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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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weißen Magie übertrete, selbst aus den edelsten Beweggründen heraus. Bei einer kleinen Racheaktion zum Beispiel …« Er zuckte leicht zusammen. »Es ist wie eine Art spiritueller Hexenschuss. Praktizierende der Alten Religion können zwei Wege einschlagen. Dieser Zauber wirkt gegen jene, die auf dem falschen Weg sind, und beschützt die anderen.«
    »Verstehe«, sagte ich. Wenn sein Zirkel das glaubte, dann sorgten die Hexenflaschen wohl dafür, dass Brummbarts Getreue auf dem rechten Weg blieben – soweit das bei Magie überhaupt möglich war: In meinen Augen ging es dabei nicht geheuer zu.
    Brummbart reichte mir die Flasche. »Du wirst hierfür eine kleine Nische über der Tür zum Museum entdecken, Chloe. Genauer gesagt, wirst du über jeder Außentür der Alten Schmiede hierfür einen Ort finden.«
    Er hatte recht. Ich trug die Kiste, Brummbart stellte die Flaschen auf das Sims über jedem Türsturz. »Dafür wurden sie gebaut, Chloe. Sehr umsichtige Frauen, die Frinton-Schwestern. Sie haben ihre Flaschen sicher mit in ihr neues Heim genommen.«
    In meinem Cottage befanden sich passende kleine Nischen im Mauerwerk über der Vorder- und Hintertür. Ich hatte dort Engel hineingestellt, die in meinen Augen genügend Schutz boten, aber als ich das äußerte, zeigte sich Brummbart ausgesprochen verärgert, und so verbannte ich die Engel zu seiner Beruhigung auf die Fensterbank, zu den Duftgeranien, und ersetzte sie durch den Hexenzauber.
    Danach sagte ich beiläufig: »Poppy hat erwähnt, dass der neue Vikar vorhat, dich morgen Nachmittag aufzusuchen, Brummbart.« Offensichtlich klangen meine Worte nicht beiläufig genug, denn mein Großvater sah mich mit scharfem Blick an.
    »Wenn er den Befehlen von Hebe Winter folgt, ist er ein Narr. Und wenn er weiß, dass wir verwandt sind, erst recht.«
    »Wieso?«, wollte ich wissen, aber er ließ sich zu keiner Antwort herab. Da ich nicht an seine Allwissenheit glaubte, hatte ihm Zillah bestimmt etwas über mich und Raffy erzählt, ich hoffte nur inständig, nicht alles.
    »Ich bin nicht sicher, ob sich Mr Merryman jemals von seinem Besuch bei dir erholt hat, Brummbart. Was um alles in der Welt hast du dem armen Mann gesagt?«
    Er wirkte erstaunt. »Nichts, woran man Anstoß nehmen könnte, sicher nicht! Ich war beschäftigt, als er kam, vielleicht liegt es also mehr an dem, was ich getan als was ich gesagt habe. Bittest du mich etwa, zu dem neuen Tölpel nett zu sein, wenn auch er kommt, um meinen Frieden zu stören?«
    »O nein«, erwiderte ich kaltherzig. »Von mir aus kannst du ihn zum Teufel jagen!«

Kapitel neunzehn
    Altlasten

    A ls ich am nächsten Morgen die Engelkarten befragte, rieten sie mir, die Probleme mit einem anderen Menschen zu klären und mein Herz durch den Balsam der Vergebung zu heilen, doch falls sich das auf Raffy bezog, waren wir jenseits der Grenzen des Optimismus und im Reich der Fantasie gelandet.
    Es hätte aber auch heißen können, dass ich Mum vergeben sollte (eine ebenso aberwitzige Vorstellung), da in der Post das Zubehör für den Vaterschaftstest war. Chas hatte sich wirklich schnell darum gekümmert!
    Falls Chas nicht mein Vater war, wäre alles wieder ungeklärt, und ich würde vielleicht niemals herausfinden, wer mein biologischer Vater war. Keine Ahnung, warum mir das so wichtig erschien; da ich ohnehin keine Kinder haben wollte, spielte es auch keine Rolle, welche genetischen Altlasten ich mit mir herumschleppte.
    Aber jetzt gab es kein Zurück mehr, und so folgte ich den Anweisungen, machte gleich den Abstrich und versiegelte das Päckchen, um es später mit den Bestellungen zur Post zu bringen.
    Wenigstens musste ich mich dabei nicht vor Raffy hüten, der Winter’s End einen Besuch abstatten wollte. Ich hatte ihn am Tag zuvor frühmorgens gesehen, als er mit seinem Hund an meinem Fenster vorbeigekommen war, und heute ebenfalls (ich hatte heimlich durch den Vorhang gespäht, obwohl Raffy mein Angel Cottage nicht eines Blickes würdigte). Offenbar wurde das zu einer Gewohnheit.
    Nachmittags wollte mich David abholen, um einige Landhäuser zu besichtigen, und so wäre ich mit etwas Glück nicht im gleichen Gebäude, wenn Raffy zu Brummbart kam.
    Auf dem Rückweg von der Post sprang ich wie üblich bei Felix rein, aber das hätte ich besser gelassen, denn Felix sang ein einziges Loblied auf Raffy.
    Felix und Raffy waren so unterschiedlich, dass mir erst in dem Moment deutlich wurde, wie gut sie sich verstanden. Aber nachdem ich

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