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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Tim zu den anderen«, schlug sie vor.
    »Auf gar keinen Fall«, rief Tim und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. »Ich bleibe hier bei Lucy.«
    »Dann soll Sean mit mir tauschen«, sagte Naomi. Doch noch bevor sie den Satz beendet hatte, schüttelte der vehement den Kopf.
    »Keine Chance.«
    Jetzt klang die Stimme der Vampirin regelrecht panisch.
    »Dave, sag doch auch mal was«, flehte sie ihn an.
    »Wir sind ja nicht lange getrennt, und ich schaffe das schon«, sagte er. Verwirrt sah ich zu ihm. Was sollte das denn heißen?
    »Wie du meinst«, antwortete Naomi beleidigt und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Auf deine Verantwortung.«
    Auf deine Verantwortung? Hatte ich irgendetwas nicht mitbekommen? Und weshalb wollte David unbedingt in meiner Gruppe bleiben? Ich sah zu ihm und bemerkte, dass er mich feindselig anstarrte. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Was hatte der Typ nur gegen mich? Bevor ich mich in wilden Spekulationen verlieren konnte, rissen mich Christians Worte aus meinen trüben Gedanken.
    »Dann sollten wir jetzt nicht noch mehr Zeit vergeuden. Bis ins Tal können wir zusammenbleiben, danach trennen sich unsere Wege.« Dann gab Chris gab das Zeichen zum Aufbruch. Ich erhob mich, schulterte meinen Rucksack und stellte mich neben Mona.
    »Bereit?«, wollte sie wissen und schenkte mir ein zaghaftes Lächeln. Ich seufzte und verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    »Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig«, murrte ich und setzte mich in Bewegung.
    Es kam mir vor, als seien wir stundenlang durch den Wald marschiert, aber als ich auf meine Armbanduhr sah, waren erst zehn Minuten vergangen, seit Mona das Ritual auf dem Dachboden durchgeführt hatte.
    Ich blieb stehen, hielt die Uhr an mein Ohr und lauschte.
    »Deine Uhr ist nicht kaputt«, hörte ich eine tiefe Stimme sagen. David stand nur einen Meter von mir entfernt.
    »Woher willst du das wissen?«, fuhr ich ihn an.
    »Erinnerst du dich, was deine Freundin erzählt hat?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Im Haus der Angst können Tage vergehen, aber in Wirklichkeit waren es nur Minuten oder Stunden.«
    Ich erinnerte mich vage an Monas Ausführungen dazu. Schließlich zuckte ich gleichgültig mit den Schultern und stapfte los, ohne David weiter zu beachten. Lange dauerte es nicht, da hatte er mich eingeholt und lief schweigend neben mir her.
    Mona, die einige Meter vor uns ging und sich angeregt mit Sean unterhielt, warf einen Blick über ihre Schulter. Als sie Dave an meiner Seite erblickte, grinste sie und zwinkerte mir unauffällig zu.
    »Hast du gar keine Angst?«
    Davids unvermittelte Frage brachte mich völlig aus dem Konzept. Ich sah ihn an.
    »Was stimmt mit dir nicht?«
    Er hob erstaunt eine Augenbraue.
    »Wieso sollte etwas mit mir nicht stimmen?«, fragte er sichtlich verwirrt.
    Ich blieb stehen, stemmte die Fäuste in die Hüften und funkelte ihn böse an.
    »Die ganze Zeit behandelst du mich wie Luft oder beleidigst mich, und jetzt tust du so, als wären wir gute Kumpel. Bist du vielleicht schizophren?«
    Er schüttelte verächtlich den Kopf.
    »Dann eben nicht«, knurrte er und machte einige schnelle Schritte, bis er zu Tim und Sean aufgeschlossen hatte.
    »Blödes Arschloch«, murmelte ich.
    Kaum hatte ich es gesagt, sah Dave zu mir und formte mit den Lippen lautlos die Worte: »Du mich auch.«
    Kopfschüttelnd setzte ich meinen Weg fort und verbot mir, auch nur einen weiteren Gedanken an diesen arroganten Idioten zu verschwenden. Stattdessen konzentrierte ich mich auf meine Umgebung. Viel war nicht zu sehen, da wir immer noch durch einen dichten Wald stapften, aber hin und wieder entdeckte ich ein Eichhörnchen oder sah einen singenden Vogel, der hoch über uns in den Ästen saß.
    Die Landschaft war wunderschön und so friedlich, dass man fast vergessen konnte, wo man eigentlich war: nämlich im Haus der Angst, wo etliche Menschen ihr Leben verloren hatten.
    »Hier trennen wir uns!« Christians Stimme holte mich zurück in die Realität. Ich sah nach vorn und stellte zu meinem Erstaunen fest, dass wir die Talzunge erreicht hatten. Wenige Meter vor uns endete der Wald, und ein kleiner Bach zog fröhlich plätschernd an uns vorbei.
    »Wir machen eine kurze Rast, und dann gehen wir weiter«, sagte Mona, die das Kommando für unsere Gruppe wieder an sich gerissen hatte.
    Ich suchte mir einen hohen Felsen am Wasser, auf dem ich mich stöhnend niederließ. Meine Füße schmerzten höllisch von dem langen

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