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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Gefahr.“
    „Glaubst du, sie werden ihn hängen?“
    Lion blieb es erspart, ihr eine Lüge zu erzählen, als Bryce mit zwei Bechern Wein kam. Lion wusste, sein Vetter war nicht gekommen, um Erfrischungen zu bringen, sondern um Anweisungen zu erhalten. Da er wusste, wie wenig Zeit war, breitete er seinen Umhang im Gras aus und verbeugte sich vor Rowena. „Möchtest du dich ausruhen und von dem Wein, den uns Bryce so aufmerksam brachte, versuchen?“
    Sie setzte sich. Rowena wirkte benommen wie jemand, der ein Unheil überlebt hatte, doch nicht wusste, wie ihm geschah.
    Lion zog Bryce ein paar Schritte mit sich fort. „Schick eine Nachricht an die Männer in den Hügeln“, sagte er auf Französisch. Lion hatte dreißig Mann bei sich, doch weitere fünfzig Sutherlands lagerten gut versteckt in den Hügeln, eine Verstärkung, von der der Earl nichts wusste. „Sie haben drei Stunden Zeit, um nach Blantyre zu kommen und Colin zu befreien.“
    „Drei Stunden? Dann ist es noch nicht einmal völlig dunkel.“ „Ich weiß, indes, es geht nicht anders. Wir müssen rasch handeln. Sie werden nicht damit rechnen, dass jemand so bald kommt. Und ich möchte nicht, dass der Junge die Nacht im Verlies verbringt.“
    „Ich werde einige unserer Männer nehmen und losschlagen.“ „Nein. Die MacPhersons werden zuerst auf uns zeigen, wenn der Junge verschwunden ist. Ich möchte, dass sich jeder Sutherland an diesem Nachmittag zeigt. Und ich möchte, dass die gesamte Aufmerksamkeit auf sie gerichtet ist.“
    „Wie sollen wir das erreichen? Das einzige Ereignis für heute ist das Steinheben geblieben. Das kann eine tödlich langweilige Sache sein, und die Zuschauer werden sich entfernen.“ „Ja, dann brauchen wir etwas Aufregendes. Eine Herausforderung.“ Lion hob den Kopf und schmiedete einen Plan. „Schick die Nachricht an unsere Männer. Ich kümmere mich um die Unterhaltung.“
    Lions Gedanken kreisten um seine Pläne, als er sich neben Rowena niederließ und aus dem zweiten Becher trank.
    „Warum hast du behauptet, wir seien verlobt?“ fragte sie.
    „Es war das Einzige, was mir so schnell eingefallen ist. Ich hatte keine große Lust, mit anzusehen, wie du Colin Ross Gesellschaft im Kerker von Blantyre leistest“, sagte Lion. „Und so, wie die Dinge lagen ... “
    „Du kannst mich nicht an dich binden.“
    „Nicht, wenn du nicht zustimmst.“
    „Das werde ich nicht. Niemals.“
    „Ich werde dich nicht zwingen, Rowena, doch du solltest wissen, wie sehr ich dich begehre.“
    Sie riss die Augen auf und wurde blass. „Hast du deswegen mit Bryce geflüstert? Planst du, mich zu entführen und zur Vermählung zu zwingen?“
    „Nichts so Tollkühnes, obwohl ich darauf zurückgreifen könnte, wenn meine anderen Pläne fehlschlagen. Ich habe jedoch an ein Verlobungsgeschenk gedacht.“
    „Ich will keine Geschenke von dir.“
    „Nicht einen Ring für deinen Finger oder eine Spange für deine Chamarre?“
    „Nein“, sagte sie. „Doch wenn du einen Weg finden könntest, um Colin Ross zu befreien ..."
    Lion unterdrückte ein Lächeln. Ja, sie war eine würdige Widersacherin. „Dies wäre zu gefährlich.“
    „Könntest du es nicht wenigstens versuchen?“
    Er lächelte sanft. „Für dich würde ich alles versuchen.“ „Wirklich? Doch wie ...?“
    Er schüttelte den Kopf. „Es ist das Beste, du weißt nichts. Ich möchte nicht, dass du um meine Sicherheit besorgt bist.“
    „Das habe ich schon vor Jahren aufgegeben.“
    „Tatest du das?“ fragte er und war erfreut über die Gefühle, die in ihren Augen aufflammten. Sie war ihm nicht so abhold, wie sie es gerne gewesen wäre. „Ich habe niemals aufgehört, mich um dich zu sorgen, Mädchen, selbst als ich vernahm, dass du dich davonmachtest und mit einem anderen vermähltest in dem Augenblick, als ich mich umdrehte.“
    Zornesröte färbte ihre Wangen. „Du warst es, der mich verließ ohne ein Wort oder eine Nachricht.“
    „Nein, da hast du Unrecht. Ich habe mich sehr um dich gesorgt,
    doch zu jenem Zeitpunkt hatte ich keine andere Wahl.“
    „Nun, es kümmert mich nicht mehr, warum du von mir gingst. “ Sie erhob sich, strich die Falten ihres Rockes glatt und wandte sich um, um ihn zu verlassen.
    Er war nicht bereit, sie gehen zu lassen, so sprang er auf und versperrte ihr den Weg. „Es kümmert dich wohl. Darum versuchst du immer wieder, vor mir davonzulaufen. Was einst zwischen uns war, besteht noch immer, Rowena. Es brodelt und knistert, wild wie ein

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