School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)
die Werwölfe sein, die ausgeschert waren, um uns einzukreisen. Diese Schutzbarriere schien sich durch den ganzen Wald zu ziehen.
Wütend knurrend und mit lodernden Augen hielten die anderen Kreaturen inne und streiften an der unsichtbaren Todesmauer entlang, in der Hoffnung, eine Lücke zu finden. Aber immer wenn einer von ihnen einen Versuch wagte, zerbarst er.
»Es scheint sich um einen mächtigen Zauber zu handeln«, stellte Chris fest.
»Ist das Monas Werk?«, fragte Benjamin.
David schüttelte den Kopf.
»Das glaube ich nicht. Sie ist zwar eine starke Hexe, doch um so einen gewaltigen Zauber zu wirken, muss man ein Meister sein.«
»Wie lange wird er den Werwölfen wohl standhalten?«, wollte Wilson wissen.
»Ewig«, sagte David knapp. »Diese Art Magie kann niemand so schnell brechen.« Als ich seine Worte hörte, entspannte auch ich mich ein wenig und atmete erleichtert durch. Wenn ich ihn richtig verstanden hatte, waren wir fürs Erste in Sicherheit und diese Kreaturen konnten uns momentan nichts anhaben.
Erschöpft stützte ich mich an einem Baumstamm ab, und mein Atem kam langsam wieder zur Ruhe. Doch kaum hatte sich das Adrenalin verflüchtigt, das in den letzten Minuten meinen Körper kontrolliert und angetrieben hatte, trat der Schmerz ein.
Zuerst nur ganz leicht, kaum spürbar. Anfangs fühlte ich nur etwas Warmes auf meiner Haut, das mir den Rücken hinunterlief. Anschließend war da dieses eisige Gefühl, als ich die klirrende Kälte auf der Nässe spürte, und dann dieser unglaubliche Schmerz. Ich schrie auf und ging keuchend in die Knie.
»Lucy?« Davids Stimme drang in mein Bewusstsein, aber mein Rücken tat so unbeschreiblich weh, dass ich sie nur dumpf wahrnahm. Sofort war er bei mir und ließ sich neben mich auf den Boden fallen.
Die Schmerzen waren so stark, wie ich es noch niemals zuvor erlebt hatte. Meine Schulter schien aus purem Feuer zu bestehen. Ich krümmte mich nach vorn und sackte laut schluchzend auf den schneebedeckten Waldboden. Es waren so unbeschreibliche Qualen, dass ich mir eine Ohnmacht herbeisehnte.
»Mein Gott, Lucy«, hörte ich David dicht an meinem Ohr. Er legte mir behutsam seine Hände um die Taille und zog mich zu sich. Ich schrie wie am Spieß, als diese Bewegung den Schmerz auf den Höhepunkt trieb.
»Scheiße, schau dir mal ihre Schulter an«, rief Chris entsetzt. David drehte mich vorsichtig um, damit er meinen Rücken betrachten konnte, und stöhnte laut auf.
»Was ist los?«, krächzte ich mit schwacher Stimme.
»Einer der Werwölfe hat dich mit seinen Klauen erwischt«, erklärte David.
»Wie schlimm ist es?« Ich wusste selbst, dass meine Frage lächerlich war, denn der Schmerz verriet mir bereits, dass es nicht gut aussah.
»Das wird schon wieder«, versuchte David mich zu beruhigen.
Erschöpft schloss ich die Augen. Ich versuchte ruhig zu atmen und meinen Puls auf eine normale Frequenz zu senken.
Der Schmerz hatte mittlerweile ein gleichmäßiges Level erreicht, was meinem Körper erlaubte, sich langsam daran zu gewöhnen. Natürlich tat es noch immer höllisch weh, aber zumindest wurde es nicht schlimmer.
Plötzlich spürte ich eine kribbelnde Wärme, die jedoch sofort wieder verschwand, gefolgt von einem lauten Fluch.
»Was ist los? Was war das eben?«, wollte ich wissen und sah zu David.
»Ich habe versucht, die Wunde zu heilen, aber wie ich dir schon sagte, habe ich keine Übung darin. Leider hat es nicht geklappt«, teilte er mir sichtlich deprimiert mit.
»Schon okay«, flüsterte ich schwach und versuchte vergeblich, ihn aufmunternd anzulächeln.
»Wir müssen sie zu Sarah bringen«, sagte Sean, der besorgt auf mich herabsah.
»Wenn du mir sagst, wo sie ist«, fauchte David ihn unwirsch an. In seiner Stimme schwang ein Hauch von Verzweiflung mit.
Ich blickte zu den Werwölfen, die leise knurrend an der Schutzbarriere auf und ab schlichen. Sie schienen nur auf eine Gelegenheit zu warten, die Sperre zu durchbrechen.
Da ertönte ein ohrenbetäubender Knall, und Jason tauchte direkt vor mir auf.
»Bin wieder da«, sagte er gut gelaunt, doch als er die lauernden Kreaturen sah, die keine zwanzig Meter von uns entfernt standen, zuckte er erschrocken zusammen.
Anschließend sah er zu mir. Erst musterte er mein Gesicht, dann wanderte sein Blick zu meiner Schulter und der mittlerweile blutdurchtränkten Jacke.
»Lucy, um Himmels willen, was ist passiert?« Er ging neben mir in die Hocke und strich mir zärtlich mit dem Handrücken
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