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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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hatten, hatten sie die Pferde festgebunden und waren in die Wälder ausgeschwärmt, um ihrer Beute aufzulauern: Rotwild, dem seltenen Wildschwein oder allem anderen, das sich zu den Wintervorräten hinzufügen ließ. Und dem kalten, heftigen Wind nach zu schließen, würde der Winter schon bald da sein.
    Einer der Männer nahm eine Bewegung wahr. Eine Spur von Braun zwischen den Bäumen im Meer grüner Blätter. Der Krieger spannte den Bogen und zielte sorgfältig.
    In Duncans Nacken kribbelte es. Die Haare auf seinen Armen sträubten sich. Irgendetwas war …
    »Halt!« Duncan riss den Arm des Mannes so hart nach unten, dass er ihn beinahe brach. »Das ist kein Reh.« Panik hatte ihn so heftig durchzuckt, dass seine Stimme zitterte.
    Der braune Fleck war beim Klang seiner Stimme fortgelaufen, doch es dauerte nicht lange, bis Duncan sie einholte.
    Aye, sie. Denn trotz der braunen Mütze, Beinlinge und dem kurzen Umhang wusste Duncan genau, wer ihnen da gefolgt war. Das Aufleuchten einer einzelnen roten Locke, die unter der Mütze hervorlugte, hatte sie verraten – und ihr das Leben gerettet.
    Er schlang von hinten die Arme um sie und hob sie hoch. Sie strampelte und trat um sich, doch als sie erkannte, wie nutzlos das war, ergab sie sich ihrer Bestrafung.
    Er hatte nicht beabsichtigt, so grob zu sein, aber sie hatte ihn gerade zehn Jahre seines Lebens gekostet, und seine Angst hatte sich wie ein Peitschenhieb in einer heftigen Standpauke entladen.
    Die Tränen waren sein Verderben.
    Von den erstickten Schluchzern, dem blassen tränenüberströmten Gesichtchen, den Entschuldigungen und dem Wissen, wie sehr sie ihren Vater vermisste, ließ Duncan sich irgendwie zu der Erlaubnis bewegen, dass sie sie begleiten durfte.
    Er vermutete, dass er gerade recht geschickt ausmanövriert worden war, doch tatsächlich hätte er alles getan, damit sie ihn nicht mehr so ansah. Wenn das hier vorbei war, dann würde er einen Schwur leisten, sich von hübschen Mädchen mit weicher weißer Haut, großen blauen Augen – oder grünen, was das betraf – und roten Haaren fernzuhalten.
    Er wusste, man würde Ella bald vermissen – vielleicht tat man es bereits – und Jeannie würde in Panik geraten, daher schickte er einen seiner Männer mit der Nachricht zurück zur Burg, dass das Mädchen in Sicherheit war und sie bald zurückkommen würden.
    Doch sie mussten wegen des Mädchens langsamer reiten – obwohl Ella warm in sein Plaid gewickelt vor ihm im Sattel saß – und wurden dann auch noch durch den Sturm behindert, sodass sie erst zwei Stunden später durch das Burgtor ritten. Dort stellten sie fest, dass der Bote ebenfalls gerade erst angekommen war. Das Pferd des Mannes hatte angefangen zu lahmen, und er hatte das Tier den ganzen Weg zurück am Zügel führen müssen. Er war auf Adam und die Gruppe von Wachmännern getroffen, die nach Ella suchten, und sie hatten die Suche abgebrochen.
    Duncan wusste, dass etwas nicht stimmte, als er den Blick über den barmkin schweifen ließ und sie nicht entdeckte. Jeannie war nicht in der Menge, die sich eingefunden hatte, um die sichere Rückkehr des Mädchens zu beobachten. Sein Herz tat einen jähen Satz.
    Die Marchioness of Huntly kam ihm am Fuß der Außentreppe entgegen. »Ihr habt sie gefunden!«
    Eigentlich hatte Ella sie gefunden, doch das Mädchen steckte schon tief genug in Schwierigkeiten, auch ohne dass er auf ihr Geschick aufmerksam machte. » Aye .«
    Ella hatte die Abwesenheit ihrer Mutter ebenfalls bemerkt. Sie sah sich um, als er sie zu ihrer Großmutter hinunterhob und fragte, bevor er es tun konnte: »Wo ist Mutter?«
    »Sie sucht nach dir«, versetzte die Marchioness mit strenger Stimme.
    Ella biss sich auf die Lippe und sah sie aus großen, schulderfüllten Augen an.
    Während das Mädchen versuchte, seine Großmutter zu besänftigen, wandte Duncan sich an Adam. »Ich dachte, Ihr sagtet, dass alle Suchmannschaften zurückgerufen wurden.« Seine Stimme verriet nichts von der plötzlichen Unruhe, die ihn erfasst hatte.
    » Aye , das wurden sie«, antwortete Adam. »Von dieser Sache weiß ich nichts.«
    Die Marchioness spitzte missbilligend die Lippen. »Jean brach nach den anderen mit zwei Wachmännern auf, als es anfing zu schneien. Sie erwähnte einen Steinkreis. Einen Ort, wo Ella oft mit ihrem Vater war.«
    Ellas Miene hellte sich auf. »In der Nähe vom Loch! Da wäre ich hingegangen, wenn ich euch nicht gefunden hätte.«
    Duncan fluchte. Zwei Wachmänner? Loch

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