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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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zaghaft.
    „Eine vorübergehende Unstimmigkeit mit der Bank“, sagte Samantha. „Aber keine Angst. Alles wird gut.“
    Eine Minute später sagte sie dasselbe noch einmal zu Elena.
    „Das kannst du deiner Großmutter erzählen. Wir haben Probleme, stimmt’s?“
    „Ja, haben wir, aber wir werden sie lösen“, beharrte Samantha. „Vertrau mir, okay?“ Sie verlangte eine ganze Menge. Elena brauchte sowohl das Geld als auch die Krankenversicherung.
    Elena nickte. „Du weißt, dass ich das tue.“
    Samantha bekam einen Kloß im Hals und spürte, dass ihr Tränen in die Augen schossen. „Danke“, brachte sie heraus, bevor sie in ihr Büro eilte und sich darin verschanzte.
    Der Rest des Tages war die reinste Tortur. Mehr als ein Angestellter kam mit besorgter Miene zu ihr.
    In der Nacht wälzte Samantha sich im Bett hin und her und starrte an die Decke. Als sie endlich einschlief, beförderte ihrTraum sie in die Fabrik, wo sie allein am Fließband stand und versuchte, Millionen von Pralinen vom Band zu sammeln, um sie in Schachteln zu verpacken. Über ihr schlug eine riesige Standuhr zur Mitternacht. Mit dem letzten Gong öffneten sich die Fabriktore, und die fliegenden Affen aus dem Zauberer von Oz kamen herein. Einer ergriff sie, und schon flogen sie durch die Tür nach draußen. Über dem gefrorenen Wenatchee River ließ er sie los, und Samantha begann zu fallen. Kurz bevor sie auf das Eis knallte, wachte sie mit klopfendem Herzen auf.
    Am nächsten Tag rief sie ihre Mitarbeiter zu einer Versammlung zusammen und versicherte ihnen, dass Sweet Dreams nicht die Pforten schließen würde. Sie hoffte inständig, dass das die Wahrheit war. „Durch Waldos Tod müssen wir uns einigen Herausforderungen stellen.“ Ja, und die Sintflut war nur ein Regenschauer gewesen. Ha, ha.
    „Aber was wollten die Männer hier?“, fragte Heidi. „Unsere Firma auskundschaften“, erwiderte Samantha.
    „Ich hab gehört, einer von ihnen war von der Bank“, sagte Chita Arness, eine alleinerziehende Mutter, die am Fließband arbeitete. „Wollen die uns etwa dichtmachen?“
    Keines von Samanthas Betriebswirtschaftsseminaren hatte sie auf eine Situation wie diese hier vorbereitet. Sie holte tief Luft. „Niemand macht Sweet Dreams dicht. Meine Familie schuldet der Bank Geld. Also wollten sie sich ansehen, wo sie ihr Geld investiert haben. So einfach ist das.“ Und so hässlich. Sie hatte nicht den Mut, allen zu erzählen, dass die Bank Sweet Dreams an den höchsten Bieter verschachern würde, wenn sie das Geld nicht aufbrachten.
    „Was ist, wenn Sie der Bank das Geld nicht zahlen können? Was ist dann mit unseren Jobs?“, fragte Chita.
    „Sollten wir wider Erwarten aufgekauft werden, gehe ich ganz fest davon aus, dass die Jobs trotzdem sicher sind.“ Trevor Brown würde doch alle weiterbeschäftigen, oder? Samantha bekam Magenschmerzen. „Aber keine Angst“, sagte sie, mehr zu sich als zu ihren Angestellten. „Wir sind dabei, alles ein bisschen umzustrukturieren, und wie Sie alle wissen, erwarten wir, dasswir an dem Wochenende, an dem das Schokoladenfestival stattfindet, reichlich Umsatz machen. Wir haben nicht die Absicht, unsere Firma zu schließen, auch wenn Sie etwas anderes hören sollten.“ Das war ihre Geschichte, und bei der würde sie bleiben.
    Völlig erschöpft ging sie zurück in ihre Wohnung. Am liebsten hätte sie sich jetzt einfach nur vor ihren Fernseher gesetzt. Aber leider stand das nicht zur Debatte. Es war Freitag, und sie musste ins Zelda’s, wo heute die Auftaktveranstaltung für den Traummann-Wettbewerb stattfinden sollte. Das Ganze war eine Schnapsidee von ihrer Schwester und Charley. Und laut Cecily war es wichtig, dass das Gesicht von Sweet Dreams präsent war, um den großen Wettbewerb einzuläuten.
    „Na, da müsst ihr euch halt ein anderes Gesicht suchen“, hatte sie gesagt, als Cecily sie neulich gebeten hatte, dabei zu sein. „Ich komme nicht mit.“
    Leider hatte Cecily eine Grippe bekommen und lag immer noch im Bett, schlürfte Moms hausgemachte Hühnersuppe und sah sich alte Spielfilme auf ihrem Computer an. Und, wer ging nun zum Traummann-Abend? Genau.
    Samantha band sich das Haar zu einem legeren Pferdeschwanz hoch, zog einen schwarzen Rock und ihren grauen Lieblingspulli sowie ein paar Stiefel an. Das musste reichen. Sie hatte keine Lust, ihr Make-up aufzufrischen und sich zu stylen, nur um dann womöglich noch mal in eine Situation wie neulich mit Bill Will zu geraten. Cecily und

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