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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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drang mir bis tief unter die Haut.
    Ich umrundete den Baum und sank dahinter zu Boden. So war ich sicher, dass mich niemand von der Hütte aus sehen konnte.
    Schluchzend lehnte ich mich mit dem Rücken an den Stamm und ließ meinen Tränen freien Lauf.
    Alles, was bisher geschehen war und was ich noch nicht hatte verarbeiten können, brach nun aus mir heraus. Die Angst, die ich mehr als nur einmal gespürt hatte und die ich immer zu unterdrücken versuchte.
    Die Unsicherheit, ob ich jemals wieder die reale Welt sehen würde.
    Der Gedanke an meine Eltern und mein früheres Leben, bevor ich von all den übernatürlichen Begabungen erfahren hatte. Damals, als mein Leben so normal und unbeschwert gewesen war.
    Die Gefühle für David, die ich nicht verstand, gegen die ich mich aber nicht wehren konnte.
     
    Ich zog die Beine an, legte meinen Kopf auf die Knie und weinte wie nie zuvor in meinem Leben. Ich wurde regelrecht von Heulkrämpfen geschüttelt und war so sehr damit beschäftigt, zwischen den Schluchzern genügend Sauerstoff in meine Lungen zu pumpen, dass ich die knirschenden Schritte im Schnee nicht bemerkte, die sich mir näherten.
    Erst als sich ein Arm um meine Schultern legte und mich jemand sanft an sich zog, begriff ich, dass ich nicht mehr alleine war.
    »Komm her«, hörte ich David sagen. Er zog mich noch näher an sich, und ich ließ es geschehen. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und legte meinen Kopf gegen seine Brust.
    Während ich weiterweinte und gleichzeitig mit einem Schluckauf zu kämpfen hatte, strich er zärtlich mit seinen Fingern über meinen Rücken.
    Obwohl meine Nase von der Heulerei ziemlich dicht war, nahm ich seinen unbeschreiblichen Duft wahr – eine Mischung aus frischem Holz und Zitronen.
    »Manchmal muss man sich alles von der Seele weinen«, sagte er leise. Ich nickte und fuhr mir mit dem Ärmel meines Pullis über die Nase.
    »Tut mir leid, dass du mich so siehst«, schluchzte ich. Dass er mich so sah, war mir extrem peinlich, aber jetzt war es sowieso zu spät.
    Ich spürte, wie er seinen Zeigefinger unter mein Kinn legte und es leicht anhob, damit ich ihn ansehen musste. Als unsere Blicke sich trafen, sah ich in seinen hellgrünen Augen Zuneigung und Wärme.
    »Es gibt keinen Grund, sich zu entschuldigen, Lucy. Wenn du dir deine Sorgen von der Seele reden möchtest, bin ich jederzeit für dich da«, sagte er leise.
    »Vor ein paar Tagen noch hast du mich beleidigt und bist mir aus dem Weg gegangen. Was hat sich geändert, dass du auf einmal so nett zu mir bist?«
    David sah nach oben, wo ein kleines Stück Nachthimmel zwischen den dicht verschneiten Baumkronen zu erkennen war.
    »Ich habe keine Lust mehr dagegen anzukämpfen«, sagte er schließlich.
    Ich runzelte die Stirn.
    »Wogegen anzukämpfen?«
    Jetzt drehte er den Kopf wieder zu mir und sah mich eindringlich an.
    »Gegen meine Gefühle für dich«, flüsterte er, hob seine Hand und strich federleicht über meine Wange.
    Mein Herz machte einen Freudensprung, als die Bedeutung seiner Worte meinen Verstand endlich erreichte.
    Seine Finger fuhren zärtlich die Konturen meines Gesichtes nach, und ein angenehmes Kribbeln durchströmte mich. Ich schloss die Augen, hielt den Atem an und genoss seine Berührung.
    Als ich sie wieder öffnete und David ansah, lächelte er. Dann beugte er sich zu mir und küsste die kleine Beuge zwischen Hals und Schulter. Mein Atem kam jetzt stoßweise. Wenig später spürte ich seine warmen Lippen auf meinen. All die Schmetterlinge in meinem Bauch stoben auseinander und verteilten sich in meinem ganzen Körper.
    Sanft bahnte sich seine Zunge ihren Weg in meinen Mund. Als ich ihm endlich nachgab und unser Kuss immer leidenschaftlicher wurde, gab ich ein wohliges Stöhnen von mir.
    David schlang die Arme fester um mich. Ich spürte jeden Muskel seines durchtrainierten Körpers und wünschte mir, dieser Augenblick würde niemals enden.
    Während wir uns küssten, nahm ich nichts anderes um mich herum wahr. Ich befand mich gerade in meiner eigenen kleinen, perfekten Welt, in der niemand mir etwas anhaben konnte.
    Erst als David seine Lippen von meinen löste und mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr strich, fiel mir plötzlich auf, wie kalt es hier draußen war. Mit dem Daumen wischte er mir eine verbliebene Träne von der Wange und sah mich eindringlich an.
    »Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt«, gab er flüsternd zu.
    Mein Herz schlug unzählige Purzelbäume, und mein Verstand

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