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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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als sein Blick durch die Halle schweifte, sah er bloß ein paar verängstigte Leibeigene und die Männer, die er zurückgelassen hatte. Höchstens fünfzig Mann. Verdammt, Alexander würde seinen Kopf verlangen. „Wie viele zogen mit Finlay?“
    „Nun, da waren Father Cerdic, Gowain und ..."
    „Ich will nicht die Namen, du einfältiger Narr. Wie viele?“ „Gut einhundert... und auch der Junge. Ich sagte Finlay, dass Ihr strikten Befehl gabt, den Jungen hier zu lassen, doch ..."
    „Idiot!“ Eneas schlug dem Verwalter mit dem Handrücken ins Gesicht, so dass dieser gegen die Schragentische fiel, die an der Wand lehnten. „Sie werden ihn zu seiner Hure von Mutter gebracht haben. Wohin?“ Er packte Wat und schüttelte ihn. „Wohin sind sie gezogen?“
    „Ich ... weiß ... es ... nicht“, brachte der Verwalter stockend hervor. Blut trat ihm aus Mund und Nase. „Sie ... sie sind nach Norden geritten.“
    „Ich muss ihn zurückholen.“ Eneas ließ Wat los und wandte sich an das andere Gesinde. Sie drängten sich wie eine Herde Schafe zusammen, die Augen vor Angst weit aufgerissen. „Eine großzügige Belohnung erwartet den, der mir zeigt, welchen Pfad sie nahmen.“
    Niemand regte sich.
    „Soll ich einige Hälse brechen?“ fragte Clem hoffnungsvoll.
    Eneas blickte ihn mit starren Augen an, seine Gedanken wirbelten durcheinander. Rowena hatte Blantyre mit Lion verlassen, doch die Burg Kinduin der Sutherlands lag südwestlich von Hillbrae. Versuchten sie ihre Spuren zu verwischen, oder wollten sie gar nicht nach Kinduin? Die Zeit wurde knapp; er brauchte Antworten. „Ja, fang mit Wat an, und dann greif dir einen nach dem anderen, bis ich weiß, wohin sie gegangen sind.“
    Sein Sohn. Er hatte einen Sohn.
    Die Worte klangen in seinem Kopf nach, als er in seinem Gemach auf und ab lief und auf Rowena wartete.
    „Werden wir die Spähtrupps verstärken?“
    Lion wirbelte herum und sah Bryce gegen die geschlossene Tür gelehnt. „Spähtrupps? Welche Spähtrupps?“ fragte er.
    „Falls Eneas Gunn versucht, seinen Clansmännern hierher zu folgen.“ Bryces Augen bargen tiefe Besorgnis.
    „Bei Gott, das habe ich vergessen.“ Lion fuhr sich mit der Hand durchs Haar und starrte zum Fenster hinaus. Wolken verdunkelten die Sonne, die so strahlend am Morgen geschienen hatte. War es ein böses Omen? Nein, das wollte er nicht glauben, nicht jetzt, wo die Dinge sich so wohl entwickelten. Rowena liebte ihn, und sie hatten zusammen einen Sohn. Trotzdem ...
    Seufzend wandte er den Blick zurück zu seinem Freund. „Wir müssen wachsam sein. Was käme Eneas mehr gelegen, als zu beweisen, dass ich mich hier aufhalte, obwohl ich in Kinduin sein sollte, um die Truppen für des Earls Heer zu versammeln?“
    „Ich werde die Spähtrupps zusammenstellen“, sagte Bryce.
    „Sie sollen bis zum südlichen Ende des Loch ausschwärmen. Oh, und es wird das Beste sein, wenn die Schäfer ihre Herden von der Sommerweide hereintreiben. Wir können sie im tiefer gelegenen Hof in Pferchen unterbringen und Zelte aufspannen, um den Pächtern Obdach zu geben. Beim ersten Anzeichen von Eneas oder einem anderen Feind vernichten wir die Ernte auf den Feldern und bringen unsere Leute herein.“
    „Denkst du, dass es so schlimm wird?“ fragte Bryce vorsichtig.
    „Ein Wolf, dessen Pläne man durchkreuzt, wird zum unbarmherzigen Feind. Wenn Alexander Grund hat, zu glauben, dass ich ihn betrog, und nach Rache sucht, wird er den ganzen Landstrich verwüsten. Wir sollten uns besser darauf vorbereiten, einer Belagerung standzuhalten.“ Lion lächelte. „Sie wird kürzer werden, wenn seine Männer keine Beute machen können.“
    „Was ist mit deinem Vater? Sicher wird er uns zu Hilfe kommen.“
    „Gewiss, doch Edinburgh ist weit weg. Es kann eine Woche dauern, bis meine Nachricht ihn erreicht, einige mehr, um Truppen zusammenzurufen und uns zu Hilfe zu kommen. Immerhin ist Glenshee uneinnehmbar und hat einen tiefen Brunnen. Wir können so lange aushalten, solange wir zu essen haben.“
    „Gott gebe, dass es dazu nicht kommt.“ Bryce entriegelte die Tür, dann wandte er sich um. „Er ist dein Sohn, nicht wahr?“ „Ja.“ Lions Herz begann zu rasen. „Ist das so offensichtlich?“ „Ich vermute, es wäre nicht so, wenn ich deine Familie nicht so gut kennen würde. Seine Augen sind die deinen, nur dunkler. Sonst gleicht er deinem Vater.“
    Lion nickte. Er hatte es sofort erkannt, als er den Jungen sah. Paddy war Lucais Sutherland von Kopf bis

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