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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Witwe den Hof mache.“
    „Bah, er kümmert sich wenig darum, was aus mir wird.“ „Selbst wenn, bin ich doch ein wenig zurückhaltend, was die Gunns betrifft.“
    „Doch mir vertraust du?“
    „Mit meinem Leben. Kommst du mit mir, während ich meinen Freund treffe? Ich kann dir seinen Namen nicht sagen, doch ich glaube, du wirst froh sein, ihn zu sehen.“
    „Wenn das eine List ist, um mit mir allein zu sein und mich auf einer Waldlichtung verführen zu können, wie du es früher schon tatest, du ..."
    „Das ist ein reizvoller Gedanke ... sehr reizvoll“, sagte er mit seinem breiten schottischen Akzent. „Doch ich schwöre dir, ich werde keinen derartigen Versuch machen, und du weißt, ich würde dich niemals berühren oder gegen deinen Willen zwingen.“ Das wusste sie. Sie hatte lediglich Angst, dass die geringe Willenskraft, die sie noch besaß, sie verlassen würde, sobald er sie berührte.
    „Kannst du mir nicht vertrauen?“ Er streckte seine Hand aus und lächelte.
    „Was ist mit Kier und Harry? Sie werden uns sicher folgen.“
    „Meine Männer werden dafür sorgen, dass sie sich unterhalten, solange wir fort sind.“
    „Du wirst ihnen kein Leid zufügen?“
    „Nicht körperlich, obwohl sie vielleicht ein wenig erzürnt über mich sein werden, wenn wir zurückkehren. Trotzdem ist alles für eine gute Sache.“
    „Ich weiß nicht, warum ich es tue“, sagte Rowena, doch als sie ihre Hand in die seine legte und seine raue Handfläche auf ihrer zarten Haut spürte, durchlief sie ein Schauer. Sie wusste sehr genau, warum sie mit ihm ging. Weil sie bei niemandem lieber wäre als bei Lion.
    Erleichtert gab Lion Red Will ein Zeichen, sich um die Gunns zu kümmern, und eilte mit Rowena davon. Sie verschwanden hinter den Felsen, ehe sie ihre Meinung ändern konnte.
    Sie vertraute ihm und sorgte sich um ihn mehr, als sie zugab. Es war ein langer Weg zu dem, was er wollte, doch er hatte gelernt, zu nehmen, was er bekam - um dann nach mehr zu trachten.
    „Es ist nicht weit.“ Lion hob den schweren Ast einer Kiefer aus dem Weg und zog sie bis zum Waldesrand. Es war finster und ruhig unter dem Dach aus Laub. Sein Vertrauen wich, als sie zögerte. „Es gibt keinen Grund, Angst zu haben, Rowena.“
    „Ich habe keine Angst.“ Sie lächelte, blickte um sich und atmete tief ein. „Ich habe bloß den Wohlgeruch in mich aufgenommen.“
    „Ja.“ Er entspannte sich und folgte ihrem Blick von Baum zu Baum. „Es ist nichts so lieblich wie eine Hochlandschlucht im Sommer.“ Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich Rowenas Bildnis auf, wie sie durch den Bach watete, die Röcke geschürzt bis zu den Schenkeln, ihr Gesicht gerötet vor Leidenschaft. Sie hatten sich auf dem moosbewachsenen Grün geliebt, zum Plätschern des Wassers und dem Summen der Bienen. „Rowena ...“
    Sie blickte auf, und Erinnerungen stürmten auf sie ein.
    Er machte einen Schritt vor, sie einen zurück.
    „Komm, es ist besser, wir gehen.“ Seine Stimme klang heiser von unterdrückten Gefühlen.
    Er wandte sich nach rechts. Der Laut einer Nachtigall erklang. Lion lächelte und änderte die Richtung. Er folgte dem Ruf des Vogels. Der dichte Wald ging in eine kleine Lichtung über, die von schwarzem Fels umgeben war. Er ging auf einen Felsblock zu und ließ Rowena sich darauf setzen.
    „Es ist niemand hier“, sagte sie vorsichtig.
    „Noch nicht.“ Lion setzte sich neben sie.
    „Du kommst spät“, sagte eine raue Stimme. Wesley Sutherland trat aus dem Gebüsch, seine Schritte waren schnell, doch nahezu lautlos.
    „Unvermeidbar.“ Lion erhob sich und stellte Rowena seinem Vetter vor. „Wo ist der Bursche?“
    „In der Nähe.“ Wes drehte sich um und pfiff.
    „Wie geht es ihm?“
    „Den Umständen entsprechend.“
    Rowena rang nach Luft, und Lion wandte sich um und sah, wie Colin Ross zwischen zwei Sutherlands auf die Lichtung trat. Sein schmales Gesicht war aschfahl, die Augen waren überschattet und trüb.
    „Oh, der arme Kerl.“ Rowena ging auf ihn zu, hielt inne, als Colin wimmerte, und versuchte, sich hinter einer seiner Wachen zu verkriechen.
    „Gib ihm einen Augenblick Zeit, Rowena. Die Stewarts gingen grob mit ihm um, ehe wir zu ihm kamen, und er hat Angst.“ „Diese Bestien! Wie hast du ihn herausgeholt?“ wisperte Rowena. „Wo war er die ganze Zeit?“
    „Hier mit meinen Männern“, antwortete Lion. „Sie hatten ihn aus dem Kerker geholt und ihn vor Alexanders Suchtrupps versteckt, doch es wird Zeit, dass wir

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