Schokolade für dich (German Edition)
kennenzulernen“, sagte sie zu Trevor Brown, obwohl sie beide wussten, dass es eine Lüge war. „Ihr Ruf eilt Ihnen voraus.“ Als Hersteller minderwertiger Schokolade.
„Ach ja?“ Er lächelte und biss noch einmal von dem Pekannuss-Knusper-Toffee ab, den Heidi ihm spendiert hatte.
Die stand hinter dem Tresen und hatte ein großes Fragezeichen in ihren blauen Augen.
Samantha lächelte ihr zu, um sie zu beruhigen, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Geiertrio vor sich richtete. „Also, meine Herren, was kann ich für Sie tun?“
„Na ja, wir möchten uns Ihren Betrieb ansehen“, sagte der Mann, den Blake als Darren Short vorgestellt hatte.
„Es tut mir leid, aber wir bieten keine Betriebsbesichtigungen an.“ Bedauern heuchelnd, lächelte Samantha.
„Für die Bank, deren Kredit Sie nicht zurückzahlen können, machen Sie sicher eine Ausnahme“, erklärte Darren freundlich.
Samantha gefror das Blut in den Adern. Heidis Schock spülte wie eine Welle über sie hinweg; noch heute würde das gesamte Personal in Panik geraten. Plötzlich kam sie sich vor, als müsste sie an allen möglichen Fronten gleichzeitig kämpfen – und hätte dabei nicht die geringste Chance, zu gewinnen. „Sweet Dreams gehört nicht der Bank.“ Jedenfalls noch nicht.
„Nein“, sagte Darren, „aber als Kreditgeber steht uns das Recht zu, jederzeit den Betrieb zu inspizieren, um uns zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist.“
„Dann schlage ich vor, dass Sie jemanden schicken, der auch dafür qualifiziert ist, das zu tun.“
„Haben wir ja“, erwiderte Darren. „Deshalb begleitet Trevor uns heute.“
So musste sich ein Fuchs fühlen, wenn er von einer Meute Jagdhunde eingeholt wurde. Sowohl Darren Short als auch Trevor Brown sabberten schon, weil sie es nicht erwarten konnten, sie zu verschlingen, und Blake, die Schlange, stand einfach nur da. Er hatte die Zähne zusammengebissen, als hoffte er, sie würde den Mund halten und sterben, damit die Sache erledigt war.
Na, sie würde einen Teufel tun. Sie hob ihr Kinn. „Es tut mir leid, meine Herren, aber ich fürchte, Mr Brown ist kein qualifizierter Inspektor.“ Der einzige Titel, der ihm gebührte, war der der Mittelmäßigkeit. „Wenn Sie sich Sorgen um den Zustand unserer Gebäude oder unserer Anlagen machen, können Sie natürlich gern jemanden vorbeischicken, der eine entsprechende Qualifikation besitzt, obwohl ich Ihnen versichern kann, dass alles in perfektem Zustand ist.“ Jetzt lächelte sie, ganz die charmante Geschäftsfrau und Gastgeberin. „Mr Brown, ich weiß, dass Sie einen weiten Weg zurück nach Seattle vor sich haben, aber ich bin sicher, dass Sie vorher noch eines unserer netten Restaurants ausprobieren möchten. Zelda’s wird sehr geschätzt, und wenn Sie Mexikanisch mögen, gibt es ‚Der Spanier‘. Und im Schwangau bekommen Sie richtig gutes deutsches Essen.“ Sie ging zur Tür und öffnete sie.
„Also, jetzt warten Sie aber mal einen Moment“, plusterte Darren sich auf.
„Meine Herren, ich denke, es ist Zeit fürs Mittagessen“, sagte Blake und ging zur Tür.
Trevor zuckte mit den Schultern. „Ich habe genug gesehen. Übrigens, leckere Toffees“, sagte er zu Samantha, als er an ihr vorbeischlenderte.
Darren nahm die Sache nicht ganz so gelassen. Er deutete mit dem Finger auf sie. „Ich will einen Bericht über all Ihre Anlagen und den Zustand Ihrer Gebäude haben. Der liegt bis heute Abend auf Blakes Schreibtisch. Ist das klar?“
Träum weiter. Samantha funkelte ihn böse an. „Raus.“
Er stürmte nach draußen, doch Blake blieb noch stehen. „Samantha, das war nicht meine Idee.“
Auch ihn bedachte sie mit einem wütenden Blick. „Aber Sie sind trotzdem hier.“
„Nicht weil ich es wollte.“
„Sagte der Henker zum Gefangenen“, erwiderte sie.
„Ob Sie es glauben oder nicht, ich versuche Ihnen zu helfen.“
„Ja, klar, das sehe ich“, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sie deutete zu seinen Komplizen, die sich entfernten. „Sie sollten sich lieber beeilen und die beiden einholen. Ich möchte nicht, dass die Geier ihr Mittagessen ohne Sie einnehmen.“
Einen Moment lang stand er einfach nur da und mahlte mit seinem Kiefer.
„Ich glaube, das war zu höflich. Lassen Sie es mich übersetzen: Verschwinden Sie.“
Er nickte kurz und marschierte dann die Straße entlang, während sie die Tür hinter ihm schloss und sich dagegenfallen ließ.
„Was ist los?“, fragte Heidi
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