Schottische Ballade
presste sich an ihn. „Du bist so empfindsam, so einfühlsam, Liebes.“
„Lion.“ Ihre Hände wühlten in seinen Haaren, umklammerten ihn, als das Feuer in ihr aufloderte. Die Erregung wurde beinahe unerträglich. Sie wand sich unruhig unter ihm. Als er endlich den Kopf hob, seufzte sie und griff nach ihm.
„Nicht jetzt, Geliebte. Ich werde dir Vergnügen bereiten.“ Er bedeckte ihren Körper mit Küssen. Seine Hände fuhren ihren Rücken entlang, umfassten sie und streichelten sie zärtlich. Er drückte seine Zunge in ihren Nabel, und sie rang nach Atem. Er sog den Duft ihrer Haut ein, und er küsste sie tiefer, tiefer ....
„Lion. Was tust du?“ fragte sie und versteifte sich.
„Du wirst es mögen, ich verspreche es.“ Er spreizte ihre Schenkel und küsste sie, wo sie es am wenigsten erwartet hatte.
„Aber ... oh“, rief sie atemlos. Die Worte gingen in einem Stöhnen reiner Wonne unter, als er sie in seinen Bann zog. Ungeahnte Gefühle durchdrangen sie. Die Wollust wuchs und erfasste sie, trug sie höher und höher. Jede Zurückhaltung schmolz dahin mit seinem begierigen Zungenspiel. Sein Name kam von ihren Lippen, immer und immer wieder. Sie gab sich dem Wunder hin und schrie leise, als sie den Gipfel der Lust erreichte.
„Ich liebe dich, Rowena.“ Lions Stimme klang heiser und tief in ihren Ohren. Er wiederholte die Worte, als er das Feuer in ihr mit heißen Küssen erneut entfachte.
Noch Augenblicke zuvor war sie befriedigt, doch nun war ihre Begierde aufs Neue geweckt. „Ich liebe dich“, schrie sie, als er in sie eindrang, sie erfüllte, mit ihr eins wurde.
„Oh, Rowena.“ Er umschlang sie. Sie verloren sich und fanden wieder zusammen. Zwei Hälften zu einem Ganzen.
Sie liebten sich die ganze Nacht, dösten ein wenig, um sich wieder zu vereinigen. „Du brauchst deinen Schlaf, Liebes.“
„Nein. Ich brauche dich“, sagte sie und versuchte, die Verzweiflung in ihrer Stimme zu verbergen, denn sie wusste, dass ihnen nur diese eine Nacht blieb. Morgen oder den Tag darauf musste sie nach Hillbrae reiten, um nach Paddy zu sehen. „Liebe mich.“
„Das tue ich“, flüsterte Lion, und erneut brach ihr das Herz. Als sie das nächste Mal erwachte, fiel Sonnenschein in das Gemach, und sie lag allein im Bett. „Lion?“
„Ich bin da.“ Er kam zu ihr und befestigte gerade mit einer Spange den Tartan an seiner Schulter.
„Wohin gehst du?“ fragte sie schläfrig.
„Hinunter. Die Männer kamen gerade an.“
Der Schlaf war verflogen. „Nachricht aus Hillbrae?“ „Wahrscheinlich, doch du musst nicht aufstehen.“
Rowena war bereits aus dem Bett und kramte die am Boden liegenden Gewänder zusammen. Hastig zog sie das Nachtgewand an und warf den Umhang über, dann lief sie ans hohe Fenster, um hinunterzusehen. „Gibt es Verwundete?“
„Das kann ich nicht sagen. Warum bleibst du nicht bis ...“ „Nein.“ Rowena war bereits an der Tür. „Ich bin schon zu lange ohne Nachricht von meinem Sohn gewesen. Ich muss wissen, wo er ist, damit ich zu ihm kann und ...“
Lion ergriff ihre Schulter und zog Rowena an sich. „Hat dir die letzte Nacht so wenig bedeutet, dass du mich verlassen kannst?“ „Letzte Nacht bedeutet mir alles, doch ..."
„Du sagtest, du liebst mich. War es bloß Wollust, die dich das sagen ließ?“
Rowena versteifte sich. „Es wäre besser für uns beide, wenn das so wäre, denn obwohl ich dich liebe, kann ich nicht mit dir leben.“ Sie entwand sich seinem Griff, da sie den Schmerz, den sie in seinen Augen sah, nicht ertragen konnte, und mühte sich, den Balken von der Tür zu bekommen.
Lion entfernte ihn, öffnete die Tür und trat zur Seite. „Es ist noch nicht vorbei, Rowena“, warnte er sie, als er hinter ihr den Gang entlangschritt.
Der Burghof war erfüllt mit geschäftigem Treiben. Pferde wurden herumgeführt und Hunde kläfften. Rowena stand auf Zehenspitzen, um nach Wes Ausschau zu halten. Sie wollte erfahren, was sich zugetragen hatte. Statt dessen fiel ihr Blick auf jemanden, den sie nicht erwartet hatte zu sehen.
„Finlay!“ Rowena stürmte die hölzernen Stufen hinab in den Burghof und bahnte sich den Weg durch die Menge, bis sie neben seinem Pferd stand. „Finlay, was tust du hier?“
Er blickte auf sie hinab und lächelte müde. Schmerz zeichnete sein durchfurchtes Gesicht. „Es schien mir der einzig sichere Ort zu sein.“
„O Finlay, was ist geschehen?“
„Eneas brachte solch eine starke Truppe mit sich, dass Wesley
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