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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Feuersturm in einer heißen Sommernacht. Du erinnerst dich so wie ich, wie es einst war.“
    „Nein.“ Sie hielt sich die Ohren zu.
    „Doch.“ Ungeduldig nahm er sie bei den Schultern und blickte tief in die Augen, die ihn jahrelang in seinen Träumen verfolgt hatten. „Vieles hat sich verändert in sechs Jahren, doch das nicht.“ Sein Mund umschloss ihre Lippen, fest, eine Erwiderung fordernd.
    Sie verkrampfte sich und rang nach Luft. Zornig versuchte sie, sich zu befreien. Doch er ließ nicht ab von ihr. Nicht jetzt. Vielleicht nie mehr. Er spürte ihren Trotz, doch auch ihre Begierde. Kurz dachte er daran, sein unbarmherziges Streben nach einer Zustimmung von ihr zu erzwingen. Rowena mochte stark und fest wirken, doch sie war verletzbar und brauchte Zuneigung. Sein Kuss wurde sanft, liebkosend, verführerisch.
    Sie erzitterte in seiner Umarmung, schlug gegen seine Brust, als ob sie versuchte, sich zu entscheiden, ihn von sich zu stoßen oder ihn zu umklammern. Ihre Lippen öffneten sich mit einem sanften Stöhnen, als sie sich an ihn schmiegte. Das war die Einladung, die er brauchte. Eine Hand um ihre Taille, vertiefte er den Kuss.
    Rowenas Sinne schwanden. All die sorgfältig errichteten Barrikaden brachen zusammen. Ihr Verlangen, das sie über die Jahre unterdrückt hatte, erfasste sie, als sie Lions Umarmung erwiderte. Oh, wie sehr begehrte sie ihn. Jetzt. In diesem Augenblick ...
    „Ach! “ Lions Lippen lösten sich von den ihren, und er drückte seinen Mund an ihren Hals. Sein Atem schien ihre Haut zu versengen. Ihre Herzen schlugen in demselben raschen Takt. „O Mädchen, ich weiß...
    „Nein.“ Beschämt und verängstigt darüber, was sie beinahe getan hätte, stieß sie schwach gegen ihn. „Lass mich gehen.“
    Er lockerte seinen Griff, gab sie jedoch nicht frei. „Rowena?“ „Verdammt.“ Sie trommelte gegen seine Brust. „Warum musst gerade du es sein?“ Sie blickte in Augen, die dunkel waren vor Leidenschaft.
    „Ich denke, wir sind glücklicher als andere.“ Er senkte wieder  seinen Kopf und suchte ihren Mund.
    „Tu es nicht.“ Sie stieß ihn von sich, und er ließ sie gehen. Sie taumelte einen Schritt zurück.
    „Es war unvermeidlich.“
    „Es ist nicht mehr so wie einst. Es kann niemals mehr so sein. Ich ... ich könnte dir nie wieder vertrauen. Und ... und ich habe Pflichten, Verantwortungen.“
    „So auch ich“, sagte Lion langsam und wog seinen nächsten Schritt ab. „Ich sehe diese nicht in Gefahr. Du brauchst jemanden, der dich beschützt, und ich bin dieser Mann.“
    „Ich brauche deinen Schutz nicht.“
    „O doch, du brauchst ihn. Hast du vergessen, was erst eine kleine Weile zuvor geschah?“
    Die Farbe kehrte in ihre bleichen Wangen zurück, und ihre Augen spiegelten ihre aufgewühlten Gefühle wider. „Ich habe keine Angst um mich. Ich habe nichts Falsches getan. Doch was ist mit Colin? Gewiss wird der Earl kein Kind hängen lassen.“ „Der Wolf tut, was immer ihm gefällt.“
    „Der Wolf.“ Sie presste die Lippen zusammen. „Ja, das ist ein passender Name für einen Verrückten wie ihn. Kannst du nichts tun, um ihn aufzuhalten?“
    „Alexander ist ein gefährlicher Mann“, sagte Lion und dachte an seine eigenen Pläne.
    „Ich hätte nicht geglaubt, dass du Angst hast“, neckte sie ihn. „Angst, nein, doch Vorsicht, ja. In der Nähe des Earls bin ich vorsichtig wie ein Mann in einer Grube mit Nattern.“
    „Bitte.“ Die Hände auf ihr Herz gelegt, sah sie zu ihm auf. „Du musst etwas tun.“
    In diesem Augenblick hätte er ihr alles gegeben, und er musste sich zusammennehmen, nicht zu vergessen, wie viele Leben auf dem Spiel standen. „Ich werde mit Alexander sprechen“, sagte er vorsichtig. Er wagte nicht, seine Pläne zu offenbaren, um nicht Gefahr zu laufen, von ihr betrogen zu werden.
    „Wird er auf dich hören?“
    „Er hat es in der Vergangenheit getan. Ich weiß nicht, ob er den Burschen freilässt, doch vielleicht kann ich sein Leben retten.“ Es war nötig, sie von dieser gefährlichen Unterhaltung abzubringen. „Als Verlobungsgeschenk für dich.“
    „Ich bin nicht deine Verlob...“ Sie blickte ihn an. „Oh, gut denn, doch ich werde nicht das Bett mit dir teilen“, sagte sie fest. „Selbst nicht, wenn ich Colin rette?“ fragte er halb im Scherz. „Nein. Es ist verachtungswürdig von dir, so etwas vorzuschlagen.“
    „Du hast es zur Sprache gebracht. Kannst du dich mir gegen-über nicht wenigstens benehmen, wie ein Mädchen

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