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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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Sticklepond-Reenactment-Gruppe war zwar nicht gerade die Welt, aber sie war ein Anfang.
    Laurence Yatton rief an und sagte, Brummbart könne abgeholt werden; offenbar hatte ihm der Abend Spaß gemacht.
    »Es gab sechs Kuchen, sogar zwei hausgemachte«, berichtete er anerkennend, ganz der Keks-Connaisseur. »Und als Hebe Winters Nichte Sophy erfahren hat, dass ich die Rolle des John Dee übernehme, hat sie vorgeschlagen, ich solle gelegentlich in Winter’s End auftreten, wenn das Haus für Besucher geöffnet ist. Ich bekäme einen abgetrennten Bereich, in dem ich arbeiten könnte, dann sähe es so aus, als würde ich der Königin ein Horoskop erstellen oder dergleichen. Nur für ein, zwei Stunden, als Highlight für die Besucher. Gelegentlich tritt dort schon ein Shakespeare auf und natürlich Hebe als Elisabeth I.«
    »Darauf würdest du dich einlassen?« Mein alter, brummiger Einsiedler überraschte mich neuerdings immer wieder.
    »Warum nicht? Viele aus der Gruppe gehören zum Freundeskreis von Winter’s End und treten dort während der Saison ehrenamtlich auf, aber so viel Zeit hätte ich selbstverständlich nicht, denn meine Arbeit und das Museum werden mich vollkommen in Anspruch nehmen.«
    Doch offensichtlich liebäugelte er schon mit dieser Rolle.
    Ich war noch immer außer mir, dass Raffy genau in dem Moment wieder in mein Leben eingedrungen war, als ich mich in einer behaglichen Routine eingerichtet hatte, und die Unruhe ließ nicht nach. Mein Herz machte jedes Mal einen Satz und raste, wenn ich ihn irgendwo sah. Auf Dauer konnte das nicht gesund sein.
    Poppy und Felix (und vermutlich auch Raffy) fanden es bestimmt sehr eigenartig, dass aus einer Beziehung, die vor so langer Zeit zu Ende gegangen war, solche Reaktionen erwuchsen, aber ich konnte es ihnen nicht erklären. Natürlich konnte ich behaupten, ich hätte Raffy vergeben, doch das löschte nicht die bittere Flamme des Schmerzes und der Einsamkeit, die noch immer in mir loderte.
    Raffy versuchte, mir aus dem Weg zu gehen, wie ich umgekehrt ihm, aber natürlich war das in einem kleinen Ort wie Sticklepond unmöglich. Er sauste in seinem so gar nicht Rockstar-mäßigen Mercedes-Kombi auf dem Weg zu kirchlichen Terminen durchs Dorf, beerdigte, taufte und betete, nur getraut hatte er bisher noch niemanden (weil sich noch niemand getraut hatte). Außerdem führte er nach wie vor jeden Morgen sehr früh seinen kleinen Hund an meinem Cottage vorbei, Tag um Tag – das konnte ich von meiner Werkstatt aus beobachten. Ich fand es immer noch seltsam, dass ein weißer Klerikerkragen an seinem Hals schimmerte, selbst wenn es nur der Aufdruck auf einem schwarzen T-Shirt war: Es war das Symbol seines neuen Selbst, so unwahrscheinlich das auch war …
    Laut Poppy hielt Raffy unbeirrt an seinem Vorhaben fest, jeden Haushalt der Gemeinde aufzusuchen, was sich zu seiner Lebensaufgabe auswachsen könnte, wenn er erst einmal in die entlegeneren Gebiete und hinaus aufs Land käme.
    Zwischen ihm und Felix hatte sich erstaunlicherweise eine enge Freundschaft entwickelt. Ich hatte Raffy mehr als einmal bei Marked Pages angetroffen und mich gleich wieder davongemacht.
    Raffy heuerte Gärtner an, um die allzu verwilderten Bereiche des Gartens freizulegen, aber ich hatte auch gesehen, wie er Seite an Seite mit den Arbeitern Büsche beschnitt.
    Jedenfalls war er plötzlich überall … Oder gar allgegenwärtig? Nein, das galt wohl nur für Gott. Auf alle Fälle war Raffy allerorten und kam sehr, sehr gut an – besonders bei den weiblichen Gemeindemitgliedern. Mochten sie auch anfangs Bedenken haben, seinem Lächeln konnten sie nicht widerstehen. Es war vielen zum Verhängnis geworden, und niemand wusste das so gut wie ich.
    Außerdem galt es offenbar als Tatsache, dass ein alleinstehender Vikar, noch dazu im Besitz eines bescheidenen Vermögens, dringend eine Frau brauchte.
    »Raffy war neulich wieder bei Brummbart«, berichtete ich Poppy, erwähnte aber nicht, dass er dabei am Ladenfenster vorbeigegangen war, in meine Richtung geschaut und mir zaghaft zugewinkt hatte. »Offenbar genießen sie ihre rhetorischen Ringkämpfe, und selbst Zillah ist Raffy gegenüber aufgeschlossen, seit ihr die Karten gesagt haben, dass er bei künftigen Ereignissen eine grundlegende Rolle spielen wird.«
    »Als Vikar wird er wohl bei allem eine Rolle spielen, oder nicht?«, warf Poppy ein.
    »Ich glaube, sie meint ausschließlich die Mann-Drake-Situation, aber vielleicht hat sie die Karten falsch

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