Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
Vom Netzwerk:
fortnehmen sollen.“
    „Ich fürchtete um Eure Sicherheit. Wenn er Euch vielleicht auch nicht wehtun wollte, so ist der Earl ein Rohling mit einem aufbrausenden Wesen.“
    „Ich hatte ihn gereizt.“
    „Es ist spät, und wir sind beide müde. Ich wünsche Euch einen geruhsamen Schlaf und werde am Morgen nach Euch sehen.“ „Wartet.“ Glenda fasste ihre Hand. „Es tut mir Leid, wenn ich undankbar scheine. Ihr tatet, was Ihr für richtig glaubtet.“
    „Nun, ich nehme an, dass auch ich nicht froh darüber wäre, wenn man mich aus meinem Haus fortschleppen würde, nur mit den Kleidern, die ich am Leibe trage.“
    Glenda errötete. „Sir Bryce sagte, es gebe eine Menge Stoffe im Lagerraum. Ich muss nur auswählen, was mir gefällt, und Ailsas Mädchen werden mir neue Gewänder nähen. “
    „Er ist sehr aufmerksam“, sagte Rowena vorsichtig.
    „Ja.“ Glenda blickte wehmütig, dann schüttelte sie den Kopf. „Ich bin an Alexander gebunden. Sir Bryce ist wahrscheinlich nur freundlich.“
    „So sind die Männer der Sutherlands“, sagte Rowena, als sie an die Tür ging. „Sie sind freundlich und ehrenhaft.“ Der Gedanke verfolgte sie, als sie sich in einem Gemach in der Nähe von Glendas Kammer zum Zubettgehen fertig machte. Rowena war überrascht und ein wenig verletzt gewesen, als Lion ihr sagte, dass sie hier schlafen sollte.
    „Ist das dein Gemach?“ hatte sie gefragt und das schmale Bett mit einer kunstvoll geschnitzten Truhe zu den Füßen betrachtet, sowie einen einzelnen hochlehnigen Stuhl, der vor dem Kamin stand.
    „Nein. Die Gemächer des Laird sind ein Stockwerk höher.“ „Aber ...“
    Er küsste sie rasch und flüchtig. „Du bist müde von der langen Reise, und ich dachte, dass es Lady Glenda etwas erleichtern wird, wenn du in der Nähe bist. Und ... und ich wollte nicht, dass du dich gezwungen fühlst.“ Damit verließ er rasch das Gemach.
    Gezwungen? Nachdem er sie verfolgt hatte, wollte er sie nicht zwingen?
    Männer, dachte Rowena, als sie einsam in ihr kaltes Bett stieg, können von Zeit zu Zeit so gedankenlos sein. Sie machte nicht den Fehler, zu denken, dass er das Interesse an ihr verlor, nicht nach seiner Erklärung in der Halle. Seine Freundlichkeit machte alles noch schwerer zu ertragen. Das Bewusstsein, dass sie nicht zusammen sein konnten, wühlte sie auf. Es wäre besser gewesen, nicht nach Blantyre zu gehen und ihn wieder zu sehen. Es wäre auch besser gewesen, ihn weiterhin dafür zu hassen, dass er sie verlassen hatte, als herauszufinden, welch wunderbarer Mann er war. Der einzige Mann, den sie jemals liebte.
    Heiße Tränen traten ihr in die Augen und liefen ihre Wangen hinunter. Sie liebte ihn, doch sie hatte ihn entsetzlich betrogen. Sie verheimlichte ihm die Wahrheit über Paddy.
    Was konnte sie sonst tun? Wenn er erfuhr, dass er einen Sohn hatte, würde Lion Paddy zweifellos für sich in Anspruch nehmen, trotz ihres Schwures. Padruig sei verdammt, dass er ihr die Hände mit diesem Gelöbnis gebunden hatte. Sie konnte Paddys Seele nicht der ewigen Verdammnis überantworten, selbst wenn es bedeutete, Lion zu belügen und auf das zu verzichten, was sie so sehr begehrte - seine Liebe.
    Rowena drückte ihr Gesicht in das feuchte Kissen und weinte darüber, doch noch mehr Paddys wegen, dem es niemals vergönnt sein würde, sich an der Liebe seines Vaters zu erfreuen. Als ihre Erregung nachgelassen hatte, lag sie erschöpft wach und konnte nicht schlafen. Ihr Wunsch, mit Lion zusammen zu sein, zehrte an ihr, bis sie die Leere nicht länger ertragen konnte.
    Sie stand auf, warf einen Umhang über ihr Nachtgewand, öffnete die Tür und stolperte an der Schwelle.
    Harry fluchte und setzte sich, die Augen reibend, auf.
    „Harry? Was machst du hier?“
    „Kier sagte, wir dürfen in unserer Wachsamkeit nicht nachlassen.“
    „Oh, das ist das Lächerlichste ...“ Sie stieg über ihren Gefolgsmann. „Ich gehe zu Lord Lions Gemach.“
    Harry eilte hinter ihr her. „Kier sagte, wir dürfen dem Lord nicht trauen. Er sagte ... “
    „Still. Du wirst noch den ganzen Turm aufwecken.“ Rowena hob den Saum ihrer Robe mit einer Hand hoch und stieg die enge Wendeltreppe hinauf. Es wunderte sie nicht, dass Harry ihr auf dem Fuße folgte, als sie das nächste Stockwerk erreichte. „Geh hinab und schlaf in der Halle. Weder mag noch will ich deinen Schutz.“
    Harry zuckte die Schultern und tat, wie ihm geheißen. Sie fühlte sich als Siegerin und eilte den kurzen, düsteren Gang

Weitere Kostenlose Bücher