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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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es. Plötzlich dachte sie an die Männer, die sie auf der Treppe angegriffen hatten. Sie wollte ihn fragen, ob er etwas in Erfahrung gebracht habe, obgleich er unerschütterlich bemüht war, den Vorfall geheim zu halten. Verstohlen blickte sie um sich, um zu sehen, was in der Nähe geschah.
    Harry war hinübergewandert, um die Speerwerfer zu beobachten, und jammerte lauthals, dass seine Wunden noch nicht genügend verheilt wären, um den Sutherlands zu zeigen, wie man es richtig machte. Kier stand wachsam hinter ihnen auf dem Felsen.
    „Gesell dich zu ihnen, wenn du möchtest, Kier. Unter so vielen kräftigen Kriegern kann mir nichts geschehen.“
    „Ich werde bleiben.“ Kier blickte auf Lion.
    „Kier Gunn, du beunruhigst mich mehr, wenn du über mir lauerst wie ein großer Geier. Und ich bezweifle, dass dies Finlays Absicht war. Lord Lion rettete mir zweimal das Leben.“
    „Ich bin sicher, er hatte dafür seine Gründe“, antwortete Kier knapp.
    „Genug“, rief Rowena. „Geh! Geh und starr jemand anders  an.“
    „Er ist ein Mann, der seine Pflichten ernst nimmt.“ Lion sah Kier nach, als dieser davonstapfte. „Wo ist Dun an diesem schönen Morgen?“
    „Er schläft, so sagte Kier. Dun stand die ganze Nacht Wache vor meiner Tür und brauchte Ruhe.“
    Lion beobachtete Kier, der steif dastand und den Wettkampf beobachtete, doch immer noch ein Auge auf sie warf. „Er mag mich nicht.“
    „Nein“, seufzte Rowena. „Kier und Dun waren nicht erfreut darüber, von meiner Verlobung zu hören, und wer kann sie dafür tadeln, denn sie fürchten nun, ich könnte meinen Pflichten für den Clan Gunn abschwören.“ Sie strich mit klammen Fingern über ihren Rock. „Ich habe die Umstände erklärt, die zu deiner ... deiner Erklärung führten.“
    „In der Tat? Hast du ihnen auch gesagt, dass sich nichts zwischen uns verändert hat?“ fragte er. Seine Stimme klang tief und rau.
    Rowena rang nach Atem. Ihr Kopf fuhr hoch. „Nein, das habe ich nicht, weil sich alles verändert hat.“
    „Ach, Rowena, du kannst sie belügen und auch mich, doch nicht dich selbst. Dieses ... dieses Feuer, das in unserem Inneren lodert, ist wie ...“
    „Sag nichts.“ Rowena wandte sich ab. Sie konnte das kräftige Leuchten in seinen Augen nicht ertragen und kämpfte gegen die aufkeimende Hitze, die ihr Inneres aufwühlte.
    „Es tut mir Leid, Rowena. Ich wollte dich nicht ängstigen.“ „Ich habe keine Angst.“ Doch sie hatte entsetzliche Angst, sie könnte ihm nachgeben. Sie starrte die Männer an, die sich im Speerwurf übten. „Warum sind wir wirklich hierher gekommen?“ „Damit die Burschen üben können.“
    Sie blickte auf. „Nein, du erwartest jemanden.“
    Seine dunklen Augenbrauen hoben sich, dann zeigte sich ein verstohlenes Lächeln auf seinem Gesicht. Als sie das sah, ließ ihre Anspannung nach. „Du bist viel zu schlau, Mädchen.“ Er hockte sich neben sie. „Da ist jemand, den ich sehen muss. Das ist der tatsächliche Grund, warum wir hier heraufgeritten sind. Wir hätten genauso gut vor den Mauern Blantyres üben können. Doch ich kann meinen Freund nicht hierher kommen lassen, wenn deine Gunns hier sind.“
    „Warum misstraust du meinen Männern?“
    „Alexander würde viel darum geben, um zu erfahren, wer mein Freund ist, und Eneas wäre höchst erfreut und könnte sich noch mehr bei Alexander einschmeicheln, indem er ihn mit dieser Nachricht versorgt.“
    „Kier und Harry sind meine Männer ... und die Finlays. Sie würden Eneas nichts sagen.“ Sie betrachtete Lion genau und sah seinen verschlossenen Ausdruck. „Was ist? Was ist sonst noch geschehen?“
    Er schüttelte den Kopf, dann verzog er seinen Mund zu einem Lächeln. „Ich hatte letzte Nacht einen Besucher. Ein Mann, der in mein Gemach kletterte und Böses im Schilde führte.“
    „Lion.“ Sie fühlte, wie das Blut aus ihren Adern wich, und begann zu zittern. „Bist du verletzt?“
    „Nein, ich habe ihn vertrieben, ehe er zuschlagen konnte, doch er ließ ein Stück von seinem Tartan zurück, als er hinabstürzte. Ein Gunn-Tartan. “

Rowena schnappte nach Luft. „Eneas.“
    „Wahrscheinlich“, sagte Lion. „Vom ersten Moment an war zwischen uns kein gutes Gefühl. Er denkt vielleicht, höher in der Gunst Alexanders zu steigen, wenn er mich los wird. Oder Georas könnte ihn bezahlt haben, um mich aus dem Weg zu schaffen, oder ... “, seine Augen glänzten erheitert, „... er hat vielleicht Einwände, dass ich seines Bruders

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