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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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kleinen Broschüren, die Brummbart für das Museum schreibt, beschäftigt sich mit der Frage.«
    »Da dein Großvater eigentlich bloß die Geschichte der Hexenkunst präsentieren und nicht aktiv den heidnischen Glauben und die Freuden des Wicca-Kults predigen will, sehe ich in dem Museum kein Problem. Ich muss nur Miss Winter überzeugen, die Dinge ebenso zu betrachten, doch nach meinem Besuch heute Morgen glaube ich, sie gelangt allmählich selbst zu der Überzeugung.«
    »Ach ja?«, fragte ich überrascht. »Vielleicht macht sie sich jetzt größere Sorgen wegen dieses Digby Mann-Drake, der in Badger’s Bolt eingezogen ist.«
    »Ja, sie hat mir von ihm erzählt und dein Großvater auch. Ich hatte schon in London von Mann-Drake gehört und kenne ein paar Leute, die sich auf das Getue mit schwarzer Magie und geheimen Riten in seinem Haus in Devon eingelassen haben – obwohl es offenbar vor Kurzem abgebrannt ist.«
    »Abgebrannt?«
    »Das hat zumindest dein Großvater behauptet. Angeblich haben es die Dorfbewohner bis auf die Grundmauern niedergebrannt, weil Mann-Drake die Jugend verdorben haben soll, aber es war wohl eher ein Kurzschluss oder so etwas in der Art.«
    »Ach, deshalb hat Mann-Drake zu Felix gesagt, er wolle hier mehr Zeit verbringen als ursprünglich geplant …«, sinnierte ich. »Badger’s Bolt sollte bloß ein Wochenenddomizil sein.«
    »Er hat noch ein Haus in London, soweit ich weiß«, sagte Raffy. »Aber ich stimme mit Miss Winter und deinem Großvater überein, dass Mr Mann-Drakes Einfluss für Sticklepond nicht wünschenswert ist, selbst wenn man seine angeblichen okkulten Kräfte außer Acht lässt.«
    Raffy zog fragend eine Augenbraue hoch und sah mich an. Er hätte sicher gerne gewusst, welcher Seite der Magie ich dieser Tage zuneigte, aber meine ambivalenten Gefühle zu diesem Thema wollte ich ihm nicht erläutern.
    »Im Kampf gegen Mann-Drake müssen wir alle Kräfte bündeln, Chloe.«
    Nun war es an mir, eine Augenbraue hochzuziehen. »Wir sind ziemlich weit von der Frage abgeschweift, wieso du mit mir reden willst«, bemerkte ich schließlich.
    »Das ist leicht zu beantworten: Ich war erstaunt, dass du mit so viel Wut und Verbitterung auf unser Wiedersehen reagiert hast«, sagte er zu meiner vollkommenen Fassungslosigkeit.
    »Du warst erstaunt ?«
    »Natürlich!« Er riss seine blaugrünen Augen weit auf. »Wenn überhaupt, sollte es umgekehrt sein! Du hast doch alles beendet und bist nach Hause gezogen, zu deinem früheren Freund.«
    »Ich habe was ?«, keuchte ich.
    »Ach, komm, Chloe!« Seine Augen bekamen plötzlich eine stürmischere Färbung. »Als ich nach den Ferien an die Uni zurückgekehrt bin, zurück zu dir, hat mir deine ehemalige Zimmergenossin alles brühwarm erzählt.«
    » Rachel hat dir erzählt, ich wäre zu meinem früheren Freund gezogen?«, wiederholte ich ungläubig.
    »Ja.« Er stand auf, ging zum Kamin und schaute hinunter ins Feuer, mit dem Rücken zu mir. »Es ist komisch, aber ich konnte einfach nicht glauben, dass du mir so etwas antun würdest, bis sie mir einen Absatz aus deinem Brief an sie gezeigt hat, und da stand es, in deiner Handschrift.«
    »Was hat sie dir gezeigt?«, fragte ich wie betäubt. »Was hat da gestanden?«
    »Oh, ich erinnere mich noch an jedes Wort! Da stand, du würdest nicht zurückkommen, weil du deinen früheren Freund wiedergesehen hättest und dir bewusst geworden wäre, dass du ihn liebst und es nicht ertragen könntest, ihn noch einmal zu verlassen. Er hieß …«
    Raffy brach ab und fuhr plötzlich zu mir herum, seine Augen weiteten sich.
    »Jake«, beendete ich leise seinen Satz. »Mein einjähriger Halbbruder – ihn konnte ich damals nicht im Stich lassen.«
    Tränen sammelten sich in meinen Augen und flossen langsam, aber ich wischte sie nicht weg, ich saß nur dort und sah ihn an.
    »O Gott«, sagte er leise. »Poppy hat mir erzählt, dass du ihn großgezogen hast, aber den Zusammenhang habe ich nicht begriffen. Das heißt also, es gab gar keinen anderen Mann?«
    »Nein, nur Jake. Als ich nach Hause kam, wurde mir bewusst, wie sehr er mich vermisst hatte. Ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht, ihn ein zweites Mal allein zurückzulassen.« Ich sah Raffy an und überlegte, wie ich ihm die Situation erklären konnte.
    »Meine Mutter hatte ihn vernachlässigt – sie war ständig mit einem anderen Liebhaber unterwegs –, und mir war damals die irrsinnige Idee gekommen, wenn ich nicht immer da wäre, um für sie

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