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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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gezeigt. Zum ersten Mal machte sich diese Begabung bemerkbar, als ich zwölf war. Damals hat einer der Nachbarsjungen eine Katze gequält, und ich habe ihn gut zehn Meter durch die Luft fliegen lassen, bevor er unsanft in einem Pool landete. Dann, vor etwas mehr als drei Jahren, kurz nach meinem siebzehnten Geburtstag, habe ich bemerkt, dass ich auch Feuer beherrschen und Energiestöße aussenden kann. Ein paar Monate darauf lag meine Schwester im Sterben, nachdem sie von einem Auto angefahren wurde und schwere innere Verletzungen davongetragen hatte. Die Ärzte konnten nichts für sie tun.«
    Der Schmerz, der in seiner Stimme mitschwang, war nicht zu überhören.
    »Das tut mir leid«, flüsterte ich betroffen.
    David sah mich an und lächelte.
    »Das muss es nicht. Meiner Schwester geht es wieder gut.«
    »Aber du hast doch gesagt ...«, setzte ich an.
    »Ich habe sie geheilt«, erklärte er.
    Sprachlos starrte ich ihn an.
    »Du bist auch ein Heiler?« Das war ja wirklich unglaublich.
    Er zuckte mit den Achseln und wirkte jetzt sichtlich verlegen.
    »Es ist mir nur ein einziges Mal gelungen, eine schwere, lebensbedrohliche Verletzung zu heilen. Seither habe ich nur noch leichte Wunden kuriert.«
    »Wow, ich beneide dich wirklich«, sagte ich und seufzte laut. »Ich wäre froh, wenn ich wenigstens eine einzige Begabung hätte.«
    »Du wirst morgen achtzehn, wenn ich das richtig mitbekommen habe, oder?«
    Ich nickte.
    »Um genau zu sein, in ...« Ich sah stirnrunzelnd auf meine Uhr und stöhnte innerlich auf. Es war neunzehn Uhr. In der realen Zeit war erst eine einzige Stunde vergangen, obwohl wir schon eine gefühlte Ewigkeit durch die Gegend marschierten. »In fünf Stunden.« David öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch er schloss ihn wieder, als Monas Stimme ertönte.
    »Hier machen wir Rast«, rief sie und deutete auf eine Stelle am Berghang, an der eine Höhle zu erkennen war.

KAPITEL 7

    Die Höhle war nicht groß, aber wenigstens trocken und einigermaßen gemütlich. Wir sammelten etwas Holz, das Tim mithilfe von Pyrokinese entzündete.
    Sean schob am Eingang Wache, und wir anderen saßen um das Feuer herum und aßen die Energieriegel, die Mona eingepackt hatte. Meine Freundin war blass, was daran lag, dass sie darauf bestanden hatte, auch auf Sean, Tim und David einen Schutzzauber zu legen. Zu guter Letzt hatte sie den Eingang der Höhle mit zahlreichen Siegeln versehen. Es war zwar ihre Gabe, Magie zu wirken, doch wie bei allen anderen war diese Fähigkeit nicht unerschöpflich. War die vorhandene Energie aufgebraucht, musste sie erst wieder Kraft tanken, bevor sie sie erneut einsetzen konnte.
    »Ist es noch weit bis zur Burg?«, erkundigte ich mich mit vollem Mund.
    »Wir haben etwa die Hälfte geschafft«, erklärte David und nahm einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche.
    »Was, glaubt ihr, wird uns da oben erwarten?«, wollte Tim wissen.
    »Keine Ahnung«, antwortete David, während er die Flasche in seinem Rucksack verstaute. »Da wir uns im Haus der Angst befinden, wird es wahrscheinlich nichts Gutes sein.«
    Ich knabberte gedankenverloren an meinem Riegel. Bisher war das Ganze wie ein heiterer Ausflug, doch wenn man den Geschichten über diesen Ort Glauben schenken durfte, dann würde das nicht mehr lange so bleiben. Und ich Rindvieh hatte mich zu dieser Aktion überreden lassen.
    »Hey, Leute, das müsst ihr euch ansehen«, hörten wir Sean aufgeregt rufen. Fast gleichzeitig sprangen wir auf und hasteten zum Ausgang.
    »Verdammte Scheiße, was ist das denn?«, keuchte Tim, der als Erster den Höhleneingang erreicht hatte. Ich bildete wie immer das Schlusslicht und lief direkt in David, der ruckartig stehen geblieben war.
    Mein Blick wanderte zum Himmel über uns, der mittlerweile in einem dunklen Rot leuchtete, einer Farbe, die er in der normalen Welt niemals annehmen würde, nicht einmal bei Sonnenuntergang.
    »Was ist das?«, flüsterte ich mit zittriger Stimme.
    »Keine Ahnung, aber das da ...«, er deutete auf den Wald direkt vor uns » ... macht mir viel mehr Sorgen.«
    Erst wusste ich nicht, was er meinte, doch dann sah auch ich es: Zwischen den Bäumen waberte dicker, grauer Nebel, der langsam, aber stetig in unsere Richtung zog.
    Er wirkte bedrohlich und gleichzeitig anmutig, wie er sich sanft um die Bäume schlang und alles in einer grauen, undurchdringbaren Masse verschlang.
    Wie gebannt starrten wir auf das Schauspiel vor uns. Ich hatte niemals so etwas schaurig Schönes

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