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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Blicke trafen sich. Ich spürte sofort wieder die Hitze und das Kribbeln in meinem Körper. Rasch unterbrach ich unseren Blickkontakt und sah zu Boden, da mich dieses Gefühl verwirrte und ich nicht wusste, wie ich es deuten sollte.
    Meine Freundin hob die Hand, und plötzlich wurde es wieder ganz still.
    »Bevor ich das Ritual beginne, sollte ich noch einige Dinge klarstellen. Es handelt sich hierbei um sehr starke und dunkle Magie. Um ins Haus der Angst zu gelangen, werde ich Dämonenmagie anwenden. Das bedeutet, ich rufe einen der mächtigsten Dämonen an und bitte ihn, das Portal für uns zu öffnen. Während ich das tue, müsst ihr euch alle an den Händen halten und dürft diesen Kontakt unter keinen Umständen unterbrechen. Habt ihr das alle verstanden?« Lautes Gemurmel begann, und jeder nickte zustimmend.
    »Wann dürfen wir loslassen?«, erkundigte sich Wilson.
    »Sobald wir im Haus der Angst sind, könnt ihr den Körperkontakt zu euren Nachbarn wieder unterbrechen. Wenn ich den Dämon rufe, werdet ihr seine Macht mit großer Wahrscheinlichkeit spüren können. Sehen könnt ihr ihn aber nicht. Unterbrecht mich nicht, während ich ihn anrufe, und sprecht erst wieder, wenn ich euch sage, dass ich fertig bin.« Erneut nickten alle zustimmend. »Ich habe keine Ahnung, wie es im Haus der Angst aussieht, aber wir müssen unbedingt alle zusammenbleiben. Niemand unternimmt irgendeinen Alleingang, bevor wir nicht besprochen haben, wie wir vorgehen.«
    »Können wir dann endlich mal anfangen?«, erkundigte sich Christian gelangweilt.
    Mona antwortete nicht, sondern zeichnete in die Mitte des Pentagramms ein kompliziert aussehendes rundes Siegel. Als sie fertig war, nahm sie das Athame in die Hand und richtete seine Klinge erst nach Osten, dann nach Süden, Westen und Norden. Dabei murmelte sie etwas in einer unverständlichen Sprache.
    Mein Blick schweifte über die anderen Schüler. Benjamin und Wilson starrten Mona mit weit offenem Mund an. Sarahs Augen waren geweitet vor Angst, während Naomi eher gelangweilt wirkte. Dann sah ich zu David und zuckte erschrocken zusammen, als ich begriff, dass er mich anstarrte. Seine dunkelgrünen Augen waren wie Messer, die mich durchbohrten. Schnell sah ich wieder weg und fragte mich, was mit diesem Kerl nicht stimmte. Ich konzentrierte mich auf Mona, deren Stimme jetzt kräftiger und lauter wurde. Sie richtete den magischen Dolch mit der Spitze auf das Dämonensiegel.
    »Vassago, Prinz der Dämonen, ich rufe dich und deine sechsundzwanzig Legionen. Zeige uns, was bisher im Verborgenen lag. Führe uns in das Haus der Angst.«
    Als ein eisiger Windstoß durch das Dachgeschoss wehte, wäre ich um ein Haar erschrocken aufgesprungen und hätte damit den Kontakt zu den anderen unterbrochen. Doch Tim, der meine Hand wie ein Schraubstock umklammerte, hielt mich davon ab. Dann war der Wind verschwunden. Stattdessen loderten jetzt die Flammen der Kerzen auf und tauchten den ganzen Raum in ein helles, goldgelbes Licht.
    Entsetzt beobachtete ich, wie Nebelschwaden aus den Holzdielen emporstiegen und schließlich jeden einzelnen meiner Mitschüler umhüllten, bis ich nichts mehr außer dick waberndem Weiß vor Augen hatte.
    Tim drückte meine Hand, anscheinend um mich zu beruhigen. Langsam lichtete sich der Nebel und gab den Blick auf meine Mitschüler frei. Alle sahen sich erstaunt um. Erst jetzt fiel mir auf, dass wir uns nicht mehr auf dem Dachboden befanden, sondern in einem langen Flur.
    »Ihr könnt die Hände eurer Nachbarn nun loslassen«, hörte ich Mona sagen. Ich tat, was sie sagte, und wischte mir unauffällig die Handflächen an meiner Hose ab.
    »Das war krass.« Sean sah sich neugierig um.
    »Echt abgefahren«, stimmten Wilson und Benjamin unisono zu.
    »Befinden wir uns tatsächlich im Haus der Angst?«, erkundigte sich Sarah mit ängstlicher Stimme.
    Mona ließ den Blick durch den Flur schweifen. Nur eine Deckenlampe spendete ein wenig Licht. Gerade genug, um etwas zu erkennen.
    »Ja, ich denke schon«, antwortete sie.
    »Hey, Hexe!«, rief Naomi. »Hol deinen Zauberstab raus, sag ›Lumos‹ und mach endlich Licht.«
    Mona sah sie kopfschüttelnd an und schnaubte.
    »Wir sind hier nicht bei Harry Potter, und ich heiße nicht Hermine, du Kuh. Außerdem geht es auch einfacher.«
    Sie zog den Reißverschluss ihres Rucksackes auf und holte etwas heraus. Ein kurzes Klicken ertönte. Als Mona schließlich den Strahl der Taschenlampe direkt auf Naomis Gesicht richtete, hielt

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