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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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kann es nicht schaden, so viel magischen Schutz auf uns zu legen wie möglich. Jede Farbe hat eine wichtige Bedeutung und soll uns helfen, das Haus unbeschadet zu betreten und wieder zu verlassen.« Sie deutete auf die rote Kerze direkt vor ihren Füßen. »Rot steht für Energie, Kraft und Mut.« Ihre Hand wanderte zur orangefarbenen Kerze. »Die hier soll unsere Ausdauer stärken, damit wir niemals in Versuchung kommen aufzugeben. Schwarz ist ein Zeichen für Loslassen und Erneuerung. Es soll unserem Unterbewusstsein helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und uns voll und ganz auf diese fremde Welt einzulassen. Weiß bedeutet Reinheit und Schutz, den wir sicher nötig haben werden.« Ihr Finger zeigte schließlich auf die letzte Kerze, die goldfarben war. »Die hier steht für Gesundheit. Schließlich will ich, dass wir alle wieder heil aus dem Haus herauskommen.«
    Betretenes Schweigen folgte. Wurde den anderen jetzt zum ersten Mal bewusst, dass es sich bei der ganzen Sache nicht um einen lustigen Ausflug handelte, sondern um ein wirklich gefährliches Unterfangen?
    Im nächsten Augenblick flog die Tür zum Dachboden auf, und David und Naomi stürmten in den Raum.
    »Kommen die etwa auch mit?«, flüsterte ich Tim fragend zu.
    »Falls ja, hat mir niemand etwas davon gesagt«, antwortete er und betrachtete die beiden stirnrunzelnd.
    »Verschwindet, wir haben hier zu tun!«, meinte Mona. »Ihr habt hier nichts zu suchen.«
    Davids Blick wanderte zum Pentagramm, und seine Züge verfinsterten sich.
    »Ihr wollt ins Haus der Angst«, stellte er mit einem Kopfnicken auf die Kreidezeichnung am Boden fest.
    »Das geht euch einen Scheiß an«, blaffte Christian zurück. David sah zu mir, und ein nachdenklicher Ausdruck trat auf sein Gesicht. Seine leuchtend grünen Augen durchbohrten mich förmlich. Eine kleine Hitzewelle, ähnlich wie die, als Mona die Schutzzauber auf mich gelegt hatte, durchfuhr mich, als ich seinen Blick auf mir spürte. Mit seiner dunklen Kleidung, den schwarzen Haaren und den strahlend grünen Augen sah er düster und geheimnisvoll aus.
    Weshalb nur schlug mein Herz immer schneller, wenn ich in seiner Nähe war? Ich fand den Kerl arrogant und auf eine gewisse Art und Weise auch unsympathisch. Außerdem schien er mit Naomi zusammen zu sein, was ihm weitere Minuspunkte einbrachte.
    Als er irgendwann den Blick von mir löste, wirkte er entschlossen.
    »Wir kommen mit«, sagte er.
    »Den Teufel werdet ihr«, widersprach Tim wütend.
    Naomi trat einen Schritt auf uns zu.
    »Entweder wir kommen mit, oder niemand von euch geht. Ich bin in ein paar Sekunden im Büro der Rektorin.« Stille breitete sich im Raum aus.
    Mona brach schließlich das Schweigen.
    »Keine Alleingänge im Haus der Angst – und wir alle haben ein Auge auf Lucy«, erklärte sie streng. David und Naomi nickten. Christian murmelte etwas Unverständliches, und Tim schnaubte angewidert.
    »Setzt euch bitte an den Rand des Pentagramms, aber berührt es nicht«, wies Mona uns alle an.
    Während sich alle setzten, schlug Mona eine Seite mitten im Buch auf. Schließlich zog sie etwas aus dem Rucksack, das wie ein langes, verziertes Messer aussah.
    »Hey, was willst du mit dem Messer?«, fragte Naomi argwöhnisch.
    Mona verdrehte die Augen.
    »Das ist kein Messer, sondern ein Athame, ein magischer Dolch«, korrigierte sie Naomi.
    »Ein Dolch ist aber doch ein Messer!«, beharrte Naomi.
    »Ein Athame ist ein Ritualwerkzeug, das die Magie verstärkt, die man herbeiruft«, erklärte Sarah.
    »Wie kommt es eigentlich, dass du so viel von dieser Hexerei verstehst?«, wollte Tim wissen.
    Sarah faltete die Hände im Schoß und wirkte plötzlich noch zerbrechlicher.
    »Meine Mutter war eine Hexe«, flüsterte sie kaum hörbar.
    »War?« Naomi sah sie neugierig an.
    »Sie ist bei einem ihrer Rituale ums Leben gekommen.«
    »Dann war sie wohl keine besonders gute Hexe«, schnaubte Naomi verächtlich. Sarah riss die Augen auf und sah sie entsetzt an.
    »Halt endlich den Mund, du gefühlloser Blutsauger«, zischte Mona und funkelte Naomi böse an. »Sonst probiere ich an dir meinen neuen Krötenzauber aus!«
    »Pfff«, machte Naomi und sah sie verächtlich an, schwieg dann aber. Anscheinend hatte sie doch Respekt vor Monas Zauberkünsten und wollte nicht riskieren, den Rest ihres Lebens als hässliche Kröte zu fristen.
    David legte ihr seine Hand auf die Schulter, und sie schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln. Dann sah er zu mir, und unsere

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