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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Fasziniert sah ich zu, wie die Hexe fremd klingende Worte murmelte und dabei mit den Händen in der Luft vor sich hin wedelte.
    Schon oft hatte ich sie dabei beobachtet, wie sie Essen zauberte, aber ich war jedes Mal wieder aufs Neue beeindruckt.
    Zuerst materialisierte sich ein Burger-Brötchen auf dem Teller. Kurz darauf erschienen Salat, Tomaten und Gurken, die wie von Geisterhand langsam auf das Brot fielen. Das Fleisch tauchte mit einem leisen Knall auf und platschte etwas unsanft auf den Salat, gefolgt von einer Scheibe Käse, die noch beim Fallen zerlief. Dann wurden etwa dreißig Zentimeter über dem Teller zwei Baconscheiben sichtbar und taumelten nach unten. Zu guter Letzt regneten einige Jalapeños auf den Burger.
    »Bitte sehr, ein Bacon-Chili-Burger.«
    Zurück an meinem Platz, verschlang ich hungrig mein Mittagessen und spülte das Ganze mit einem halben Liter Coke hinunter.
    Dabei sah ich immer wieder verstohlen zu David hinüber und ertappte ihn mehr als nur einmal dabei, wie er mich interessiert musterte.
    Naomi hatte ihren Stuhl demonstrativ näher an seinen gerückt und schlang nun die Arme um seinen Hals. Sie hing an ihm wie eine Klette, während David ihre Umarmung weder erwiderte noch sie von sich wegschob.
    Ms Phillips, die Hexenkunst unterrichtete und zu den jüngeren Lehrkräften zählte, kam an unseren Tisch und lächelte mich an.
    »Schön, dass ich Sie so schnell gefunden habe. Mrs Jackson hat mich gebeten, Ihnen auszurichten, dass Sie bitte in ihr Büro kommen sollen.«Der Bissen, den ich gerade hinunterschlucken wollte, blieb mir im Hals stecken. Ich hustete. Mona klopfte mir beherzt auf den Rücken.
    »Ich?«, fragte ich ungläubig und überlegte, ob ich etwas getan hatte, was ich vielleicht nicht hätte tun sollen. Hatte Dr. Flossy mich verpetzt und ihr erzählt, dass ich im Unterricht fast eingeschlafen wäre?
    Ich nickte Ms Phillips zu, schob meinen Stuhl zurück und erhob mich.
    »Wir sehen uns später«, sagte ich zu Mona, packte meinen Rucksack und machte mich auf den Weg zum Büro der Rektorin.
    Ich zerbrach mir den Kopf darüber, warum Mrs Jackson mich zu sich gerufen hatte. Gedankenverloren marschierte ich durch den langen Gang, in dem sich ihr Arbeitszimmer befand.
    »Hey, pass gefälligst auf«, blaffte mich ein großer blonder Schüler an. Ich hatte ihn versehentlich angerempelt, weil ich zu sehr mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt gewesen war.
    »Tut mir leid«, murmelte ich, rieb mir die schmerzende Schulter und setzte meinen Weg fort. Vor der Tür der Rektorin blieb ich stehen und holte tief Luft, anschließend klopfte ich.
    »Herein!«, hörte ich sie rufen. Ich öffnete die Tür und trat ein. Mrs Jackson saß hinter ihrem Schreibtisch und sah auf.
    »Hallo, Lucy, schön, dass Sie es so schnell einrichten konnten«, begrüßte sie mich lächelnd. »Nehmen Sie doch bitte Platz.« Sie wies auf den Stuhl, auf dem ich schon gesessen hatte, als ich zum ersten Mal hier gewesen war.
    »Hallo, Mrs Jackson.« Ich setzte mich. »Worum geht es denn?«
    Die Rektorin verschränkte die Arme und sah mich einige Zeit an. Mir wurde immer unbehaglicher zumute, und ich fragte mich erneut, was sie von mir wollte.
    »Sie haben am Sonntag Geburtstag«, stellte sie fest.
    Ich nickte.
    »Dann wissen Sie auch, was das bedeutet?«
    Wieder nickte ich.
    »Dann werde ich endlich erfahren, ob ich eine Fähigkeit habe und welche es sein wird.« Bei dem Gedanken daran schnürte sich mir der Magen zusammen. Ich hatte nämlich noch immer den Verdacht, dass ich gar keine Begabung besaß. Wenn dem wirklich so war, dann würde das zwangsläufig bedeuten, dass ich das College verlassen müsste, und diese Vorstellung gefiel mir gar nicht.
    Ich hatte mich mittlerweile gut eingelebt und Freunde gefunden. Wieder zurück nach Miami zu gehen und die Schule zu wechseln, war für mich unvorstellbar.
    »Ich habe Sie hergebeten, weil ich Sie bitten möchte, die ersten Stunden Ihres Geburtstages hier bei mir zu verbringen«, erklärte die Schulleiterin.
    Ich sah sie erstaunt an.
    »Sie meinen, mitten in der Nacht?«
    »Genau. Wenn Sie damit einverstanden sind, dann treffen wir uns am Samstag kurz vor Mitternacht hier in meinem Büro.«
    Ich musste sehr verstört gewirkt haben, denn Mrs Jackson machte eine beschwichtigende Handbewegung. »Keine Angst, Lucy, es ist ganz normal, dass wir Schülern, die ihre Begabung erst an ihrem achtzehnten Geburtstag erhalten, zur Seite stehen, wenn die neue Fähigkeit sich zum

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