – nur mit einer Boxershorts im Leopardenmuster bekleidet – in der Tür. „Hast du gesagt, du würdest alles tun?“, fragte er.
„Alles“, erwiderte sie schwer atmend. Er nahm ihren Arm und zog sie in die Bank.
Dort sah sie, dass alle Schreibtische durch runde Betten ersetztworden waren, auf denen sich rosafarbene Satinbettüberwürfe befanden. Und die Decke war ein einziger Spiegel. In einer Ecke stand ein Whirlpool, in dem Schokolade vor sich hin blubberte.
Blake schlang Samantha einen Arm um die Taille. „Ich habe auf dich gewartet“, flüsterte er. Dann strich er eine Locke hinter ihr Ohr und knabberte an ihrem Ohrläppchen, sodass Samantha ganz weiche Knie bekam. „Warum ziehst du nicht dieses Kleid aus und leistest mir im Whirlpool Gesellschaft?“
„Rettest du mich vor den Monstern?“, fragte sie ihn.
„Natürlich. Dafür sind Männer doch da, oder? Schau dir an, wie Waldo deine Mutter gerettet hat.“
„Oh nein!“ Sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen.
Blake fing an zu lachen, und als sie aufblickte, sah sie, dass er eine Art Dracula-Umhang trug und Vampirzähne bekommen hatte. Und von denen tropfte Schokolade.
Erschrocken schrie sie auf und rannte zur Tür. Doch dort erblickte sie ein großes braunes Monsterauge, das sie direkt anstarrte. Also rannte sie blindlings in die entgegengesetzte Richtung, während Blake ihr mit wehendem Mantel auf den Fersen blieb.
„Haha. Du willst mich, und das weißt du genau“, rief er gackernd.
„Ich will meine
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