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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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ein.
    »Raffy hat Brummbart heute Nachmittag besucht«, sagte ich nachdenklich. »Aber da gibt es sicher keinen Zusammenhang.«
    »Dein Großvater mag zwar ein Wolf im Schafspelz sein, aber ein Maulwurf ist er nicht«, sagte Felix. »Hat er sich mit Raffy nicht verstanden?«
    »Ich weiß es nicht, und das macht mir Sorgen. Falls ihm Zillah von mir und Raffy erzählt hat, sah er sich womöglich zu einem kleinen Racheakt in meinem Sinne gezwungen.«
    »Aber er kann nichts ausrichten«, sagte Poppy. »Bekanntlich gibt es keine Hexerei.« Doch vollkommen überzeugt klang sie nicht.
    »Natürlich nicht«, bestätigte Felix verstimmt. »Das ist nur Hokuspokus.«
    »Jetzt wäre es sowieso unsinnig, denn Raffy war hinterher bei mir, und wir – na ja, wir haben die Luft gereinigt«, gestand ich, obwohl ich verschwieg, dass immer noch ein schwefeliger Dunst über uns hing.
    »Oh, da bin ich aber sehr froh«, sagte Poppy. »Also seid ihr jetzt Freunde?«
    »So weit würde ich nicht gehen, aber ich weiß jetzt, dass er sich mir gegenüber nicht ganz so furchtbar verhalten hat, wie ich immer angenommen hatte.«
    Dann berichtete ich von Rachels Lügen, und Poppy sagte gerührt: »Dann war es überhaupt nicht seine Schuld, oder? Oh, das ist doch furchtbar traurig.«
    »Ja, das findet Jake jetzt auch, aber nur, weil er Raffy gerne zum Schwager gehabt hätte. Trotzdem, unsere Beziehung hätte bestimmt nicht lange gehalten. Raffy war nicht gerade ein beständiger Typ, was man doch allein daran sieht, dass er alles, was ihm Rachel erzählt hat, für bare Münze genommen und mit ihr geschlafen hat.«
    »Das war in der Tat ziemlich mies«, gestand Poppy ein, »aber er hat doch zugegeben, dass er wütend und betrunken war.«
    »Mag sein, doch irgendwann war er wieder nüchtern, und auch da ist es ihm nicht in den Sinn gekommen, nach Merchester zu fahren und nach mir zu suchen – das wäre sicher nicht schwer gewesen. Damals gab es dort nur eine einzige Familie Lyon.«
    »Aber du hast doch auch nicht nach ihm gesucht«, wandte Felix ein.
    »Wie denn? Eine Tante hatte Raffy großgezogen, und ich hatte keine Ahnung, wo sie lebte. Was hätte ich denn tun sollen, der Band wie ein Groupie durchs Land folgen und vor Bühnenausgängen rumhängen, in der Hoffnung auf ein klärendes Wort?«
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte Poppy. »Außerdem warst du von Rachels Version überzeugt – was für ein absolut schrecklicher Mensch das sein muss!« Sie seufzte. »Nun, das liegt ja jetzt alles hinter dir, nicht wahr?«
    »Ja, das Ende einer Leidenschaft«, erwiderte ich müde. »Raffy hat gesagt, er wolle nach unserem Gespräch in der Kirche beten, wahrscheinlich ist der Engel auf dem Weg dorthin fast auf ihn gefallen. Ich hoffe nur, dass einer Rachel erwischt hat, wo immer sie sein mag.«
    »Und ich hoffe, dass ihr jetzt einen Schlussstrich ziehen könnt«, ergänzte Felix.
    »Das sagst du ständig, aber das ist leichter gesagt als getan. Wie würdet ihr euch denn fühlen, wenn eure Verflossenen auf der Schwelle stehen würden? Du hast nie Einzelheiten von deiner Scheidung erzählt, Felix, außer dass deine Frau dir untreu war; was würdest du sagen, wenn sie plötzlich mit dem Mann, wegen dem sie dich verlassen hat, nach Sticklepond ziehen würde?«
    »Ehrlich gesagt war es eine Frau«, gestand Felix. »Das hat das Ganze noch viel schlimmer gemacht.«
    »Oh, armer Felix«, sagte Poppy voller Mitgefühl. »Mein entsetzliches Erlebnis in Warwickshire war nicht einmal halb so schlimm, und selbst das war furchtbar peinlich. Ich hatte geglaubt, niemand hätte gemerkt, dass ich unsterblich in den Reitlehrer verknallt war, bis ich gehört habe, wie er sich mit seinen Freunden darüber amüsiert hat –in Anwesenheit seiner Frau! Dabei hatte er mit mir geflirtet und sogar versucht, mich zu küssen, aber das hat er natürlich nicht erzählt. Ich fände es widerwärtig, wenn ich ihn jemals wiedersehen müsste.«
    »Schon komisch, dass wir alle beinahe zeitgleich durch die Hölle gegangen sind, oder?«, sagte ich.
    Poppy nickte. »Und noch komischer, dass wir jetzt alle wieder so nahe beieinanderwohnen.«
    »Wir scheinen tatsächlich nach einem ähnlichen Muster zu leben«, stimmte Felix zu.
    »Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich könnte einen kräftigen Schluck vertragen«, sagte ich mit einem Seufzer. »Vielleicht würde mich ein doppelter Whisky zu einem edelmütigen Wesen verzaubern?«
    »Oder ein Rührseelchen aus dir machen«, gab Felix zu

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