Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
Vom Netzwerk:
den Weg. »Du willst mich nicht in der Nähe deines Sohnes haben. Warum?«
    Bei dem Argwohn in seiner Stimme wurde ihr eiskalt. Verdammt, er war einfach zu aufmerksam. Sie zwang sich, ihm ruhig und unverzagt in die Augen zu sehen. Keine Reaktion. Kein Gefühl. »Was sollte das bringen?«, sagte sie kurz angebunden. »In ein paar Tagen wirst du deinen Weg gehen und ich meinen. So ist es besser.«
    »Ein glatter Schnitt also, ist es das?«
    In seiner Stimme lag eine dunkle Schärfe, die ihr die Härchen auf den Armen zu Berge stehen ließ. Jeannie hielt sich nicht für einen Feigling, aber spontan hätte sie sich am liebsten umgedreht und wäre weggerannt. Diese gefährliche Energie, die sie während der Reise bei ihm gespürt hatte, war da, dicht unter der Oberfläche, und drohte hervorzubrechen.
    Er schloss die Finger um ihr Handgelenk und zog sie an sich. »Glaubst du wirklich, dass das möglich ist, Jeannie?«
    Entschlossen riss sie den Arm los. »Ja.« Das musste es einfach sein. Doch ihr Herz nannte sie eine Lügnerin. Und das wusste er.
    Lass mich einfach in Ruhe! Sie hob den Bogen und den Köcher auf und marschierte auf die Waffenkammer zu. In dem kleinen, hölzernen Gebäude war es kalt und dunkel, und es roch feucht. Nachdem sie die Waffen an ihren Platz gelegt hatte, drehte sie sich um. Sie wollte wieder gehen, doch Duncan stand in der Tür und versperrte ihr den Weg. Seine hochgewachsene, muskulöse Gestalt bildete eine beeindruckende Silhouette.
    »Ich bin noch nicht fertig.«
    Es war ein Fehler gewesen, ihm den Rücken zuzukehren. So konnte er sie in die Ecke drängen. Sie vertraute sich selbst nicht. Immer, wenn er ihr so nahe war, konnte sie nicht mehr klar denken.
    Er schloss die Tür hinter sich, und sofort wirkte der enge Raum noch kleiner. Die modrige Luft in der Waffenkammer wurde schwer durch seinen männlichen Duft, und das Feuer, das zwischen ihnen knisterte, heizte die kühle Luft auf. Dünne Sonnenstrahlen fielen durch die Lücken zwischen den Holzbrettern und spendeten kaum genügend Licht. Aber sie konnte ihn spüren. Ihre Sinne nahmen alles an ihm überdeutlich wahr. Jeden Zoll seines großen, muskulösen Körpers. Jede Strähne seidig schwarzen Haares. Jede dünne, weiße Linie, die sich um seinen Mund eingegraben hatte.
    Er setzte seine Körpergröße – seine Männlichkeit – gegen sie ein, als wollte er sie herausfordern, das Verlangen zu ignorieren, das mächtig zwischen ihnen stand. Jeannie würde sich von ihm nicht einschüchtern lassen. Aber sie spürte einen Anflug von Mitleid mit den Männern, denen er auf dem Schlachtfeld gegenübergestanden hatte.
    »Nun, ich bin jedenfalls fertig«, sagte sie und versuchte, sich an ihm vorbeizudrängen. Doch er ließ sie nicht gehen, sondern fing sie ab und hielt sie fest. Ihre Körper streiften sich nur, und doch fühlte es sich an, als hätte sie gerade Feuer gefangen. »Es gibt nichts mehr zu sagen.« Ihre Stimme zitterte, denn ihre Nerven lagen blank.
    »Ich denke, es gibt noch jede Menge zu sagen.« Das dunkle Timbre seiner Stimme ging ihr durch und durch. Er hatte die Zähne fest zusammengebissen und die durchdringenden blauen Augen schienen ihr jedes ihrer Geheimnisse zu entreißen, während er auf ihr Gesicht hinunterstarrte.
    Ihr Herz hämmerte voller Vorahnung. Sie spürte seine Neugier auf Dougall und wusste, sie musste handeln und ihn ablenken.
    Vielleicht war das aber auch nur ihre Ausrede für das, was sie als Nächstes tat.
    Sie tat das Einzige, woran sie denken konnte, wenn er ihr so nahe war. Wenn ihr ganzer Körper vor sinnlichen Empfindungen vibrierte. Wenn sie zu seinem Mund hochsah und Verlangen sie durchflutete.
    Sie küsste ihn. Nicht mit einer keuschen Berührung der Lippen, sondern eng an Mund und Körper gedrängt. Das Band, das sie zurückhielt, zerriss, und all die Leidenschaft, die sich in den letzten Wochen zwischen ihnen aufgestaut hatte, explodierte in heftigem, alles auslöschendem Verlangen.
    Drängend zerrten sie aneinander, um sich noch näher zu kommen, um die Flammen zu löschen, die sie beide zu verzehren drohten.
    Seine Hitze hüllte sie ein. Seine Männlichkeit. Die verführerische Kraft seines steinharten Körpers. Es hatte etwas auf primitive Weise Befriedigendes an sich, von einem großen, starken Mann in die Arme gerissen zu werden.
    Es fühlte sich zu gut an. Zu richtig. Am liebsten hätte sie laut aufgeschrien, so vollkommen fühlte es sich an. Das war es, was sie vermisst hatte; das war, was sie

Weitere Kostenlose Bücher