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Schottische Engel: Roman (German Edition)

Schottische Engel: Roman (German Edition)

Titel: Schottische Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Canetta
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bedeckt, ruhten beide nebeneinander auf dem breiten Kingsize-Bett, wobei die Hände weniger ruhten als beabsichtigt. Erst als die Sonne sich im Westen hinter die Silhouette der Lagunenstadt senkte, standen sie auf, um einen ersten Bummel am Meer entlang zu machen.
    Aber als David bemerkte, dass Mary eine Bluse und einen Wollrock anzog, änderte er seinen Plan. »Liebling, es ist viel zu warm für deine Sachen, hast du nicht etwas Leichtes im Koffer? Ein Strandkleid und Sandalen oder ein Top und leichte Shorts?«
    Mary schüttelte den Kopf. »Ich wusste im kühlen Edinburgh nicht, wohin du mich entführst, David, ich habe keine Sommerkleider mitgenommen.«
    »Dann werden wir dir als Erstes eine leichte Kleidung besorgen, hier gibt es wunderbare Boutiquen, in denen wir alles finden, was du brauchst.«
    »Nein, David«, sie legte eine Hand auf seinen Arm und schüttelte den Kopf, »ich bin finanziell nicht in der Lage, mir eine Sommergarderobe zu kaufen. Bitte, du musst mich verstehen, aber ich werde mir keine Kleidung von dir schenken lassen.«
    »Was?«, verblüfft sah er sie an. »Warum denn nicht, mein Liebes?«
    »Es schickt sich nicht.«
    »Es schickt sich nicht, wenn ich meiner zukünftigen Frau, mit der ich Zimmer und Bett – und sogar die Dusche teile, ein Kleid kaufen will?«
    Sie lächelte ihn an. »Nicht böse sein, aber wir Frauen haben so unsere Grundsätze. Jedenfalls wir Frauen, die etwas auf sich halten.«
    »Du meine Güte. Was machen wir denn da? Du kannst unmöglich mit dem Tweedrock und den Schnürschuhen am Strand spazieren gehen.«
    Mary musste lachen. »Wenn du meinst, es sieht zu komisch aus, dann warten wir, bis es dunkel ist.«
    »Nein, ich habe eine bessere Idee.« Seine Stimme klang erleichtert. »Du hast in Hamburg für das neue Filmprojekt gearbeitet, ich bezahle dir jetzt und hier das Honorar für deine Mitarbeit.« Er stockte einen Augenblick. »Ich muss allerdings erst eine Bank finden, die noch geöffnet ist. Aber das dürfte nicht schwer sein, dieses Hotel hat garantiert eine Bankvertretung im Haus.« Er stand auf, seine Stimme klang sehr erleichtert. »Liebling, du wartest jetzt hier, und ich hole das Honorar für dich. Und sage nicht, es stünde dir nicht zu. Du hast mir in Hamburg sehr geholfen, und das muss honoriert werden. Einverstanden?«
    Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Es wäre eine Lösung.« »Gut, ich bin in fünf Minuten zurück.« Und weg war er. Als er wenig später zurückkam, hatte er mehrere Tüten in der Hand. »Ich habe gleich aus den Hotelboutiquen die ersten Notwendigkeiten mitgebracht«, verkündete er strahlend.
    Mary schüttelte erschrocken den Kopf. »Aber du kennst doch meine Maße gar nicht.«
    »Liebling, du unterschätzt das Wissen eines Filmemachers. Damenbekleidungsmaße richtig einzuschätzen ist eine meiner leichtesten Übungen. Im Übrigen kannst du alles wieder umtauschen. Aber ich hoffe, das machst du nicht, ich habe nämlich nach meinem Geschmack eingekauft. Ob es auch deiner ist, wird sich zeigen.« Und dann breitete er den Inhalt der Tüten vor Mary aus. Von der cremefarbenen, seidenen Unterwäsche bis zum dreiteiligen, blassblauen Chiffonkleid, von den eleganten Slingpumps bis zur passenden Cashmerestola hatte er an alles gedacht.
    Mary war hingerissen. »Wie wunderschön«, flüsterte sie und wagte kaum die zarten Stoffe zu berühren.
    »Komm, zieh dich um, ich möchte sehen, ob ich deinen Geschmack und deine Maße getroffen habe.«
    Sie nickte. »Aber du hast das alles von meinem Honorar abgezogen, ja?«
    »Selbstverständlich. Ich achte deine Bitten, Mary, das musst du wissen. Wir verrechnen alles später. Jetzt zieh die Sachen an, und dann wollen wir den Strand und den Abend auf dem Lido genießen.«
    Als Mary aus dem Schlafzimmer zurückkam, war sogar David verblüfft, denn seine geliebte, schlichte Mary hatte sich in eine bildschöne junge Dame verwandelt, die einfach wunderbar und perfekt aussah.
    »Bist du das wirklich, kleine Mary?«, flüsterte er.
    »Ich glaube schon, dass ich das bin, obwohl ich mich an mich selbst noch gewöhnen muss. Du hast das alles richtig gemacht, David.«
    Er schwieg einen Augenblick, dann fragte er leise: »Darf ich dich umarmen, mein Liebes?«
    Ihr gefiel, wie er sie ansah. Und so streckte sie die Hände nach ihm aus, und David nahm sie in seine Arme. Und Hand in Hand verließen sie kurze Zeit später das Hotel.
    Es war ein wunderschöner Abend. Sie bummelten über die Piazzale del Casino und die

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