School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)
über die Wange.
»Ich kümmere mich schon um sie«, knurrte David drohend. Jason zog verärgert die Augenbrauen zusammen und funkelte ihn herausfordernd an.
»Was ist dein Problem, Kumpel?«
»Mein Problem ist, dass ich dir nicht über den Weg traue. Du hast uns zwar vor dem Nebel gerettet, aber mein Gefühl sagt mir, dass mit dir irgendetwas nicht stimmt«, fuhr David ihn an.
»Du spinnst«, schnaubte Jason kopfschüttelnd und klang empört.
»Tu ich das? Dann erklär mir bitte mal, wie du dich direkt zu uns teleportieren konntest, wo du doch gar nicht wusstest, wo wir uns befinden?«
David durchbohrte Jason mit seinen Augen. Der seufzte und zog aus seiner Jeanstasche meinen Haargummi, den ich in der Burg liegen gelassen hatte.
David runzelte die Stirn.
»Und was soll mir das sagen?«
»Der Haargummi gehört Lucy. Ich habe ihn in der Burg an mich genommen, da sie ihn im Bad vergessen hat. Irgendwie habe ich aber bei dem ganzen Stress verschwitzt, ihn ihr zurückzugeben, was im Nachhinein gesehen ein großes Glück war, denn so konnte ich direkt zu ihr springen. Sobald ich einen persönlichen Gegenstand von jemandem habe, ist es mir möglich, mich geradewegs zu der Person zu teleportieren.«
»Seltsam, dass du ausgerechnet etwas von Lucy an dich genommen hast«, knurrte David. Hörte ich da etwa Eifersucht in seiner Stimme? Mir wurde ganz warm ums Herz.
»Was willst du mir jetzt schon wieder unterstellen? Langsam glaube ich, du bist paranoid, mein Freund«, entgegnete Jason barsch.
»Hey, ihr beiden, lasst das!«, rief Sean wütend. »Ihr habt später genug Zeit, euch die Köpfe einzuschlagen. Im Augenblick sollten wir an Lucy denken. Wenn wir ihr nicht bald helfen, wird sie womöglich an ihren Verletzungen sterben.«
Die Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. David schien sichtlich bestürzt bei dem Gedanken, dass meine Wunde mir das Leben kosten könne, und auch Jason wurde ganz blass und senkte verlegen den Blick.
»Wir müssen Sarah finden«, wiederholte Sean.
Jasons Kopf schoss hoch.
»Ich kann Lucy zu Sarah bringen«, erklärte er und machte Anstalten, mich hochzuheben. Davids Hand legt sich blitzschnell auf Jasons Arm und hinderte ihn daran.
»Du weißt, wo Sarah ist?«, erkundigte er sich misstrauisch.
»Natürlich, deshalb bin ich doch gekommen. Mona, Sarah und Naomi sind in einer Blockhütte, nicht weit von hier.« Er deutete in die Richtung, in die wir ohnehin schon gelaufen waren.
Davids Miene verdüsterte sich. Er schien abzuwägen, ob er Jason glauben sollte. Schließlich nahm er die Hand von seinem Arm und nickte.
»Bring sie in Sicherheit«, sagte er leise. Mehr hörte ich nicht, denn danach wurde wieder einmal alles um mich herum dunkel.
KAPITEL 13
Um mich herum war dichter, weißer Nebel. Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich befand, und sah mich neugierig um. Dann schloss ich die Augen und versuchte mich zu erinnern, was geschehen war. Ganz langsam fiel mir alles wieder ein. Der zweite Raum, die Werwölfe, meine Verletzung und Davids Fürsorge.
»Lucy, endlich habe ich dich gefunden«, hörte ich eine vertraute Stimme hinter mir, die jedoch seltsam knisterte, so als käme sie direkt aus einem alten Radio. Ich wirbelte herum und sah in die besorgten Augen von Martha Jackson, unserer Rektorin. Ihre kurzen, dunkelbraunen Locken waren zerzaust, und sie hatte dunkle Ringe unter den Augen.
»Mrs Jackson?«, fragte ich ungläubig. Wie kam meine Schulleiterin hierher, und wo war ich überhaupt? Ein warmherziger Ausdruck legte sich auf ihre Züge.
»Ja, mein Kind. Ich bin hier, um dich zu warnen«, erklärte sie, und ihr Lächeln verschwand. Dann begann sie plötzlich zu flackern, und einige Teile von ihr wurden transparent. Ein lautes Rauschen ertönte, so als ob irgendetwas unsere Verbindung störte. Sie schloss die Augen und schien sich angestrengt zu konzentrieren, bis sie wieder vollständig vor mir stand.
»Was war das, und wo befinden wir uns?«, wollte ich wissen.
»In deinem Traum, aber uns bleibt nicht viel Zeit. Deine Fähigkeiten blockieren die Verbindung«, erklärte sie und begann erneut zu flackern.
»Wir sind in meinem Traum? Aber wie ...«, setzte ich an, doch Mrs Jackson hob die Hand, und ich verstummte.
»Wie ich eben schon sagte … nur wenig Zeit. Mona … vertrauen … dunkle Seite … Verräter … David und Naomi … Gefahr.«
»Was? Ich kann Sie kaum verstehen«, schrie ich meine jetzt immer hektischer flackernde Rektorin an, deren Rede immer wieder von
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