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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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gefährdet.“ Er sagte jedoch nicht, dass er vorhatte zurückzureiten, sobald alles auf Glenshee geordnet war, sich ins Innere von Blantyre zu schleichen und sein Glück zu versuchen, sie zu finden.
    „Wie bald kann Nachricht von Hillbrae eintreffen?“
    „Morgen, frühestens.“
    Rowena seufzte und versuchte sich zu entspannen. Wesley und seine Männer hatten es geschickt verstanden, Colin aus einer befestigten Burg herauszuholen. Sicherlich konnten sie ihre Familie beschützen.
    Benachrichtigt von einer Vorhut, erwarteten die Bewohner von Glenshee ihre Ankunft. Die Zugbrücke war über die tiefe Klamm herabgelassen, die die Burg von Eindringlingen abhielt. Die Fallgitter waren hochgezogen, und die große Pforte war geöffnet. Als sie den inneren Burghof erreichten, kamen Menschen aus der Burg gelaufen. Sie bereiteten ihnen einen begeisterten Empfang. „Lion! Lion!“
    Lachend schwang sich Lion von seinem Hengst und wandte sich Rowena zu, um sie aus dem Sattel zu heben. „Ruhig, ruhig“, schrie er über das Getöse von fröhlichen Stimmen und kreischenden Dudelsäcken hinweg. „Ihr macht unseren Besuchern Angst. Ich möchte, dass Ihr Lady Rowena und Lady Glenda of Blantyre willkommen heißt.“
    Mit einem Lächeln erwiderte Rowena die herzlichen Willkommensrufe, Glenda hingegen starrte nur düster von ihrem Pferd herab auf die Sutherlands. Diesen finsteren Blick hatte sie die ganze Reise über bewahrt.
    „Wir hätten sie auf Blantyre lassen sollen“, sagte Lion. Rowena seufzte. „Glenda ist ein gutes Geschöpf, jedoch irregeleitet durch die blinde Liebe zu dem ersten Mann, der sich für sie interessierte.“
    „Für ihre Burg und ihre Männer, meinst du.“
    „Ich weiß, doch sie sieht das nicht. Sie betrachtet sich selbst als glücklich, dass Alexander einer Dame, die so unbedeutend ist wie sie, den Hof macht.“
    „Sie hat Bryces Aufmerksamkeit geweckt.“
    „Ja, er war sehr hilfsbereit.“
    Lion beobachtete Bryce, wie er Glenda mit liebevollem Blick  ansah, bereit, ihr hilfreich zur Seite zu stehen.
    „Nun, da wir angekommen sind, kann ich sie vielleicht dazu bewegen, wieder zu ihrem sanften Gemüt zurückzukehren.“
    „Ihr könntet die Vögel von den Bäumen bezaubern, Mylady.“ Lion nahm ihre Hand und führte sie die hölzernen Stufen zur Burg empor. Die Halle war hell erleuchtet. Ein einfaches Mahl mit gebratenem Fleisch, Gerstenbrot und Ale wurde gereicht, als sie Platz genommen hatten. Lion stillte Hunger und Durst, dann lehnte er sich zurück. Sein Blick schweifte von Rowenas sanften Zügen zu den Gesichtern seiner Clansleute. Zufriedenheit erfüllte ihn. Lange schon hatte er davon geträumt, hier zu sitzen und Glenshee zu befehligen, mit Rowena an seiner Seite.
    „Bist du hier glücklich?“ fragte er sie.
    „Glücklich?“ Sie blickte um sich und lächelte, als sie die Halle überschaute. „Es ist unerwartet ordentlich und sauber für das Heim eines unvermählten Ritters, der die meiste Zeit abwesend ist.“
    Lion nickte. Wollene Wandbehänge schmückten die weiß getünchten Wände. Die Schragentische waren in gutem Zustand, der Kamin von Asche gesäubert, und frische Binsen waren auf dem Boden ausgestreut. „Micheil ist ein bewährter Kastellan in meiner Abwesenheit und Ailsa, seine Frau, eine hervorragende Beschließerin. Doch ich wollte wissen, ob du hier glücklich sein könntest ... mit mir. “
    Rowenas Lächeln wich. „Lion, ich dachte, du verstehst, dass ich zu den Gunns zurückkehren muss.“
    Nein, er konnte nicht verstehen, warum sie sich widersetzte, einen Weg zu finden, dass sie beisammen sein könnten. Doch jetzt war nicht der Augenblick, sie zu drängen. „Du musst müde sein“, sagte er und zog sie hoch. „Ich bringe dich in dein Gemach.“ „Lion.“ Sie berührte seine Wange. Bedauern schimmerte dunkel in ihren Augen. „Ich wünschte, die Dinge wären anders, doch ich kann die Zukunft meines Sohnes nicht gefährden, indem ich meinen Schwur breche.“
    Lion nickte trotz des Schmerzes in seiner Brust. Er wollte nicht aufgeben. Er musste einen Weg finden, sein Ziel zu erreichen.
    Könntest du hier glücklich sein?
    Diese Frage verfolgte Rowena den ganzen Abend, während sie dafür sorgte, dass Glenda in einem feinen Gemach untergebracht wurde. Es gelang ihr sogar, sie zum Lächeln zu bringen.
    „Ja, es ist wie in einem Adlerhorst“, sagte Glenda, als sie durch das Fenster hinab in die tiefe Schlucht blickte. „Trotzdem hättet Ihr mich nicht mit List

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