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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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versprach sie aufgeregt und zog mich in eine stürmische Umarmung. »Ich bin so froh, dass du mitkommst.«

KAPITEL 5

    Als wir die Tür zum Dachboden öffneten, erstarben plötzlich die Gespräche, und alle sahen auf.
    »Da seid ihr ja endlich!«, rief Sean erfreut und grinste über das ganze Gesicht. Wie immer hatte er nur Augen für Mona. Ich existierte für ihn gar nicht. Selbst wenn ich blutüberströmt ins Zimmer getaumelt wäre, er hätte mich keines Blickes gewürdigt, solange Mona da war.
    Ich sah mich um. Alle anderen waren bereits anwesend.
    Tim nickte mir lächelnd zu.
    »Toll, dass du auch mitkommst.«
    »Ich werde gezwungen«, gab ich mürrisch zurück, weil ich nach wie vor meine Zweifel hatte. Doch ich ging auf die Gruppe zu, in deren Mitte jetzt Mona stand und eifrig erzählte, was sie herausgefunden hatte. An der Wand lehnten schon etliche Rucksäcke. Anscheinend hatte Mona ihre Liste an die anderen weitergegeben, und alle hatten das eingepackt, was sie ihnen aufgeschrieben hatte. Jedenfalls nahm ich das an, denn die Rucksäcke quollen genauso aus den Nähten wie meiner.
    »Wir müssen also eine Zahlenkombination oder etwas Ähnliches finden, um das Haus wieder verlassen zu können?«, fragte Benjamin . Obwohl er und Wilson zweieiige Zwillinge waren, kleideten sie sich fast immer identisch. Heute trugen sie Jeans und blaue Shirts.
    »Das war die Aufgabe der letzten Gruppe. Möglicherweise ist es bei uns ein Wort oder etwas anderes«, antwortete Mona.
    »Ich bin fast ein wenig enttäuscht, dass es so leicht sein soll«, sagte Christian, der eine Cargohose in Tarnfarben und ein Camouflage-T-Shirt angezogen hatte. Was hatte der denn vor? In den Krieg ziehen?
    Tim trat an meine Seite, ohne dass ich ihn bemerkte. Als er mir die Hand auf den Arm legte, zuckte ich erschrocken zusammen.
    »Wenn du jetzt schon so schreckhaft bist, wie wird das erst im Haus?« Er lächelte.
    »Daran mag ich gar nicht denken«, gab ich leise zurück und schauderte. Vielleicht sollte ich einfach den Mut besitzen und erklären, dass ich es mir doch anders überlegt hätte, und wieder zurück in mein Zimmer gehen? Ich hatte kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache.
    Mein Blick fiel auf Mona, die sich wild gestikulierend mit den Zwillingen und Sean unterhielt. Ihre Wangen waren vor Aufregung gerötet, und sie hatte diesen erwartungsvollen Glanz in den Augen.
    »Keine Angst, meine Schöne, ich werde auf dich achtgeben und nicht von deiner Seite weichen«, sagte Tim mit einem Augenzwinkern. Während er sich wieder auf Mona konzentrierte, die allen letzte Anweisungen gab, musterte ich ihn verstohlen.
    Er trug eine ausgewaschene Jeans und ein enges, weißes Shirt. Sein Haar war wie immer zerzaust, aber es passte zu ihm und sah sogar irgendwie gut aus. Er drehte den Kopf zu mir und sah mich mit seinen schokobraunen Augen fragend an.
    »Was ist?«, erkundigte er sich.
    Ich wurde rot.
    »Nichts ... gar nichts«, stammelte ich und tat, als würde ich den anderen konzentriert zuhören.
    »Du hast mich abgecheckt«, sagte er. Obwohl ich ihn nicht sah, wusste ich, dass er lächelte.
    »Hab ich nicht«, entgegnete ich.
    »Ich weiß, was ich gesehen habe«, erklärte er schmunzelnd.
    Ich verdrehte die Augen. Das fehlte mir noch, dass Tim glaubte, ich hätte Interesse an ihm.
    Als Mona das Buch auf den Boden legte, wurde es plötzlich ganz still. Ich atmete erleichtert auf. Jetzt musste ich wenigstens nicht weiter auf Tims Anspielungen eingehen.
    Sie zog ein Stück weißer Kreide aus ihrer Jeans und zeichnete ein großes Pentagramm auf den Holzboden. Dann nahm sie ein Bündel farbiger Kerzen aus ihrem Rucksack und begann eine nach der anderen anzuzünden. Von jeder einzelnen Kerze gab sie ein paar Tropfen Wachs in die Sternzacken des Pentagramms und stellte die Kerzen schließlich ins flüssige Wachs, um sie zu fixieren.
    »Gehört das zum Ritual?«, erkundigte sich Sean.
    »Die Kerzen habe ich in das Ritual eingefügt. Um ins Haus der Angst zu gelangen, braucht man sie eigentlich nicht«, erklärte sie, ohne ihre Arbeit zu unterbrechen.
    »Und weshalb benutzt du sie dann?«, wollte Tim wissen.
    »Weil sie uns damit Kraft geben will«, erwiderte Sarah ehrfürchtig.
    Mona sah auf und lächelte ihr zu.
    »Genau so ist es.«
    »Kraft geben?«, echote Sean fragend.
    Mona stellte die letzte Kerze, eine schwarze, in den einzigen noch freien Sternzacken, begutachtete ihr Werk und nickte zufrieden.
    »Da wir nicht viel über das Haus der Angst wissen,

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