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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Naomi packte ihn am Arm und hielt ihn zurück.
    »Nicht!«, warnte sie ihn.
    Alle Blicke waren jetzt nur noch auf mich gerichtet, und niemand wagte es, sich zu bewegen. Es war, als hätte jemand die Zeit angehalten.
    Dann wurde das Feuer in mir übermächtig. Ich schrie auf, als die Hitze ihren Höhepunkt erreicht hatte. Automatisch breitete ich die Arme aus und schloss die Augen. Mit einer alles erschütternden Explosion bahnte sich die Energie, die sich in mir aufgestaut hatte, ihren Weg nach draußen.
    Die Erleichterung, als diese gigantische Kraft und mit ihr die qualvollen Schmerzen meinen Körper verließen, war unbeschreiblich.
    Als ich auf die Knie fiel, hatte ich die Augen noch immer geschlossen. Ich nahm die Schreie um mich herum zwar wahr, doch ich war zu erschöpft, um zu verstehen, was gerade geschah oder was sie bedeuteten.
    Ich kippte zur Seite.
    Bevor mein Körper unsanft auf dem Boden aufschlug, hatten sich zwei starke Hände um mich gelegt.
    Ich wurde nach oben gezogen, und als mir der Duft von frischem Holz und Zitronen in die Nase stieg, wusste ich, dass es David war, der mich in seinen Armen hielt und mich fest an sich presste.
    Ich verstand nicht, was geschehen war. Das Gesicht fest an seine Brust gepresst, lauschte ich auf die Geräusche um uns herum. Doch ich hörte nichts außer Davids Atemzüge an meinem Ohr und Naomis erstaunte Ausrufe. Kein Knurren, kein gefährliches Brüllen.
    Träge blinzelnd versuchte ich die Augen zu öffnen und hob erschöpft den Kopf. Als es mir endlich gelang und sich der trübe Schleier etwas gelegt hatte, sah ich mich um.
    In einem Radius von ungefähr fünfzig Metern stand kein Baum mehr, und der Schnee, der eben noch wie eine weiße Lage Stoff den Waldboden bedeckt hatte, war verschwunden.
    Kein einziger Werwolf war zu sehen. Stattdessen entdeckte ich überall blutige Fleischfetzen, die sogar teilweise in den Ästen hingen. Und ich hatte irgendwie das Gefühl, als wäre ich kleiner geworden.
    Stirnrunzelnd sah ich nach unten auf meine Füße und stellte erstaunt fest, dass David und ich in einem kleinen Krater standen, genau wie Naomi, die sich ebenfalls völlig überrascht umsah.
    Die ganze Umgebung sah aus, als hätte ein Meteorit eingeschlagen und als wäre alles um uns herum durch die darauf folgende Druckwelle zerstört worden.
    »Was ist passiert?«, flüsterte ich erschüttert.
    »Sag du es mir«, entgegnete David und strich mir sanft mit dem Handrücken über die Wange. Ruckartig riss ich den Kopf hoch und sah ihn an.
    »Wieso ich?«
    »Weil du das gewesen bist«, antwortete er.
    »Ich?«, kiekste ich bestürzt. »Aber wie?«
    Anstatt mir zu antworten, beugte er sich zu mir und küsste mich. Diese zärtliche Geste traf mich völlig unvorbereitet.
    Ich schlang die Arme um seinen Hals. Die Erleichterung darüber, dass er noch am Leben war und mich in seinen Armen hielt, war grenzenlos. Er legte seine Hände auf meine Taille und zog mich fester an sich.
    »Hallo? Könnt ihr damit nicht warten, bis wir wieder bei den anderen sind?«, schnaubte Naomi. Widerwillig löste sich David von mir.
    Die Vampirin stand neben uns, die Fäuste in die Hüften gestemmt und schüttelte missbilligend den Kopf.
    Augenblicklich wallten Schuldgefühle in mir auf, und ein flaues Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Ich wusste ja immer noch nicht, was zwischen den beiden lief.
    David, der mein Unbehagen zu spüren schien, zwang mich, ihn anzusehen. Sein sanftes Lächeln beruhigte mich, und seine strahlend grünen Augen zogen mich sofort wieder in seinen Bann.
    »Zwischen Naomi und mir war niemals mehr als nur Freundschaft«, beantwortete er meine unausgesprochene Frage.
    Ich zog die Augenbrauen nach oben und sah ihn erstaunt an.
    »Aber ich dachte ... «, stammelte ich verwirrt, verstummte jedoch mitten im Satz, während mein Herz bereits wieder begann, wilde Purzelbäume zu schlagen.
    »Es war notwendig, den Anschein zu erwecken, als wäre es anders«, erklärte er knapp.
    Nun war ich völlig konfus. Was sollte das denn bedeuten?
    »Wieso das?«
    Erneut lächelte er.
    »Das erklären wir dir unterwegs. Jetzt müssen wir uns aber schleunigst auf den Weg machen und hoffen, dass Jason auf uns gewartet hat, sonst dürfen wir den ganzen Weg zu Fuß gehen.« Ich blickte zu Naomi, die mich breit grinsend ansah.
    »Und nur damit du es weißt, ich hasse dich nicht«, sprudelte es aus ihr heraus.
    »Wie bitte?« Ich verstand nur noch Bahnhof und kam mir vor, als hätte ich

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