Schokolade für dich (German Edition)

mochte – und lag in seinem Bett.
    Bett. Todd Black im Bett. Was er da wohl anhatte?
    Was ging sie das an? Sie würde diese Pralinen abgeben und verschwinden.
    Als sie bei der Sportbar ankam, war die Neonreklame im Fenster ausgeschaltet, und der Parkplatz war, abgesehen von einem schlammbespritzten Jeep, leer. Ein Höhlenmensch steckte also noch in der Höhle. Es war nicht schwierig zu raten, wem der Jeep gehörte.
    Aber Cecily konnte im Inneren kein Licht erkennen. Vielleicht war Todd Black zu betrunken gewesen, um nach der Arbeit noch nach Hause zu fahren. Vielleicht lag er jetzt irgendwo auf dem Fußboden und schlief seinen Rausch aus.
    Cecily stieg aus dem Wagen und ging über den Parkplatz auf die Kneipe zu. Als sie näher kam, konnte sie durch das Fenster in Todd Blacks Königreich hineinsehen. Stühle standen umgedreht auf den Tischen und warteten darauf, dass jemand den Boden wischte. Im schummrigen Licht entdeckte sie eine Dartscheibe an der Wand und einen alten Flipperautomaten in einer hinteren Ecke. Der obligatorische Fernsehmonitor hing über der Bar, auf der Barhocker standen, die aussahen, als wären sie aus einem alten Film importiert worden. Orte wie dieser hier wirkten bei Tageslicht immer so heruntergekommen und trostlos.
    Sie hatte gehört, dass hier abends richtig viel los war und es öfter mal ziemlich hoch herging. Vor allem Männer fanden sich hier zusammen. Kein Wunder. Welche Frau, die noch bei Verstand war, würde schon hierherkommen, wenn sie stattdessen Wein oder Huckleberry Martinis bei Zelda’s trinken konnte? Vielleicht eine Frau, die gern Flipper spielt, dachte sie lächelnd, fügte aber sofort hinzu: Aber nicht du.
    Vorsichtig klopfte sie an die Tür. Nichts passierte.
    Auch gut, überlegte sie. Sie wollte Todd Black sowieso nicht sehen.
    Sie klopfte noch einmal ein wenig lauter. Schließlich war sieextra hergekommen, und sie wollte die Pralinen nicht vor der Tür liegen lassen. Es könnte immerhin sein, dass es regnen oder schneien würde. Oder irgendein herrenloser Hund könnte sie auffressen. Für Hunde war Schokolade nicht gesund. Sie war es der Hundebevölkerung von Icicle Falls schuldig, sicherzustellen, dass diese Pralinen bei Todd ankamen. Sie klopfte noch ein letztes Mal – und wurde mit dem Anblick eines Schattens belohnt, der durch den Raum auf die Tür zukam. Eine Sekunde später wurde die Tür geöffnet, und da stand Todd Black in Jeans und schwarzem Sweatshirt, unrasiert, zerzaust und ziemlich verlockend.
    Er legte eine Hand gegen den Türrahmen und ließ seinen Blick langsam und herausfordernd über Cecily gleiten. „Na, wenn das nicht unser Mädchen aus Kalifornien ist.“
    Wenn ein heißer Typ ab einem bestimmten Alter noch Single war, hatte das meistens einen guten Grund. Jetzt wusste sie, warum dieser hier noch allein war. Er besaß die außerordentliche Gabe, eine Frau mit wenigen Worten auf die Palme zu bringen.
    Cecily beschloss, sich nicht auf dieselbe Ebene zu begeben. Stattdessen lächelte sie einfach und reichte ihm die Schachtel mit den Pralinen. „Ich soll das hier als Dankeschön abgeben – dafür, dass Sie meiner Schwester den Reifen gewechselt haben.“
    Er grinste. „Rosa, genau meine Farbe.“
    „Dachte ich mir.“
    Er öffnete die Tür noch ein Stückchen weiter. In der Ecke lockte der Flipperautomat. „Wollen Sie reinkommen und mir helfen, die hier zu essen?“
    Komm in meinen Salon, sagte die Spinne zur Fliege. „Ich bin sicher, dass Sie das auch ganz gut allein hinbekommen.“
    „Klar, aber das würde nicht so viel Spaß machen. Wie auch immer, ich könnte eine Pause brauchen. Sie nicht auch?“
    Sie war hierher zurückgekommen, um eine Pause zu machen. Und zwar von Männern. „Nein, ich muss wirklich wieder los“, sagte sie und machte einen Schritt rückwärts.
    „Ich wette, Frauen wie Sie gehen nicht in Kneipen wie diehier, oder?“, meinte er herausfordernd.
    „Was für eine Art von Frau bin ich denn?“
    „Eingebildet und spießig?“
    Nur weil sie seine Einladung abgelehnt hatte, sein schäbiges Etablissement zu betreten – wer da wohl eingebildet war? „Nein, nur beschäftigt“, sagte sie und drehte sich um, um zum Wagen zurückzugehen. „Und darüber können Sie ganz froh sein. Am Flipper bin ich nämlich verdammt gut.“ Und spießige Frauen spielten nicht Flipper. Also …
    „Sie können jederzeit wiederkommen und mir zeigen, was Sie draufhaben“, rief Todd ihr hinterher.
    Sie lief schneller. Je eher sie in ihrem