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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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wollten?«
    » Aye . Zum Muir of Dinnet.«
    Minuten später ritten die meisten der übrigen Wachmänner, die nicht mit Duncan auf die Jagd gegangen waren, durch das Burgtor hinaus.
    Duncan. Wo war er nur? Sie wollte – nay , brauchte – ihn dringend an ihrer Seite und hatte zu viel Angst, als dass sie sich durch ihren Stolz davon hätte abhalten lassen, es zuzugeben.
    Adam war einer der Letzten, der ging. »Macht Euch keine Sorgen, Mylady. Wir werden sie finden. Sie kann noch nicht weit gekommen sein.«
    Doch sie wussten beide, dass das doch der Fall sein konnte. Ella war eine ausgezeichnete Reiterin. Stumm nickte Jeannie und versuchte, nicht an all die schrecklichen Dinge zu denken, die einem sieben Jahre alten Kind alleine in den Bergen und Wäldern zustoßen konnten. Was, wenn sie eine falsche Abzweigung nahm und sich verirrte? Die Wege waren voller Gefahren, und wenn sie davon abkam, konnte sie einen Abhang hinunterrutschen, in eine Schlucht stürzen oder sogar in den Fluss Dee, wenn sie nicht vorsichtig war. Nur das Wissen, dass Duncan die Umgebung von Gesindel befreit hatte, hielt sie davon ab, an Wegelagerer zu denken.
    Während Adam und die letzte Gruppe von Männern davongaloppierten, rannte Jeannie hoch auf den Wehrgang und sah ihnen von dort aus nach.
    Sie wollte mit ihnen gehen. Etwas unternehmen. Irgendetwas anderes als dieses schreckliche Warten.
    Doch Warten war das, was von ihr als Frau erwartet wurde. Adam hätte ihr niemals erlaubt mitzukommen – sie würde sie nur aufhalten.
    Und Duncan …
    Sie erschauderte. Er wäre schon rasend vor Wut über den bloßen Vorschlag.
    Das bedeutete es, eine Frau zu sein. Man war gezwungen, ruhig dazusitzen und zu warten, während sich das Leben außerhalb der eigenen Kontrolle abspielte.
    Schon einmal hatte sie sich so gefühlt – so entsetzlich hilflos. Sie erinnerte sich daran, wie sie am Fenster ihres Turmzimmers gestanden hatte, die Augen fest auf die Landschaft geheftet, und auf Nachricht aus Glenlivet gewartet hatte. Und genau das tat sie auch jetzt oben auf den Zinnen, die Umgebung nach irgendwelchen Anzeichen von Reitern absuchend. Ihre Schwiegermutter und die anderen Frauen waren in die Burg zurückgegangen, doch sie konnte ihnen nicht folgen. Drinnen würde sie verrückt werden. Sie musste draußen im Freien sein, wo sich die Wände nicht um sie herum zusammenziehen konnten.
    Die Röcke peitschten ihr um die Knöchel, als ein heftiger Windstoß über den barmkin toste. Kalt vor Angst bemerkte Jeannie das winterliche Wetter kaum, bis die erste Schneeflocke auf ihrer Wange landete.
    Es durfte nicht schneien! Dazu war es noch zu früh …
    Wie um ihren Gedanken zu trotzen, fielen die Flocken dichter.
    Nun war Ella nicht nur der Gnade der unwirtlichen Umgebung ausgeliefert, sondern auch noch den Elementen. Wenn sie sie nicht bald fanden, würde sie erfrieren. Betend schloss Jeannie die Augen, doch das konnte nicht verhindern, dass die Tränen hervorquollen und ihr über die Wangen strömten.
    Wie viel Zeit war schon vergangen? Fünf Minuten? Zehn? Eine Stunde? Jeannie verlor jegliches Zeitgefühl. Sie sah zum Himmel empor – dunkel vor Sturmwolken, doch es sah immer noch aus, als blieben ein paar Stunden Tageslicht.
    Sie sollten inzwischen zurück sein.
    Der Muir of Dinnet war nicht so weit entfernt. Francis hatte Ella oft in diese Gegend mitgenommen, um den Steinkreis und die steinernen Menhire anzusehen. Ella liebte die alten Steine, mit denen die Deeside übersät war, überzeugt davon, dass sie voller Feenzauber waren.
    Konnte sie stattdessen dorthin gegangen sein?
    Ihr Herz schlug ein wenig schneller. Es fühlte sich richtig an. Wenn es Ella nicht gelungen war, Duncan zu finden, dann wäre der Steinkreis sicher der erste Ort, der ihr in den Sinn kommen würde. Jeannie musste etwas unternehmen. Hier herumzustehen und nichts zu tun, war unerträglich.
    Die Wachen versuchten sie aufzuhalten, doch Jeannie ließ sich nicht umstimmen. Schließlich, mit zwei der verbliebenen Wachmänner als Begleitung – zwei mehr, als sie entbehren konnten –, beugte Jeannie sich tief über den Hals ihrer Stute, gab ihr die Sporen und jagte in den Sturm hinaus.

Kapitel 14
    Die Jagd hatte länger gedauert, als Duncan geplant hatte. Doch andererseits hatte er auch nicht mit ihrer kleinen Verfolgerin gerechnet.
    Das musste er ihr lassen, Ella hatte bei ihrer Verfolgung gute Arbeit geleistet. Ungefähr eine Stunde, nachdem Duncan und seine Männer die Burg verlassen

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