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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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geschlossen hatte, leuchtete das Zeichen golden auf. Genauso, wie es die Schutzzauber getan hatten, die Mona auf mich gelegt hatte.
    Noch bevor es erlosch, hob sie beide Hände und stieß das Gebilde kraftvoll von sich. Während es sich langsam schwebend von unserer Gruppe entfernte, teilte es sich. Die beiden neuen Siegel halbierten sich, und es entstanden neue Zeichen daraus. So lange, bis die Luft um uns herum von zart goldenen Zaubern erfüllt war, die langsam in alle Richtungen im Wald verschwanden.
    »Was ist das für ein Zauber?«, erkundigte sich Tim fasziniert. Durch eine Geste gebot Mona ihm zu schweigen. Sie drehte den Kopf zur Seite und lauschte. Dabei hatte sie die Augen konzentriert zusammengekniffen. Nach einiger Zeit entspannte sich ihr Körper, und ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
    »Momentan sind wir nicht in Gefahr«, erklärte sie. »Die Siegel haben den Wald um uns herum durchsucht. Wenn sich dort jemand versteckt hätte, wären sie in Flammen aufgegangen und hätten einen Heidenlärm veranstaltet.«
    Wieder einmal mehr beneidete ich Mona um ihre Begabung. Magie zu wirken war in meinen Augen eine der mächtigsten Gaben. Doch eine Hexe zu sein bedeutete auch, dass man unheimlich viel büffeln musste. Es gab unzählige Siegel und noch mehr Zaubersprüche, die man sich einprägen musste, um ein Meister auf diesem Gebiet zu werden.
    Im Gegensatz dazu hatte es Tim mit seiner Pyrokinese wirklich einfach. Er musste nur lernen, das Feuer zu beherrschen.
    »Wie gut, dass wir Mona in unserer Gruppe haben«, sagte Sean und schenkte ihr ein verliebtes Lächeln. Er hatte sich wieder entspannt, und die Lichtpunkte um ihn herum waren verschwunden.
    »Lasst uns weitergehen«, schlug meine Freundin vor. »Sobald wir eine Stelle finden, die uns Schutz bietet, machen wir eine Pause. Hier, mitten im Wald ist es zu gefährlich, da wir von allen Seiten angreifbar sind.«
    »Glaubst du denn, dass uns jemand angreifen wird?«, erkundigte ich mich.
    »Da bin ich mir sogar ziemlich sicher«, antwortete sie. »Schließlich befinden wir im Haus der Angst. Es ist nur eine Frage der Zeit.«
    Bei ihren Worten stellten sich mir die Haare im Nacken auf. Eine warme Hand legte sich auf meine Schulter, und ich zuckte erschrocken zusammen.
    »Keine Sorge, dir wird nichts geschehen, das verspreche ich«, versicherte mir David so leise, dass nur ich ihn hören konnte.
    »Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen«, entgegnete ich barsch. Der Kerl hatte wirklich nicht mehr alle Latten am Zaun. Außerdem konnte ich mich nur zu gut an seine Worte erinnern. Die ist es nicht wert, hatte er gesagt.
    Nachdem wir alle unsere Taschenlampen aus den Rucksäcken gezogen hatten, machten wir uns wieder an den Aufstieg. Tim ging voraus, jederzeit bereit, das Feuer zu rufen, falls Gefahr drohte. Neben ihm lief Mona, die mit wachsamen Augen die Umgebung beobachtete.
    Sean, der sich als Gestaltwandler innerhalb von Sekunden in ein gefährliches Raubtier oder jedes andere Wesen verwandeln konnte, bildete die Nachhut. Ich marschierte mittendrin. David wich nicht von meiner Seite. Er sprach kein Wort, doch immer, wenn er glaubte, ich würde es nicht bemerken, sah er zu mir. Nach einiger Zeit kam ich zu dem Entschluss, dass es kindisch war, weiterhin zu schmollen, auch wenn er mir mit seiner Bemerkung wirklich wehgetan hatte. Aber schließlich befanden wir uns hier in einer Welt, die uns das Leben kosten könnte, wenn wir nicht zusammenhielten.
    Falls wir es wieder heil hinausschaffen sollten, bliebe noch genügend Zeit, um David mit Ignoranz zu strafen.
    Ich drehte mich zu ihm.
    »Was hast du eigentlich für eine Begabung?«
    »Das ist kompliziert.«
    Ich runzelte die Stirn.
    »Wieso ist das kompliziert? Du musst doch wissen, welche Fähigkeit du hast.«
    Er schwieg einen langen Augenblick und schien genau abzuwägen, was er sagen sollte.
    »Meine Hauptbegabung ist die Telekinese«, sagte er schließlich.
    Ich blieb so abrupt stehen, dass Sean prompt in mich hineinlief. David warf ihm einen entschuldigenden Blick zu, packte mich am Arm und zog mich mit sich, damit wir den Anschluss zu Mona und Tim nicht verloren.
    »Was meinst du mit Hauptbegabung? Willst du damit sagen, du hast mehr als nur eine Fähigkeit?«, fragte ich neugierig. So etwas kam äußerst selten vor.
    »So in etwa«, antwortete er knapp.
    »Muss man dir alles aus der Nase ziehen?«
    Er seufzte.
    »Die Fähigkeit, Dinge mithilfe meines Geistes zu bewegen, hat sich bei mir sehr früh

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