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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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Charley hatten ihr zwar versprochen, dass die Sache nicht ausarten würde, doch sie wusste es besser. Im Moment lief ihr ganzes Leben aus dem Ruder. Warum sollte es ausgerechnet heute Abend anders sein?
    In ihrem Kühlschrank war nicht mehr viel zu essen, was aber auch okay war. Seit ihrer Begegnung mit den Geiern hatte sie sowieso keinen Appetit mehr.
    Um Viertel vor acht traf sie im Restaurant ein. Der Speisesaal war fast leer, nur einige ältere Leute und ein, zwei Paare saßen an den Tischen. Es war nicht schwierig zu erraten, wo die ganzen Gäste steckten. Aus der Bar drang lauter Lärm.
    „Die können es alle kaum erwarten, dass es losgeht“, sagteCharley zu ihr. „Geh rein und bestell dir was zu trinken. Ich komme, sobald ich hier weg kann.“
    Samantha betrat die Bar. Es war schon so voll, dass man vor lauter Menschen kaum die Schwarz-Weiß-Bilder aus den Zwanzigerjahren an den Wänden sehen konnte, die Gangster und Frauen, die Charleston tanzten, zeigten. Wie eine Welle rauschten das Gelächter und die Stimmen über Samantha hinweg. Das war hier ja wie im Irrenhaus. Niemand unter vierzig war heute zu Hause geblieben; sie waren alle hier, schlürften Huckleberry Martinis und ließen sich die heißen Chicken-Wings und die Brezel schmecken. Samantha schaute sich um. Die meisten Tische waren von Paaren belegt, aber auch viele Singles hatten den Weg hierher gefunden. Vier Frauen saßen an einem Tisch, ganz offensichtlich auf der Jagd nach ihrem persönlichen Traummann. Sie waren ziemlich spärlich bekleidet, und ihr Make-up sah aus wie eine Kriegsbemalung. An einem anderen Tisch entdeckte Samantha ein paar Kassierer aus dem Supermarkt, wahrscheinlich neue Kandidaten für den Wettbewerb.
    Rita Reyes, die in ihren schlichten schwarzen Shorts, dem T-Shirt und dem Stirnband im Stil der Zwanzigerjahre ziemlich heiß aussah, kam auf Samantha zu. Sie hielt einen beeindruckend dicken Papierstapel in der Hand. „Neue Teilnehmer“, sagte sie.
    „Alle von heute Abend?“
    „Ja. Oh, und Charley hat gesagt, ich soll dich mit Alkohol versorgen. Was hättest du gerne?“
    So wie ihre Woche verlaufen war, kam eigentlich nur Arsen infrage. „Ich weiß nicht.“
    „Deine Schwester hat Hank gebeten, extra für heute Abend einen Drink zu kreieren. Einen Schokoladenkuss. Der ist heiß begehrt. Willst du mal einen probieren?“
    Eigentlich wollte sie einfach nur nach Hause gehen und in Selbstmitleid zerfließen. Aber das würde ja auch nicht helfen, also sagte sie: „Na klar.“
    „Charley kommt auch demnächst rüber. Im Restaurant sind wir sicher gleich durch.“
    Samantha war ebenfalls durch, und dabei hatten sie noch nicht einmal angefangen.
    „In zwanzig Minuten müssen die Männer mit freiem Oberkörper über die Bühne. Charley moderiert das.“
    Männer mit freiem Oberkörper? Du meine Güte. Cecily hatte praktischerweise versäumt, ihr davon zu erzählen. „Bring mir bloß schnell meinen Drink“, sagte Samantha schwach.
    Sie versuchte ihr Möglichstes, um im Hintergrund zu bleiben, aber leider gelang es ihr nicht. Eine Reihe von Frauen schleppten ihre Freunde herbei, um sie anzupreisen. Ein paar Männer boten ihr an, ihr einen Drink zu spendieren. Und dann – oh nein – kam auch noch Bill Will an.
    „Samantha!“
    Sie hob die Hand. „Kein Ständchen.“
    Er zog sich einen Stuhl von der anderen Seite des kleinen Tisches heran, an dem sie saß, und setzte sich direkt neben sie. „Ach komm schon“, meinte er neckend und legte ihr einen Arm um die Schultern.
    Rita kam mit ihrem Drink, und Samantha trank einen großen Schluck. „Wow, das schmeckt gut“, sagte sie überrascht.
    „Fehlt nur noch eine Praline von Sweet Dreams“, meinte Bill Will. Was für ein schamloser Schmeichler!
    Allerdings war es eine wirklich gute Idee.
    Red Ralston, der mit Bill Will auf der Ranch arbeitete, kam an ihren Tisch und setzte sich auf die andere Seite. „Hey, versucht Bill Will gerade, dich zu bestechen?“
    „Ich bin unbestechlich“, versicherte sie ihm. „Außerdem ist der Wettbewerb ja nicht heute Abend, das wisst ihr doch. Hier wird doch nur vorgeglüht.“
    „Wissen wir“, meinte Red freundlich.
    „Und ich bin ja auch nicht die einzige Jurorin.“
    „Aber die wichtigste“, befand Bill Will und stieß sie kumpelhaft mit der Schulter an.
    Sie musste lächeln; Bill Will war so unglaublich eingebildet. „Wie viel hast du schon getrunken?“, fragte sie ihn. Als ob er Alkohol bräuchte, um sich ungeheuerlich zu

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