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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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sodass er die Idee mit dem Festival unterstützte. Wie eine Zuhälterin bot sie ihre Mutter feil. Es war erbärmlich.
    Ed winkte ihnen von einem Tisch in der Ecke zu. Neben ihm saß Del, der ausgesprochen erwartungsvoll aussah. „Außerdem haben sie uns schon gesehen“, fügte sie hinzu. „Jetzt wieder zu gehen wäre unhöflich.“ Auf Sitte und Anstand hinzuweisen zog bei ihrer Mutter immer.
    Und tatsächlich, mit einem Seufzer ergab Mom sich in ihr Schicksal. „In Ordnung. Aber ich will nicht den ganzen Abend hierbleiben.“
    Nachdem die Frau, die sie früher dafür bezahlt hatte, allzu zuvorkommend zu Charleys jetzigem Exmann gewesen war, begrüßte Charley ihre Gäste jetzt selbst. Mit den Speisekarten in der Hand hieß sie Samantha und Muriel willkommen. „Ed und Del sind schon da. Ich habe euch einen Tisch in der Ecke zugewiesen, damit ihr in Ruhe reden könnt.“ An Mom gewandt, sagte sie: „Schön, Sie zu sehen, Mrs Wittman.“
    Mom lächelte angestrengt und murmelte einen Dank. Dann geleitete Charley sie zu ihrem Tisch.
    Als sie näher kamen, standen die beiden Männer höflich auf. Neben Ed, der groß und schlank war und noch immer einen Schopf dunkler Haare aufzuweisen hatte, wirkte Del mit seinem Bierbauch und dem kahlen Kopf nicht gerade vorteilhaft. Daran konnte auch sein schwarzer Anzug, das schneeweiße Hemd und die lavendelfarbene Krawatte, die er jetzt statt der Fischkrawatte trug, nichts ändern. Bestimmt hatte er sie in der Hoffnung umgebunden, damit die Damenwelt zu beeindrucken.
    Ed ergriff Moms Hände und sagte: „Ich bin froh, dass du gekommen bist.“
    Del übertrumpfte ihn, indem er Moms Hand an die Lippen zog und sie küsste. „Muriel, Sie sehen heute Abend bezaubernd aus.“
    Das war nicht gelogen. Mom trug ein schlichtes schwarzes Kleid und hatte einfach nur ein wenig Wimperntusche und Eyeliner aufgetragen (ohne dieses Minimum an Make-up würde sie nicht einmal auf ihrem Sterbebett liegen wollen). Aber ihr blasses Gesicht ließ sie sehr verletzlich aussehen. Und genau das war sie auch.
    Moms höfliches Lächeln verblasste ein bisschen. „Danke“, murmelte sie und entzog Del ihre Hand.
    Sie setzten sich, und Del rieb sich die Hände. „Wie wäre es mit etwas, um die Kälte zu vertreiben?“, fragte er Mom. Dem fast leeren Glas nach zu urteilen, das vor ihm stand, hatte Del die Kälte schon vertrieben.
    „Eine Tasse Tee wäre nett“, erwiderte sie.
    „Ich dachte eigentlich an etwas Stärkeres“, sagte Del. „Vielleicht einen Weißwein?“
    Mom schüttelte den Kopf, und Del sah enttäuscht aus.
    Maria kam an den Tisch, um die Bestellung aufzunehmen. „Wir nehmen am besten eine Flasche, oder?“, fragte Del, an Ed gewandt.
    „Sicher“, stimmte Ed zu.
    Samantha konnte nur hoffen, dass er die Rechnung übernahm.
    Nachdem der Wein gekommen war und sie ihr Essen bestellt hatten – Steak für die Männer, Huhn mit Himbeersoße undneuen Kartoffeln für Samantha und ein kleiner Salat für Mom – kam Samantha auf das Thema Festival zu sprechen.
    Del trank einen Schluck Wein und schüttelte den Kopf. „Wir haben doch noch genug Zeit, um darüber zu reden“, sagte er. „Muriel, erst einmal wollte ich sagen: Sie wissen hoffentlich, dass Sie, wenn Sie irgendetwas brauchen, nur Bescheid geben müssen.“
    „Vielen Dank, Del. Das ist sehr nett von Ihnen“, erwiderte Mom.
    Das wäre die perfekte Gelegenheit gewesen, um zu sagen: „Ich brauche Ihre Unterstützung für dieses Festival, das wir planen.“ Stattdessen nahm Muriel die Teekanne von Maria entgegen und schenkte sich eine Tasse ein.
    Samantha zwang sich, nicht mit den Fingern auf dem Tisch zu trommeln. Sie blickte zu Ed, der damit beschäftigt war, seinen Wein zu genießen. Anscheinend drängte es ihn nicht, über geschäftliche Dinge zu reden. Und genau so macht man Geschäfte, ermahnte sie sich. Fang bloß nicht sofort mit dem an, was du willst. Sorge erst dafür, dass die anderen sich entspannen und aufnahmefähig sind. Na ja, genau genommen war Del schon entspannt. Und Ed auch. Die Einzige, die angespannt war, war sie selbst.
    Als das Essen gebracht wurde, schenkte sich Del bereits das dritte Glas Wein ein. Jetzt wäre es wohl an der Zeit, das Thema Festival anzuschneiden. Samantha nippte an ihrem Wasserglas und wagte den Sprung ins kalte Wasser. „Ich bin froh, dass Sie heute Abend Zeit hatten“, begann sie.
    „Es ist mir ein Vergnügen, den Abend mit meinem alten Kumpel Ed und mit zwei meiner Lieblingsfrauen der

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