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Schon in der ersten Nacht

Schon in der ersten Nacht

Titel: Schon in der ersten Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence
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zu Hopes Haus fuhren. Verschlafen rieb sie sich die Augen. Plötzlich fluchte Sam ärgerlich vor sich hin, und sie blickte zum Fenster hinaus. Der Parkplatz war voller Autos, viele Menschen standen umher, einige davon mit Kameras und Mikrofonen.
    "Bleib hier." Mit finsterer Miene stellte Sam den Wagen hinter einer roten Limousine ab. "Dallas! Ich hätte es mir denken können."
    Lindy dachte gar nicht daran, seiner Aufforderung zu folgen. Er war kaum wieder zu erkennen. Er war nicht mehr der zärtliche Liebhaber, sondern wieder ganz der professionelle Regisseur.
    Niemand beachtete sie, und sie kam sich vor, als wäre sie unsichtbar. Stattdessen konzentrierten sich plötzlich alle auf Sam.
    "Sam! Sam Rourke! Wussten Sie, was sich zwischen Lacey und Lloyd abspielt? Wie lange geht das schon?"
    "Stimmt es, dass Sie und Lloyd mit Lacey zusammengelebt haben?"
    Er bahnte sich den Weg durch die Menschenmenge und ignorierte die Fragen, die ihm von allen Seiten zugerufen wurden. Auch die Mikrofone, die man ihm vors Gesicht hielt, beachtete er nicht. Dabei wirkte er so locker und entspannt, wie es nur jemand fertig brachte, der den Umgang mit den Medien gewöhnt war. Lindy eilte hinter ihm her.
    Zum ersten Mal freute sie sich über Hopes schauspielerisches Talent. Ruhig stand sie inmitten des Chaos um sie her und lächelte.
    Sie trug ein weißes T-Shirt und Jeans, und ihr Gesicht war frei von Make-up. Ganz anders jedoch Dallas, die ihr gegenüberstand. Größer hätte der Kontrast nicht sein können, auf der einen Seite Hope mit ihrer natürlichen Schönheit, auf der anderen eine perfekt gestylte, sexy wirkende Verführerin. Was gefällt wohl den Männern besser, ganz besonders Sam? überlegte Lindy.
    "Sam!" rief Dallas ziemlich dramatisch aus. "Ich kann nicht glauben, dass du an dem Komplott beteiligt bist."
    "Hallo, Dallas." Mit einem einzigen Blick erfasste er die Situation.
    "Wie ich sehe, bist du heute mit leichtem Gepäck unterwegs."
    Lindy war zwischen den anderen eingeklemmt und konnte die Antwort der Frau nicht verstehen. Offenbar kannten die beiden sich gut.
    "Alle sollen wissen, was für eine kalte, berechnende kleine Hexe diese Ehebrecherin ist." Dallas sah Lacey verächtlich an.
    Staunend beobachtete Lindy, wie ruhig und gelassen ihre Schwester blieb. Sie stand einfach nur da und lächelte so geheimnisvoll wie eine Sphinx.
    "Das hast du ja jetzt erreicht", antwortete Sam ärgerlich. "Wann erscheint dein neues Album, Dallas?" fragte er so leise, dass es die Umstehenden nicht hören konnten. "Für heute hast du genug Werbung gemacht."
    Dallas lachte und schüttelte die lange rote Mähne. "Lieber Sam, keine Sorge, ich bin gleich fertig. Aber das war sie mir schuldig. Kein Mann verlässt mich, denn ich bin immer diejenige, die jemanden verlässt." Sie warf Hope einen gehässigen Blick zu. "Irgendwie tust du mir sogar Leid", rief sie an Hope gewandt aus. "Es gibt hier Tausend kleine Schlampen, die genauso untalentiert sind wie du. In einigen Jahren redet niemand mehr von dir, aber ich habe dann immer noch meine Stimme. Rechne nicht damit, dass Lloyd dich tröstet, denn du hast nichts, was ihn auf Dauer interessiert."
    "Sie offenbar auch nicht", erwiderte Hope. Dann drehte sie sich um und ging mit stolz erhobenem Kopf ins Haus. Lindy hätte am liebsten applaudiert.
    Dallas konnte es natürlich nicht ertragen, dass sie nicht das letzte Wort hatte, und rief wenig damenhafte Beleidigungen hinter Hope her. Sie hörte erst damit auf, als Sam sich zu ihr hinunterbeugte und ihr etwas zuflüsterte.
    Es wirkte. Lächelnd sah Dallas in die Kameras und ließ sich von allen Seiten fotografieren, ehe sie ihren Auftritt beendete. Zwei Leibwächter bahnten ihr den Weg. Als die Sängerin an Lindy vorgehen wollte, runzelte sie plötzlich die Stirn.
    "Und wer sind Sie?"
    "Wie können Sie es wagen, meine Schwester zu beleidigen?" fragte Lindy laut, und den Umstehenden war sogleich klar, dass die Show noch nicht zu Ende war.
    "Rosalind, lass es sein." Sam drängte sich durch die Menge.
    Aber sie war viel zu empört, um auf seine Warnung zu hören, und schob seine Hand weg, die er ihr auf die Schulter legte. "Meine Schwester hat Ihnen unendlich viel voraus, vor allem ist sie völlig integer. Davon können Sie nur träumen!"
    Dallas musterte sie belustigt. Lindys Wangen waren vor Zorn gerötet, und ihre sonst blauen Augen wirkten so grau wie Gewitterwolken.
    "Gehört sie zu dir, Sam?" Die Frau zog so verächtlich eine Augenbraue hoch, dass

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