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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Anhänger waren goldfarben, doch das Material schien kein echtes Gold zu sein, sondern wirkte eher wie Messing. Mrs Jackson reichte mir die Kette.
    »Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie dieses Amulett annehmen und tragen würden«, erklärte sie. Ich starrte auf den Anhänger, der vor mir in der Luft hin und her schwang.
    »Wieso?«, war alles, was ich herausbrachte.
    »Es ist ein Schutzsymbol. Ich würde mich wohler fühlen, wenn ich wüsste, dass Sie den Anhänger tragen. Schließlich haben Sie sich noch nicht für uns entschieden und gehen ohne jeglichen Schutz wieder nach Hause.«
    Ich zögerte, griff dann aber nach der Kette und hängte sie mir um. Schaden würde es sicher nicht, und außerdem könnte ich sie jederzeit wieder abnehmen. Und wenn ich ehrlich war, gefiel sie mir außerordentlich gut.
    »Nun wissen Sie das Wichtigste über das Woodland College. Ich hoffe sehr, dass Sie sich für uns entscheiden.« Als Mrs Jackson bemerkte, dass mir noch etwas auf der Seele lag, nickte sie mir aufmunternd zu.
    »Sie haben noch eine Frage?«
    Ich nickte.
    »Der Fahrer, der mich vom Flughafen hierher gebracht hat, nannte diesen Ort ›School of Secrets‹«, sagte ich und sah erwartungsvoll zu Mrs Jackson.
    »Ich kann verstehen, dass diese Bezeichnung Sie verwirrt haben muss. Es ist die inoffizielle Bezeichnung für unsere Schule. Nach dem Unglück mit dem Staudamm haben die Bewohner des Tals unserer Schule diesen Namen gegeben. Wie Sie sich vorstellen können, blieb damals nicht verborgen, dass unsere Schüler etwas ganz Besonderes waren. Doch die Talbewohner waren so dankbar, dass sie nicht weiter nachfragten, sondern einfach akzeptierten, dass unsere Schüler Kräfte hatten, für die es keine logische Erklärung gibt. Wir sprachen mit ihnen und baten sie, unser Geheimnis zu wahren, um unsere Schüler zu schützen. Die Talbewohner stimmten zu. Seit diesem Tag nennen sie unser College ›School of Secrets‹.«
    »Und seither hat niemand versucht, das Geheimnis der Schule zu verraten und öffentlich zu machen?«, fragte ich ungläubig.
    Mrs Jackson lachte freudlos auf.
    »Oh doch, meine Liebe. Mehr als nur einmal.«
    »Und was haben Sie dagegen unternommen?«
    Mrs Jackson holte tief Luft und seufzte.
    »Unter unseren Schülern gibt es auch einige, die Gedanken und Erinnerungen manipulieren können. Uns blieb nichts anderes übrig, als die Erinnerungen der betreffenden Personen, die unsere Schule verraten wollten, zu löschen.«
    »Verstehe«, murmelte ich gedankenverloren. Die Vorstellung, dass jemand einen Teil meiner Erinnerungen löschen könnte, verursachte mir eine Gänsehaut.
    Mrs Jackson schien mein Unbehagen zu spüren.
    »So etwas ist schon lange nicht mehr vorgekommen, also machen Sie sich keine Sorgen. Zu solchen Mitteln greifen wir nur dann, wenn unsere Schule ernsthaft in Gefahr ist. Wenn Sie sich entschließen, zu uns zu kommen, werden Sie alles über die Geschichte des Woodland Colleges erfahren und verstehen, dass wir in einigen Situationen so handeln mussten.«
    »Ich ... ich würde gerne eine Nacht darüber schlafen und in Ruhe über alles nachdenken.« In meinem Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander. Zuerst einmal musste ich meine Gedanken sortieren, bevor ich eine Entscheidung treffen konnte.
    Mrs Jackson nickte.
    »Selbstverständlich. Nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen.«
    Zwei Tage später sagte ich zu.

KAPITEL 3

    Nur mit Mühe konnte ich die Augen aufhalten, während Dr. Flossy, unser Geschichtsprofessor, wieder einmal eine seiner monotonen Erklärungen zu einem historischen Ereignis zum Besten gab. Diesmal ging es um einen Aufstand der Gestaltwandler im 15. Jahrhundert oder so ähnlich.
    Ich hielt mir die Hand vor den Mund und gähnte herzhaft. Himmel, war ich müde. In der letzten Nacht hatte ich kaum ein Auge zugetan.
    Erst war es Mona gewesen, die mich vom Schlafen abgehalten hatte, und als diese endlich aufgegeben hatte, waren mir tausend Gedanken durch den Kopf geschwirrt und hatten mich daran gehindert, Ruhe zu finden.
    Als ich zum wiederholten Mal lautstark gähnte, verstummte Dr. Flossy schlagartig und sah zu mir.
    »Ich möchte mich an dieser Stelle bei Ms Carter entschuldigen, die meinen Vortrag über die Rebellion der Gestaltwandler bei London sehr zu langweilen scheint«, erklärte er in seiner gewohnt trockenen Art.
    Ich sah erschrocken auf. Alle meine Mitschüler drehten sich zu mir um. Einige von ihnen kicherten, andere schmunzelten belustigt, und mir stieg

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