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Schon in der ersten Nacht

Schon in der ersten Nacht

Titel: Schon in der ersten Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence
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Profil, war jedoch in Gedanken ganz woanders.
    "Okay", sagte sie betont munter. Ihr Stolz verbot ihr, ihn um etwas zu bitten. Sam hätte ihr vorschlagen können, mit ihm auf die Yacht zu kommen. Dass er es nicht tat, fand Lindy sehr aufschlussreich.
    "Ich verstehe ja, dass Hope Schutz braucht", fuhr sie beharrlich fort. "Aber ich doch nicht, ich kann hier bleiben."
    Sie fand es irgendwie verletzend, dass er sie einfach allein ließ. Zu ihrem Entsetzen musste sie sich eingestehen, dass sie ihn am liebsten doch gebeten hätte, sie mitzunehmen. "Was genau wird man denn jetzt über mich berichten?" fragte sie ironisch und beobachtete Sam, der geistesabwesend im Raum umherging. Plötzlich stellte sie sich vor, sich an seine langen Beine zu klammern - und sie lachte hysterisch auf.
    Er zuckte zusammen. "Man wird behaupten, ich liebte dich, das ist doch klar", antwortete er ruhig.
    Schockiert sah sie ihn an. "Und? Stimmt das etwa?" flüsterte sie.
    "Ja." Seine Stimme klang sehr ernst.
    Sekundenlang war Lindy sprachlos. Als sie sich wieder gefasst hatte, schlug Sam schon die Tür hinter sich zu.
    Vor lauter Freude und Verwirrung hätte sie am liebsten geweint und gelacht, alles zugleich. Aber wie konnte er so etwas sagen und dann einfach verschwinden? Typisch Mann. Wenn der verdammte Kerl mich liebt, warum ist er dann nicht hier und redet mit mir?
    überlegte sie verzweifelt und rang die Hände.
    Schließlich eilte sie aus dem Raum.
    "Hope, bist du wach?" Lindy öffnete die Schlafzimmertür.
    "Jetzt ja. Was ist los?"
    "Tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe. Ich gehe wieder."
    Sie fühlte sich schuldig, als Hope die Nachttischlampe anknipste und verschlafen ins Licht blinzelte.
    "Unsinn. Komm her und setz dich aufs Bett." Hope richtete sich auf.
    "Ich muss mit jemandem reden, sonst gehe ich noch in die Luft", erklärte Lindy und setzte sich.
    "Dann sag schon, was los ist", forderte Hope sie auf und lächelte resigniert.
    "Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber Sam und ich ..."
    "Natürlich habe ich es gemerkt."
    "Na ja, ich habe ihn gefragt, ob er mich liebt."
    Jetzt war Hope hellwach. "Das hast du gewagt?" Sie blickte Lindy verblüfft an. "Hätte ich dir gar nicht zugetraut. Spann mich nicht auf die Folter. Was hat er geantwortet?"
    "Ja - ich meine, er hat Ja gesagt."
    "Wow!" In Hopes Augen leuchtete es auf. "Erzähl weiter", forderte sie Lindy ungeduldig auf.
    "Das ist alles, danach ist er einfach gegangen."
    "Ich glaube es nicht! Und was ist mit dir? Liebst du ihn auch?"
    Lindy presste die Hände zusammen. "Ich habe mir eingeredet, mit einer Affäre zufrieden zu sein. Aber wer würde ihn nicht lieben? Er ist beinah perfekt."
    Hope runzelte die Stirn. Ihre sonst so vorsichtige Schwester war kaum wieder zu erkennen. "Du hast Recht, er ist ein liebenswerter Mensch. Du solltest ihn jedoch nicht verherrlichen."
    "Das tue ich auch nicht." Lindy errötete. "Ich habe noch nie so jemanden wie ihn kennen gelernt. Er ist ganz anders, als ich gedacht hatte."
    "Noch ein Grund mehr, nichts zu überstürzen."
    "Weshalb sollte ich denn das Zusammensein mit ihm nicht genießen?"
    "Weiß ich auch nicht. Du hast Recht, es wird Zeit, dass du auch endlich mal Spaß und Freude hast, Schwesterchen."
    "Eigentlich hatte ich mich nur auf eine kurze Romanze eingestellt.
    Mehr hatte ich nicht zu hoffen gewagt und mir eingeredet, ich könnte es akzeptieren. Aber plötzlich ist alles sehr kompliziert. Wir kennen uns kaum. Ich habe meine Arbeit, er seine. Beziehungen über so große Entfernungen hinweg sind immer problematisch." Lindy stand auf und ging zur Tür. Dann drehte sie sich um und biss sich auf die Lippe. "Ich hatte nie das Gefühl, ich müsste mit ihm über Paul und das Baby sprechen", fügte sie hastig hinzu. Schon seit vielen Jahren hatte sie mit ihren Schwestern nicht mehr über dieses Thema geredet.
    "Das ist allein deine Entscheidung, Lindy", antwortete Hope mitfühlend. "Ich dachte, du hättest die Schuldgefühle überwunden.
    Vergiss nicht, du warst nur das Opfer."
    "Nichts ist so eindeutig, wie es aussieht", erwiderte Lindy traurig.
    Als sie sich in Paul, ihren Tutor an der Universität, verliebte, hatte sie nicht gewusst, dass er verheiratet war. Naiv und unerfahren, wie sie war, ließ sie sich mit ihm auf eine Beziehung ein.
    Erst als sie ihm sagte, dass sie ein Baby erwarte, wurden ihr die Augen geöffnet. Paul wurde wütend, und es stellte sich heraus, dass er bereits eine Familie hatte. Er machte ihr

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