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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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Stimme ließ sie innehalten. Eingehend musterte sie sein Gesicht, nicht sicher, wonach genau sie suchte. Sein Mund wurde hart, und der Muskel an seinem Kinn zuckte. Die Nachricht einer geplanten Vermählung mit Colin machte ihm etwas aus. Ihr Herz klopfte schneller. Hatte das falsche Gerücht ihrer Verlobung mit seinem Bruder letztlich geschafft, was Monate der Tränen und der Gebete nicht vermocht hatten?
    »Bist du deshalb zurückgekommen, Duncan?«, fragte sie leise.
    »Wie ich schon sagte, es war an der Zeit, das ist alles.«
    Er log. Obwohl ihn äußerlich nichts verriet, konnte sie es spüren. Er war zu ruhig. Zu gleichgültig. Zu abschätzig.
    Was bedeutete das? Hatte er nach all diesen Jahren immer noch Gefühle für sie?
    In ihrer Brust pochte es. Das spielte keine Rolle. Ihre Familie zu schützen, war alles, was jetzt zählte. Sie hatten ihre Chance gehabt und sie vertan. Kindische Wunschvorstellungen von einem »Was wäre wenn« hatten keinen Platz mehr in ihrem Leben.
    Entschlossen rief sie sich den Grund wieder in Erinnerung, weshalb sie ihn aufgesucht hatte – einen Grund, der noch drängender geworden war, nachdem sie ihn mit Ella gesehen hatte. »Wenn du heute auf die Jagd gehen kannst, fühlst du dich besser, nehme ich an?«
    Duncan antwortete nicht sofort. Er wusste, worauf sie hinauswollte. Stattdessen biss er ein Stück Brot ab, kaute langsam und spülte es mit einem großen Schluck Ale hinunter, während er versuchte, den Blutdurst zu zügeln, der in ihm tobte.
    Jemand hatte versucht, sie zu entführen. Sie war in Gefahr gewesen. Sie hätte verletzt werden können, und sehr wahrscheinlich hätte man sie vergewaltigt, bevor oder nachdem sie vor einen Altar geschleppt worden wäre. Er konnte nicht aufhören, daran zu denken, konnte die Wut nicht zum Schweigen bringen, die in ihm tobte und nur darauf wartete, ihrer wilden Raserei freien Lauf zu lassen. Der Drang zu töten, griff fest nach ihm und ließ nicht mehr locker.
    Doch als sein Blick zu ihr zurückkehrte, hatte er sich wieder unter Kontrolle. »Mir geht es schon viel besser.«
    »Gut, dann wirst du bald aufbrechen?«
    Duncan hätte ihren Eifer amüsant gefunden, wenn er nicht auf seine Kosten ginge. Es würde ihn nicht überraschen, wenn seine Tasche bei Einbruch der Nacht bereits gepackt wäre und Jeannie am Tor stünde, um das stählerne Fallgitter höchstpersönlich hochzuziehen und ihn hinauszukomplimentieren.
    Er war drauf und dran, ihr zu geben, was sie wollte. Gott wusste, dass es das war, was er tun sollte. Wenn man ihn fasste, war er ein toter Mann, und mit jedem Tag, den er blieb, wuchs das Risiko. Er musste Beweise für seine Unschuld finden, bevor die Nachricht von seiner Rückkehr durchsickerte. Ganz eindeutig hatte Jeannie nicht die Absicht, ihm zu helfen. Es gab keinen Grund für sein Hierbleiben.
    Doch sie war in Gefahr. Und jeder niedere männliche Instinkt in ihm wehrte sich dagegen, sie alleine und verletzlich zurückzulassen.
    Herrgott noch mal, was zum Teufel war nur los mit ihm? Was kümmerte es ihn? Er war nicht für sie verantwortlich, und ebenso wenig wollte sie seinen Schutz. Er sollte gehen …
    » Aye «, antwortete er. »Ich werde gehen.« Sein Magen krampfte sich zusammen, und sein Körper rebellierte. Er konnte es nicht. Grimmig presste er den Mund zu einem Strich zusammen, wütend auf sie und auf sich selbst. »Sobald ich sicher sein kann, dass du gut beschützt wirst.«
    Bestürzung machte sich auf ihrem Gesicht breit. »Ich werde sehr gut geschützt. Außerdem ist meine Sicherheit nicht deine Angelegenheit.«
    Seine Augen wurden schmal. »Ich mache sie zu meiner Angelegenheit. Wenn du glaubst, dass ich jetzt gehe, dann irrst du dich gewaltig. Und wenn du so gut geschützt wirst, wie konnte ich dich dann allein und nackt beim Baden im See überraschen?« Sein Zorn ging mit ihm durch. Nackt. »Was zum Teufel hast du dir eigentlich dabei gedacht, Jeannie?«
    Sie versteifte sich, und ihre grünen Augen sprühten vor Trotz. »Ich wusste mir gut genug zu helfen. Muss ich dich an das Loch in deinem Bauch erinnern?«
    »Deine Pistole war gegen einen Mann wirksam. Aber was, wenn es mehrere gewesen wären?«
    Stur reckte sie das winzige, spitze Kinn. »Ich hatte Tavish.«
    »Dein Wachmann war viel zu sehr damit beschäftigt, deine Darbietung im See zu beobachten, und hatte Glück, dass er für seine Verfehlung nur einen Schlag auf den Kopf erlitt.«
    Ihre Wangen röteten sich. »Ich werde dir keine Rechenschaft

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