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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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weiblichen Engel aus dunklem Holz, etwa acht Zentimeter groß, mit einem schönen, ruhigen Gesicht über einem sorgfältig geschnitzten Gewand.
    »Aber er muss furchtbar alt und wertvoll sein«, protestierte ich, obwohl ich ihn sofort haben wollte. Bestimmt war das eine Sünde – so wie alles wirklich Schöne.
    »Auf dem Spruchband steht Pax «, sagte er mit einer Spur des alten, strahlenden Raffy-Lächelns. »Der Engel ist ein Friedensangebot, und daher ist es nur folgerichtig, dass du ihn bekommst. Das kannst du nicht ablehnen.«
    Damit hatte er recht. Ich konnte nicht, auch wenn ich es gerne getan hätte.

Kapitel vierundzwanzig
    Gute Gaben …

    I mmer wieder sah ich auf den Engel. Der ernste Ausdruck inmitten der Falten seines Gewands, diese vollkommene Ruhe im Auge des Sturms war ein Sinnbild dessen, wie ich gerne empfunden hätte, auch wenn mir das im Moment unerreichbar schien. Ich hatte geglaubt, dass sich mir durch den Umzug eine ruhige, glückliche und zufriedene Phase in meinem Leben eröffnen würde, bis Raffy aufgetaucht war und mich zurück in den Mahlstrom gestoßen hatte.
    Aber schließlich erkannte ich, dass ich mit der Annahme seines Geschenks einen vorsichtigen Schritt in Richtung Vergebung unternommen hatte, und am Ende konnte ich sogar zugeben, dass Raffy nicht die alleinige Schuld an dem trug, was in der Vergangenheit geschehen war. Als ich diesen Gedanken Zillah gegenüber äußerte, sagte sie: »Wenn du möchtest, kannst du morgen den nächsten großen Schritt machen, Liebes. Dein Großvater und ich haben etwas Besonderes für Raffy, das er morgen früh abholt.«
    »Ein Schritt reicht im Moment, danke! Was heckt ihr beiden denn so Besonderes aus? Doch nicht etwa was Schlimmes, oder?«
    »Nein, ganz im Gegenteil«, versicherte sie mir geheimnisvoll. »Aber Raffy wird es bei dir abholen, weil ich morgen früh aus dem Haus muss und Gregory nicht an die Tür gehen wird.«
    » Aus dem Haus ? Wohin?«
    »Ich fahre mit Clive Snowball in den Supermarkt, nur um mal rauszukommen … Und vielleicht ein Riesenglas Picalili und ein paar Kekse mitzubringen.«
    »Dann kann Raffy doch kommen, wenn du wieder zu Hause bist.«
    »Nein, wahrscheinlich braucht er es schon vorher« war ihre rätselhafte Antwort, und dann sagte sie: »Außerdem hast du bald Geburtstag.«
    Ich sah sie fragend an. »Hat das irgendetwas damit zu tun?«
    »Überhaupt nichts, liebe Chloe, ich habe lediglich Konversation betrieben.« Offensichtlich war sie für meine Fragen nicht sehr empfänglich, und daher ging ich zu Brummbart, um ihm etwas zu entlocken, was natürlich ein vollkommen vergebliches Unterfangen war.
    Als Raffy morgens sanft an die Tür zum Angel Cottage klopfte, verpackte ich gerade Bestellungen. Ich hatte ihm den kleinen wattierten Umschlag eigentlich bloß in die Hand drücken wollen, aber es wehte ein bitterkalter früher Märzwind, und der kleine weiße Hund zu Raffys Füßen zitterte vor Kälte.
    »Kommt rein«, sagte ich und hielt die Tür weit auf.
    Raffy zögerte. »Nein, schon okay, danke. Ich wollte dich nicht stören, und außerdem habe ich Arlo dabei.«
    »Jetzt komm schon ins Warme!«, fauchte ich. »Außerdem soll ich im Auftrag von Brummbart kontrollieren, ob du auch den Zettel liest, und ich will dabei nicht in der Kälte frieren. Warum besorgst du dem Hund eigentlich kein Mäntelchen? Der friert doch bis auf die Knochen.«
    Der arme Kerl zitterte ganz erbärmlich, und als ich mich zu ihm beugte und ihn streichelte, leckte er meine Hand und sah mich mitleidheischend an.
    »Arlo trägt keinen Mantel, weil er alles zerfetzt und auffrisst. Der zieht bloß eine Schau ab. Sieh ihn dir doch an – er hat sich mit seiner Gier schon eine wärmende Fettschicht angefuttert.«
    Das stimmte. Arlo war so glänzend dick wie ein Walross, und nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, hörte er augenblicklich auf zu zittern und sah recht zufrieden, wenn nicht gar selbstzufrieden aus: Er hatte mich hereingelegt. Die Geschichte meines Lebens.
    »Lasst uns lieber ins Wohnzimmer gehen, in der Werkstatt sollten keine Tiere sein.«
    »Ich habe dich offensichtlich bei der Arbeit gestört, und das wollte ich wirklich nicht«, protestierte Raffy.
    »Ich verpacke die Bestellungen, aber ich bin fast fertig und mache mich gleich auf den Weg zur Post.« Zehn Minuten später, und ich wäre auf dem Weg gewesen, und dann hätte Raffy womöglich doch später wiederkommen müssen, nach Zillahs Rückkehr.
    Raffy folgte mir. Arlo

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